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17.09.2021, Berlin: Die High-Deck-Siedlung liegt im Berliner Ortsteil Neukölln. Drei landeseigene Gesellschaften kaufen den Konzernen Vonovia und Deutsche Wohnen Wohnungen und Gewerbeeinheiten ab. Foto: Annette Riedl/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Annette Riedl

Kahlschlag beim Berliner Quartiersmanagement: 19 Gebiete müssen Ende 2025 ihre Arbeit einstellen

Mehr als der Hälfte der Berliner Quartiersmanagement-Gebiete droht in wenigen Jahren das Aus. Schuld ist eine neue Bundesregelung. Wie die tatsächliche Lage ist, spielt dafür keine Rolle.

Der Hilfe für Berlins Problemkieze droht in den kommenden Jahren ein massiver Kahlschlag. Für 19 der 32 Quartiersmanagement-Gebiete läuft Ende 2025 die Förderung durch den Bund aus.

Dieser habe bereits im vergangenen Jahr eine verbindliche Laufzeitbegrenzung von maximal 15 Jahren festgelegt, teilte nun die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf eine Anfrage des Abgeordneten Taylan Kurt (Grüne) mit, die dem Tagesspiegel vorab vorliegt. Zunächst hatte darüber der Tagesspiegel-Newsletter Checkpoint berichtet.

Ob die Kieze weiter Hilfe brauchen, spielt keine Rolle

Wie die tatsächliche Lage in den Vierteln ist und ob weitere Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen und räumlichen Situation nötig seien, spiele demnach für das Laufzeitende keine Rolle.

Sozialpolitiker Kurt sieht auf die betroffenen Kieze große Probleme zukommen und macht insbesondere der SPD Vorwürfe, die die zuständige Senatsverwaltung für Stadtentwicklung führt.

„Der sogenannte linke Partner in der selbst ernannten ‚Fortschrittskoalition‘ legt mit seiner Verwaltung die Axt an das soziale Berlin“, sagte er. Der Senat müsse dringend „auch nach 2025 entsprechende Gelder bereitstellen“.

In Berlin gibt es aktuell insgesamt 32 Quartiersmanagement-Gebiete. Die meisten davon liegen mit neun im Bezirk Neukölln, darunter auch die Highdeck-Siedlung, die wegen der Ausschreitungen in der Silvesternacht in die Schlagzeilen geraten war. Auch dort muss das Quartiersmaganement Ende 2025 die Arbeit einstellen.

Im Bezirk Mitte gibt es sechs der Gebiete und in Spandau vier. In Reinickendorf, Friedrichshain-Kreuzberg und Marzahn-Hellersdorf sind in jeweils drei Kiezen Quartiersmanagements eingesetzt. In Tempelhof-Schöneberg gibt es zwei und in Treptow-Köpenick und Steglitz-Zehlendorf jeweils eines.

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