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Kämpferisch in Pink. Die Initiatorinnen des Netzwerks,  Janina Hell und Felicitas Karrer bei einer Veranstaltung im Juli.

© Getty Images for hell & karrer Communications

Initiative Frauen100 will größer werden: Feministisches Netzwerk lädt zum Treffen in Berlin

Im Admiralspalast findet erstmals eine öffentliche Veranstaltung des feministischen Netzwerks statt. Mit Hubertus Heil ist auch ein Mann auf dem Podium.

Wie moderner, femininer Feminismus geht, zeigt das Netzwerk Frauen100 seit seiner Gründung von gut zwei Jahren im Hotel de Rome. Nun soll sich die Zahl der Frauen vergrößern.

Erstmals wird es am 12. Dezember abends eine Veranstaltung mit dem Titel „The Stage“ im Admiralspalast geben, mit prominenten Rednerinnen und aktuellen Themen. Katja Riemann spricht über „Angst und Mut“ und wird wohl auch Bezug nehmen auf ihren Beruf als Schauspielerin. Ursula Karven und Arbeitsminister Hubertus Heil reden über „Mehr Schutz von Frauen am Arbeitsplatz“.

Am Anfang ein Paukenschlag

Am Anfang der Initiative stand ein Paukenschlag: eine Petition der Schauspielerin Ursula Karven zu genau diesem Thema, die über die sozialen Netzwerke innerhalb von zehn Tagen 55.000 Unterschriften erzielte.

Die Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal befasst sich an dem Abend gemeinsam mit der Journalistin Natalie Amiri mit dem Thema „Frauenrechte weltweit“.

Über das Thema „Gleichberechtigung – wo stehen wir wirklich?“ diskutieren, moderiert von Hadnet Tesfai, die Unternehmerin Verena Pausder, die Boxerin Regina Halmich, die Wirtschafts-Influencerin Lara Sophie Bothur und die Zeit-Autorin Yasmine M’Barek.

In der Pause und beim anschließenden Get-together soll es reichlich Gelegenheit geben, neue Leute kennenzulernen und sich zu vernetzen. Dahinter steht der Wunsch, dass das Netzwerk zu einer gesamtgesellschaftlichen Bewegung wird.

Die Sichtbarkeit von Frauen

„Wenn Frauen sich verbünden, können sie etwas erreichen“, haben die Initiatorinnen Janina Hell und Felicitas Karrer erfahren. „Mit der öffentlichen Veranstaltung wollen wir auch die Sichtbarkeit der Frauen steigern“, sagt Janina Hell und zitiert den Global Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums, nach dem es noch 131 Jahre dauern wird, bis richtige Gleichberechtigung von Männern und Frauen erreicht ist.

Männer seien auf jeden Fall auch willkommen zu der Veranstaltung, versichern die Initiatorinnen. Sie stellen sich vor, dass Unternehmen die Tickets als Jahresend-Goodies für Mitarbeiterinnen in Führungspositionen kaufen. Auch für Bankerinnen könnte dieses Forum interessant sein, glauben sie.

Bei den bisherigen Treffen waren unter anderem Politikerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen und Künstlerinnen unter den Teilnehmern. Eine gute Mischung von Entscheiderinnen war von Anfang an das Ziel bei der Gestaltung der Gästeliste.

Tatsächlich kamen zuletzt Frauen aus ganz Deutschland zu den Treffen. „Wir wollen zu dieser Veranstaltung aber auch Frauen einladen, die sich die Tickets selbst nicht leisten können und auch keinen Arbeitgeber haben, der sie ihnen zur Verfügung stellt“, versichert Janina Hell.

Glitzern und kämpfen

Bei der Suche nach Frauen mit Migrationshintergrund wolle unter anderem Düzen Tekkal helfen. Insgesamt 1000 Teilnehmer haben Platz im Admiralspalast. Offenheit für den neuen Feminismus hilft.

Aus Sicht der Initiatorinnen schließt es sich nicht aus, dass sich erfolgreiche Frauen sehr pragmatisch mit ernsthaften Inhalten beschäftigen und trotzdem Lust auf Glitzer und rosa Kleider haben.

Für die ersten Treffen hatten sie ganz bewusst schicke Hotels wie das Adlon oder das Hotel de Rome ausgesucht. Zu den Zielen der Initiative zählt es auch, mehr Solidarität unter Frauen, gerade auch im Berufsleben, zu schaffen.

Janina Hell ist optimistisch: „Vielleicht gelingt es ja doch, die Gleichberechtigung in weniger als 131 Jahren zu erreichen.“

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