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27.07.2023, Berlin: Cansel Kiziltepe (SPD), Berliner Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, spricht mit dem Sozialarbeiter Ron über die Hitzehilfe für obdachlose Menschen am Alexanderplatz.

© dpa/Britta Pedersen

Hitzehilfe in Berlin: Sozialsenatorin Kiziltepe fordert mehr Aufmerksamkeit für Obdachlose

Wasser, Sonnenschutz, Poduschen: Das haben Sozialarbeiter am Alex dabei. Sozialsenatorin Kiziltepe informierte sich über ihre Arbeit - und richtet sich mit einer Bitte an die Bevölkerung.

Orangen- und Apfelsaft, Wasser, Sonnencreme, Plastikbecher und – für die Hygiene – mehrere Poduschen: mit all dem ist die Kiste des Lastenrads beladen, mit dem Ron Niendorf über den Alexanderplatz fährt. Draußen ist die Kiste mit grün-, pink-, orange- und gelbfarbenen Neonbändern beklebt, damit das Rad von weitem gut sichtbar ist.

Niendorf ist Jugendsozialarbeiter beim Verein Gangway, der in ganz Berlin Straßensozialarbeit betreibt. In den Sommermonaten sind die Angebote des Vereins auch Teil der Berliner Hitzehilfe, die Obdachlose bei hohen Temperaturen Unterstützung bietet. An diesem Donnerstag im Juli sind Niendorf und seine Kollegen mit Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) unterwegs, die sich vor Ort ein Bild von der geleisteten Hitzehilfe machen will.

Das Lastenrad des Vereins Gangway: Beladen mit Orangen- und Apfelsaft, Wasser, Sonnencreme und - für die Hygiene - Poduschen.
Das Lastenrad des Vereins Gangway: Beladen mit Orangen- und Apfelsaft, Wasser, Sonnencreme und - für die Hygiene - Poduschen.

© Anna Thewalt

Niendorf sagt, dass auch immer mehr Jugendliche von Obdachlosigkeit betroffen seien. Er berichtet, wie hohe Temperaturen auch ihnen zusetzen. Um bei großer Hitze an Wasser zu kommen, müssten diese jungen Menschen in Restaurants oder Cafés nach Wasser fragen. Denn am Alex gibt es keinen öffentlichen Trinkbrunnen. Und: „Es bräuchte mehr niedrigschwellige Angebote wie Jugendfreizeiteinrichtungen“, sagt Niendorf.

Um bei großer Hitze akut Hilfe zu leisten, gibt es neben dem Angebot des Vereins Gangway 26 weitere Projekte, die im Rahmen der Berliner Hitzehilfe unterstützen. „Auch bei Hitze müssen wir achtsam sein und dürfen die Menschen nicht allein lassen“, sagte Sozialsenatorin Kiziltepe.

Sie appellierte an die Bevölkerung, die Berliner Hitzehotline anzurufen, wenn man obdachlose Menschen bemerkt, die offenkundig gesundheitlich leiden. Im Juni, dem ersten Monat der diesjährigen Hitzehilfe, gingen nur wenige Anrufe dort ein. Doch gerade bei hohen Temperaturen sei es wichtig, dass jeder aufmerksam sei und Obdachlose gegebenenfalls anspreche, sagte Kiziltepe.

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