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SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert kritisiert Kai Wegner.

© IMAGO/Political-Moments/imago

„Fällt mir schwer, das als meine Stadt Berlin wiederzuerkennen“: Kevin Kühnert stichelt erneut gegen Kai Wegner als Regierungschef

Kurz vor der Entscheidung über Schwarz-Rot in Berlin kommt Störfeuer aus der Bundes-SPD. Generalsekretär Kühnert zielt auf den designierten Regierenden Bürgermeister.

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert verstärkt seine Kritik an einem möglichen schwarz-roten Bündnis in Berlin – und am designierten Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU).

Im Hauptstadt-Podcast des Portals „The Pioneer“ sagte Kühnert: „Wenn er der Regierende Bürgermeister sein sollte am Ende, dann fällt mir das schwer, das als meine Stadt Berlin, so wie ich sie kennengelernt habe, so wie ich hier groß geworden bin, wiederzuerkennen.“

Die CDU sei in Berlin aus Protest gewählt worden. Besonders den Wahlkampf im Bereich innere Sicherheit kritisierte der SPD-Generalsekretär. „Ich finde es einfach nicht verantwortungsvoll, in einer Stadt wie Berlin, die fast 40 Prozent Migrationsanteil hat, in einer 90er-Jahre-artigen Art und Weise über Vielfalt und über Fragen von Migration und Kriminalität zu sprechen“, sagte Kühnert.

Beim laufenden SPD-Mitgliedervotum gehe es nicht um die Wahl zwischen Regierung und Opposition. Es gebe schließlich auch die Möglichkeit, das aktuelle Bündnis mit Grünen und Linken fortzusetzen, sagte Kühnert: „Ich habe grundsätzlich immer Sympathien für rot-grün-rote Koalitionen“.

Tags zuvor kritisierte Kühnert die voraussichtliche Wahl des CDU-Landesvorsitzenden Kai Wegner zum Regierenden Bürgermeister bereits im „Spiegel“. „Kein SPD-Mitglied freut sich bei der Vorstellung, das Rote Rathaus an die CDU abzugeben. Unabhängig davon, wie man zu dieser Koalition steht“, sagte der SPD-Generalsekretär. „Und gerade die Personalie Kai Wegner ist eine, die ich als Berliner für mehr als gewöhnungsbedürftig halte. Dieser Mann verkörpert wenig von meiner Heimatstadt, in der ich seit bald 34 Jahren lebe. Mir tut das weh.“

Die SPD-Mitglieder können noch bis Freitagabend über den zwischen beiden Parteien ausgehandelten Koalitionsvertrag abstimmen. Das Ergebnis soll am Sonntag bekannt gegeben werden. Die CDU will bei einem Parteitag am Montag darüber abstimmen lassen. Gegen ein schwarz-rotes Bündnis gibt es in der SPD viele Vorbehalte. Mehrere Kreisverbände und nicht zuletzt die Berliner Jusos haben sich deutlich dagegen ausgesprochen. (Tsp, dpa)

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