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Reichstag mit Spree im Morgenlicht.

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Update

„Wieso, fährt der mit der Bahn?“: Berliner Fahrgäste wundern sich über Einschränkungen durch Selenskyjs Staatsbesuch

Absperrungen, Polizeiposten und Scharfschützen sollen das Regierungsviertel absichern. Der ukrainische und der israelische Präsident sind zum Staatsbesuch gekommen. Rund 2000 Polizisten sind im Einsatz.

| Update:

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Freitagvormittag zu seinem Besuch in Berlin eingetroffen. Selenskyj veröffentlichte Fotos im Onlinedienst Telegram, die ihn bei der Ankunft zeigten. Auch der israelische Staatspräsident Jitzchak Herzog besucht am Freitag Berlin. Wegen der Staatsbesuche gibt es in der Stadt seit Freitagvormittag viele Verkehrseinschränkungen aufgrund der großen Sicherheitsvorkehrungen im Regierungsviertel.

Auf allen Linien kann es nach Angaben der Berliner S-Bahn deshalb zu Verspätungen und Ausfällen kommen. Betroffen ist unter anderem der Verkehr des erst heute freigegebenen Nord-Süd-Tunnels. Die S1 und S2 verkehren seit 8 Uhr demnach nur im 20-Minuten-Takt. Der Tunnel war seit Anfang Januar für mehrere Wochen gesperrt.

Auch andere Linien wie etwa die Ringbahnen S41 und S42 fahren seltener. S26 und S85 sind vollständig eingestellt, genau wie derzeit die Linie S45. Am U-Bahnhof Bundestag, Linie U5, sind laut BVG seit Freitagmorgen alle Ausgänge, mit Ausnahme des Ausgangs zur Paul-Löbe-Allee, verschlossen. Die BVG-Buslinie 100 wird in beiden Richtungen zwischen Reichstag/Bundestag und Nordische Botschaften/Adenauer-Stiftung umgeleitet.

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Passagiere wunderten sich am Morgen, dass es auch weitab des Regierungsviertels, etwa auf der Linie S46, Verspätungen von mehr als 30 Minuten gab. Auf die Durchsage „Grund ist ein Staatsbesuch“ kommentierte ein Fahrgast: „Wieso, fährt der mit der Bahn?“ Auch auf der Plattform X äußerten Fahrgäste Verwunderung über die Einschränkungen auf dem Ring. Ein Sprecher der S-Bahn sagte dem Tagesspiegel dazu, dass es aus Richtung des BER als Konsequenz auf polizeiliche Anordnung Ausdünnungen im Takt gebe.

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Laut der Berliner Verkehrsinformationszentrale (VIZ) kommt es zu umfangreichen Verkehrsbeeinträchtigungen im Bereich rund um das Regierungsviertel in Tiergarten. Auch am Flughafen BER sind demnach Verkehrseinschränkungen möglich.

Selenskyj und Herzog zu Besuch: 2000 Polizisten im Einsatz

Konkrete Informationen zu den Sicherheitsmaßnahmen wollte die Polizei am Freitagmorgen auf Tagesspiegel-Anfrage nicht mitteilen. Eine Sprecherin sagte aber: „In und um das Regierungsviertel kann es zu Beeinträchtigungen im Individualverkehr kommen.“

Es seien rund 2000 Polizisten im Einsatz. Unterstützung bekommt die Berliner Polizei dabei von Beamten aus anderen Bundesländern, darunter Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg.

Vom letzten Besuch des ukrainischen Präsidenten in Berlin im Mai 2023 ist bekannt, dass die höchste Sicherheitsstufe galt. Der RBB berichtete, die Polizei spreche aktuell von „Schutzpersonen mit hohem Gefährdungspotenzial“. Auf Dächern postiert die Polizei üblicherweise Scharfschützen, Spürhunde werden eingesetzt und der Luftraum kontrolliert.

Selenskyj sollte in Berlin von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfangen werden. Im Kanzleramt wollen die beiden Politiker nach Angaben der Bundesregierung eine „bilaterale Vereinbarung über Sicherheitszusagen und langfristige Unterstützung“ unterzeichnen und sich den Fragen der Presse stellen. Auch ein Treffen Selenskyjs mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist geplant.

Später will der ukrainische Staatschef nach Frankreich weiterreisen, wo er am Abend im Pariser Elysée-Palast von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron empfangen werden soll. Auch dort stehen die Unterzeichnung eines bilateralen Sicherheitsabkommens und eine gemeinsame Pressekonferenz auf dem Programm.

Der Besuch des ukrainischen Präsidenten erfolgt vor dem Hintergrund der schwierigen Lage der Ukraine im Krieg gegen Russland, Kiew bemüht sich derzeit auch verstärkt um weitere militärische Hilfen der westlichen Verbündeten. Am Samstag ist Selenskyj bei der Münchner Sicherheitskonferenz zu Gast, wo er eine Rede halten und Gespräche mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris führen will. (dpa, Tsp)

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