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Aktivisten der Organisation „Letzte Generation“ blockieren eine Straße.

© picture alliance/dpa/Kay Nietfeld

Datenleck bei der „Letzten Generation“: Namen, Adressen, Handynummern von 78 Unterstützern zugänglich

Auf der Bettenbörse der Klima-Aktivisten waren am Sonntag zeitweise persönliche Daten von Unterstützern einsehbar. Später wurde die Seite offline genommen.

Die „Letzte Generation“ hat durch ein Datenleck persönliche Informationen ihrer Unterstützer preisgegeben. Vor dem Start neuer Proteste und Blockadewochen in Berlin hatte die Klimagruppe auf ihrer Bettenbörse im Internet die Daten – Namen, Adressen, Telefonnummern – öffentlich zugänglich gemacht.

Durch die Datenpanne war genau nachzulesen, welche Berlinerinnen und Berliner den Klimaaktivisten in den nächsten Wochen Schlafplätze und Unterschlupf anbieten.

Zum Teil auch Angaben zur Wohnsituation nachlesbar

Bis Sonntagnachmittag waren die Daten von 78 Berlinern einsehbar. Nur mit einem Klick auf einen Anbieter konnten die Namen, häufig die genaue Wohnadresse, die Handynummer und die Zahl der Schlafplätze nachgelesen werden. Ebenso war vermerkt, wie lange die Aktivisten bleiben können – teils bis Weihnachten – und wann die Schlafplätze belegt sind.

Teils waren auch Angaben zur Wohnsituation der Mieter finden: Etwa: „Klein und ruhig, Schlafecke im Flur mit Vorhang davor“. Oder: „Mutter und Tochter (18) und 2 Katzen wohnen zusammen. Das Zimmer ist groß, aber akustisch nicht sehr gut abgetrennt (Flügeltür).“

Bettenbörse wurde offline genommen

Auf Anfrage war eine Anbieterin, deren Daten bei der Bettenbörse zu finden waren, erstaunt. Es habe keine Einverständniserklärung gegeben, dass die privaten Daten öffentlich zugänglich sein dürfen.

Auf der Seite der „Letzten Generation“ gibt es für Anbieter von Unterkünften zwar eine Datenschutzvereinbarung. Die sieht jedoch nur die Verarbeitung personenbezogener Daten, nicht deren Veröffentlichung vor. Nach dem Gespräch mit der Anbieterin, die sich selbst zur „Letzten Generation“ zählte, wurde die Bettenbörse offline genommen und war nicht mehr erreichbar.

Der zentrale Handykontakt der „Letzten Generation“ für die Bettenbörse war am Sonntag nicht erreichbar. Auf der Internetseite der Gruppe heißt es: „Bis in den Winter hinein werden viele hundert private, kostengrünstige oder kostenlose Schlafplätze benötigt.

Geeignet seien Ferien- und Einliegerwohnungen, freie Zimmer in WGs, Gartenhäuschen, Zeltmöglichkeiten, Büroarbeitsplätze, Gemeindezentren oder ungenutzte Räume für Veranstaltungen.

„Mit der Abfrage einiger Eckdaten versuchen wir, einige elementare Grundbedürfnisse zu erfüllen sowie Schlafplätze und Gäste möglichst passend und harmonisch zusammenzuführen“, heißt es auf der Seite.

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