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Das neue Kunstwerk in der Gedenkstätte Hohenschönhausen.

© Gedenkstätte Hohenschönhausen

Von Tacheles-Mitgründer Hüseyin Arda: Gedenkstätte Hohenschönhausen hat ein neues Kunstwerk

Das ehemalige Stasi-Gefängnis in Berlin hat eine Schenkung aus Leipzig bekommen. Der Künstler ist Mitbegründer des ehemaligen Kunsthauses „Tacheles“.

Durch die Gitterstäbe des ehemaligen Stasi-Gefängnisses ist die Wortskulptur „Freiheit“ des Künstlers Hüseyin Arda zu sehen. Arda hat das Kunstwerk aus Stahlblech bereits 2017 geschaffen, es ist nun eine Schenkung des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig an die Gedenkstätte Hohenschönhausen.

Der Berliner Beauftragte zur SED-Aufarbeitung, Frank Ebert, wird zur Einweihung eine Rede halten – sein erster offizieller Besuch. Im Anschluss gibt es einen Rundgang zum in diesem Jahr neu installierten Wegeleitsystem der Gedenkstätte.

Künstler Arda wurde 1969 in der Türkei geboren und war 1992 Mitbegründer des Kunsthaus Tacheles an der Oranienburger Straße, für dessen Erhaltung er sich einsetzte. Allerdings wurde das legendäre Kunsthaus in Mitte 2013 geräumt und ist mittlerweile Teil eines Luxusviertels. Dort, wo Arda früher Kunst gemacht hat, befindet sich heute ein Foto-Museum, und das Tacheles-Areal hat sich zum Symbol der Gentrifizierung gewandelt.

In den 1990er Jahren hatten Künstler den vom Abriss bedrohten Altbau an der Oranienburger Straße besetzt und daraus ein selbstverwaltetes Kunsthaus gemacht, bunt bemalt und jenseits von Kommerz, dafür links, alternativ, punkig und politisch. Auf der Freifläche hinter dem Kunsthaus wurden wilde Partys gefeiert, zwischen futuristischen Skulpturen, unter anderem aus russischen Kampfflugzeugen und Autobussen. Das Tacheles, ein Inbegriff des subkulturellen Lebens der Berliner Nachwendejahre. Das jetzige Stadtquartier „Am Tacheles“ hat damit nichts mehr zu tun: Luxusimmobilien und Büros.

Hüseyin Arda hat seine Werke auf zahlreichen Gemeinschafts- und Einzelausstellungen in Deutschland, Frankreich und in der Türkei gezeigt, einige seiner großformatigen Arbeiten sind auf öffentlichen Plätzen ausgestellt. Das Deutsche Historische Museum und das Deutsche Technikmuseum haben Werke des Bildhauers erworben, die teilweise Teil der jeweiligen Dauerausstellungen sind.

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