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Mitten durch den Kiez an der Sonntagstraße soll die neue Tram rollen.

© BVG/Visualisierung: renderwerke

Neue Tramstrecke zum Berliner Ostkreuz: Planungen liegen in den letzten Zügen

Vor sieben Jahren sollten die Straßenbahnen schon direkt am Ostkreuz halten. Doch noch immer ist kein Gleis in Sicht. Wie ist der aktuelle Stand?

Sie sollte 2016 schon fahren, aber noch ist keine einzige Schiene verlegt worden – für die Straßenbahn zum Ostkreuz. Wie es aussieht, wird es auch noch eine Weile dauern. Denn die Pläne für die 1,2 Kilometer lange Strecke sind immer noch nicht fertig, wie die BVG jetzt wissen ließ – nachzulesen in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (Linke). Der Neubau soll die bisherigen Gleise ersetzen, auf der die Linie 21 rollt, ohne direkt das Ostkreuz zu erreichen.

Die zweigleisige Neubaustrecke mitten durch den Kiez an der Friedrichshainer Sonntagstraße war von Anfang an hochumstritten. Anwohner fürchteten Lärm und Verkehrsprobleme, sorgten sich um die Bäume. Die Feuerwehr hatte Bedenken, dass sich ihre Drehleitern in der Oberleitung für die Straßenbahn verheddern könnten. Außerdem gab es mehrfach Planungspannen.

2016
sollte die Straßenbahn zum Ostkreuz fahren

Erst nach den Sommerferien sei damit zu rechnen, dass die Unterlagen für die Strecke öffentlich ausgelegt werden, teilte die BVG weiter mit. Derzeit laufe die Abstimmung mit der Feuerwehr über das Thema Oberleitung. Außerdem prüfe sie noch eine Variante für die Strecke, die weniger Eingriffe in den Baumbestand erfordert. Liegen die Pläne dann aus, sind Einsprüche möglich; bei den vorigen Versuchen, das Verfahren durchzuziehen, gab es das gleich dutzendfach. Außerdem ist mit Klagen zu rechnen, sobald die Pläne beschlossen und verkündet sind.

Viele Einsprüche von Anwohnern erwartet

Wegen der Verzögerungen ergibt sich aber ein weiteres Problem: Die Gleise der bisherigen Tramstrecke sind mittlerweile so alt, dass sie in absehbarer Zeit ausgetauscht werden müssen. Schon jetzt rechnet die BVG mit Instandhaltungskosten in Höhe von 50.000 Euro für 2023 und die kommenden drei Jahre.

Und dann wäre doch die neue Straßenbahnlinie 22. Sie soll als Verstärker der „21“ einen Zehn-Minuten-Takt zwischen Frankfurter Tor, Ostkreuz und dem Blockdammweg nahe dem Kraftwerk Klingenberg schaffen, um bessere Verbindungen für die wachsenden Kieze in Friedrichshain und Lichtenberg zu schaffen.

Auch die Linie 22 fährt immer noch nicht

Lange versprochen war die Linie, doch auch dieses Jahr wird mit Sicherheit wieder nichts mehr daraus. An der Endstation am Blockdamm muss ein Gleis gebaut werden, damit die Züge umkehren können. Die Planungen seien in einem fortgeschrittenen Stadium, hieß es vage von der BVG. Der Anschluss des Kehrgleises sei dann mit anderen Bauarbeiten am Straßenbahnnetz zu koordieren – im Jahr 2024.

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