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Wassermangel in der Spree, dieser Teil des Stausees bei Bagenz ist in den letzten Jahren verlandet, gut zu erkennen die verockerte Spree. Noch kann der Pegelstand der Spree in Berlin, trotz weiter ausbleibender Regenfälle, durch Wassernachschub aus Brandenburg und Sachsen konstant gehalten werden. Der Pegelstand des Spremberger Stausees wurde wegen der lang anhaltenden Trockenheit bereits um mehrere Meter abgesenkt.

© imago images / Rainer Weisflog/Rainer Weisflog

Wassermangel in der Hauptstadtregion: „Warum jeder Tropfen zählt“

Berlin und Brandenburg sollten sich auf eine gemeinsame Wasserstrategie verständigen. Ein Gastbeitrag von Ute Weiland, Geschäftsführerin Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI)

Eine Kolumne von Ute Weiland

Jeder Tropfen zählt, heißt es in der gerade angelaufenen Informationskampagne der Berliner Wasserbetriebe. Übertriebene Panikmache? Spontan drängt sich dieser Eindruck auf, zumal wenn man gerade einem der zahlreichen Seen in Berlin oder Brandenburg Abkühlung gefunden hat. Aber: Das täuscht. Tatsächlich entwickelt sich der Wassermangel zum Problem – und zum limitierenden Faktor bei der weiteren Entwicklung des Standorts.

Berlin und Brandenburg gehören zu den niederschlagsärmsten Regionen in Deutschland, der Klimawandel verschärft das Problem. Die Grundwasserstände Berlins sinken, bisweilen um bis zu 75 Zentimeter im Vergleich zum langjährigen Mittel. Die Spree floss im letzten Jahrzehnt wegen niedriger Pegelstände an über 200 Tagen rückwärts.

Mit dem Ende der Braunkohleförderung in der Lausitz wird deutlich weniger Grundwasser in die Spree gepumpt werden. Laut einer Studie kann dies in trockenen Sommermonaten dazu führen, dass die Spree örtlich bis zu 75 Prozent weniger Wasser führt – mit entsprechenden Konsequenzen für die Wasserversorgung Berlins.

Und für die wirtschaftlichen Perspektiven der Region. Ein Beispiel: Pläne für die Produktion von grünem Wasserstoff müssen vorerst in der Schublade bleiben. Das Hindernis bildet weniger die ausreichende Versorgung mit regenerativer Energie. Es ist die Wasserknappheit, die eine Ansiedlung von Produktionskapazitäten erschwert. Ein Kilogramm Wasserstoff wird aus 9 Litern Wasser gewonnen.

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Um die begrenzte Ressource optimal einzusetzen, braucht es eine länderübergreifende Wasserstrategie. Wir müssen das Konzept der Schwammstadt konsequent umgesetzten, Regenwasserspeicher bauen und Flächen entsiegeln. Wasseraufbereitung und -wiederverwendung müssen vorangetrieben werden. Und wir alle – ob Privathaushalte oder Industrieunternehmen – sollten ein Bewusstsein für den sensiblen Umgang mit der lebensspendenden Ressource entwickeln. Wie heißt es im Spot der Wasserbetriebe: Wasser kommt nicht aus dem Hahn.    

Diese Kolumne mit Stimmen aus der Berliner Wirtschaft erscheint immer montags.

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