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Bayer in der Unternehmenszentrale in Berlin-Wedding.

© David Heerde

Parkinson-Therapie : Bayer schreitet mit Hilfe von Biotech-Start-up voran

Der Bayer-Konzern setzt seit einigen Jahren auf hoch spezialisierte Start-ups, die sich an Neues wagen sollen. Nun verkündet der Konzern einen Etappensieg.

Bayer sieht einen Etappensieg im Kampf gegen Parkinson, die Tochterfirma des Pharmakonzerns „BlueRock Therapeutics“ sei in der Entwicklung einer neuartigen Therapie einen entscheidenden Schritt vorangekommen. In einer klinischen Phase-I-Studie hätten die zwölf Patienten die Behandlung gut vertragen, teilte Bayer am Mittwoch in Berlin mit.

Wesentlich für den Blue-Rock-Ansatz ist die Transplantation von Zellen ins Gehirn der Patienten, um dort durch Parkinson bedingte Schäden an den Nervenzellen zu beheben. Das Verfahren funktioniere, schreibt Bayer, man plane nun die entscheidende Phase-II-Studie mit mehr Probanden. Im Herbst kommenden Jahres wolle man die dafür nötigen Patienten zusammenstellen. Nach den darauf folgenden Phase-III-Studien werden Arzneimittel durch die zuständigen Behörden geprüft und in der Regel zugelassen.

Parkinson schädigt Nervenzellen im Gehirn, woraufhin der bedeutende Botenstoff Dopamin fehlt. Zur Folge hat das Muskelzittern, Krämpfe und verlangsamte Bewegungen. Weltweit leiden zehn bis elf Millionen Menschen an Parkinson, die Krankheit ist bislang nicht heilbar. Ziel der Bayer-Pharmazeuten ist es, den Verlauf der Erkrankung zu stoppen.

Vor vier Jahren kaufte Bayer das US-Biotech-Start-up Blue Rock. Noch arbeiten die meisten Blue-Rock-Forscher in Boston, New York und im kanadischen Toronto. Bald soll auf einem Areal neben der Berliner Bayer-Zentrale in Wedding zusammen mit der Charité ein entsprechendes Zentrum errichtet werden.

„Berlin ist unser Standbein in Europa, wir werden in der Stadt zulegen“, hatte Blue-Rock-Präsident Seth Ettenberg 2022 in Boston gesagt. „Derzeit stellen wir unser Team in Berlin zusammen, es gibt Gespräche mit Kandidaten aus Deutschland, den USA, Kanada.“

Der Pharma-Chef von Bayer, Stefan Oelrich, sieht Deutschland forschungspolitisch auf einem gefährlichen Weg. Das hatte er im April im Tagesspiegel-Interview gesagt: „Problematisch in Deutschland ist neben der Bürokratie der fehlende Zugang zu Forschungsdaten. Es ist hierzulande schwerer als in anderen Technologienationen, für die Forschung an anonymisierte Patientendaten zu kommen.“

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