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Wie klimaneutral wird das Quartier, das hier am Molkenmarkt entsteht?

© imago images/CHROMORANGE

Klimaneutrales Modellquartier?: Senatspläne für den Berliner Molkenmarkt bleiben vage

Eigentlich soll das Quartier am Molkenmarkt Klimafragen modellhaft lösen. Aber noch nicht mal eine dafür notwendige Machbarkeitsstudie ist auf den Weg gebracht.

In einer Pressekonferenz im September 2022 hatte Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt angekündigt, es müsse unter anderem noch eine Machbarkeitsstudie für den Molkenmarkt zur Energieversorgung des neuen Quartiers durchgeführt werden. Dies sei einer der Gründe, weshalb kein eindeutiger Sieger aus dem Werkstattverfahren hervorgehe. Kahlfeldts Antwort auf eine noch unveröffentlichte Anfrage des Grünen-Abgeordneten Julian Schwarze zeigt nun: Die Vorgaben für diese Machbarkeitsstudie sind weiterhin nicht definiert.

Laut Kahlfeldt befinden sich „die Vorgaben für die Erarbeitung der Machbarkeitsstudie zum klimaneutralen Quartier sich in Abstimmung zwischen der federführenden Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen mit der fachlich zuständigen Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt.“

Zwischen den Zeilen klingt durch, dass eine Versorgung mit 100 Prozent erneuerbarer Energie nicht geplant ist: „Die geplante Machbarkeitsstudie klimaneutrales Quartier soll auch untersuchen, inwieweit eine Versorgung der Gebäude mit Energie aus erneuerbaren Quellen möglich ist.“ Laut Rahmenplan für den Molkenmarkt, der im August im Senat beschlossen wurde, sind „mindestens 30 Prozent der Dachflächen“ für Photovoltaik-Anlagen vorgesehen, also so viel, wie es das Solargesetz vorsieht.

Für das einst als Modellquartier in Klimafragen konzipierte Quartier am Molkenmarkt ist Schwarze das zu wenig: „Der Senat muss der Entwicklung des Molkenmarktes als klimaneutrales Quartier eine größere Priorität einräumen.“ Die angekündigte Machbarkeitsstudie dazu müsse endlich auf den Weg gebracht werden. „Genauso muss das Ziel sein, einen größtmöglichen Anteil der Dächer für Photovoltaik-Anlagen zu nutzen und nicht nur den Mindeststandard zu erfüllen.“

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