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Carola Zarth

© Marie Staggat / Marie Staggat

Folgen des Klimawandels: Berlins Wirtschaft sollte vorbereitet sein

In den Berliner Handwerksbetrieben liegt eine große Expertise, um Berlin und seine Gebäude resilienter zu machen. Der Senat muss jetzt einen Plan machen, wie er die Finanzmittel für die Steigerung der Klima-Resilienz verwendet.

Eine Kolumne von Carola Zarth

Der Winter wird warm. Schwer vorstellbar angesichts des nahenden Novembers mit standard-grauem Himmel und Nieselregen? Der Deutsche Wetterdienst weiß es genauer: Demnach sind die Temperaturen im Winter in Deutschland innerhalb von 140 Jahren durchschnittlich um 1,9 Grad Celsius gestiegen. Im Frühling und im Herbst zeigt das Thermometer nunmehr 1,6 Grad mehr als im Mittel.

Feuerwehr rief im Juni Ausnahmezustand wegen Starkregens aus

Der Klimawandel beschleunigt sich und Xolska, Zoe und Viktor haben in der Vergangenheit einen Vorgeschmack geliefert, womit wir zukünftig immer häufiger zu kämpfen haben könnten: Die Tiefdruckgebiete brachten ausgedehnte Starkniederschläge, Sturm und Hochwasser über Berlin und andere Regionen in Deutschland. Erst im Juni dieses Jahres rief die Berliner Feuerwehr den Ausnahmezustand Wetter aus. Es gab umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller und überflutete Straßen. Für Berlin und seine Wirtschaft heißt das: Die Stadt muss widerstandsfähiger gegen drohende Wetterextreme werden, denn morgen weht ein anderer Wind. Darauf sollten wir vorbereitet sein.

In den Berliner Handwerksbetrieben liegt eine große Expertise, um Berlin und seine Gebäude, Ufer, Kanäle und Straßen resilienter zu machen. Der Berliner Senat hat vor Kurzem das Sondervermögen „Klimaschutz, Resilienz und Transformation“ mit einem Volumen von zunächst fünf Milliarden Euro beschlossen. Nun muss eine konkrete Planung folgen, wie genau diese Finanzmittel eingesetzt werden. Fest steht bereits jetzt, dass ein Teil der Finanzmittel für die Steigerung der Klima-Resilienz verwendet werden soll. Eine gute Investition, wenn dadurch Kapazitäten bei Einsatzkräften gespart werden könnten, die im Dauereinsatz Wasser aus Kellern und Straßensenken pumpen oder Mauern und Gebäude sichern. Und nicht zu vergessen, die Einsparungen bei den hohen Kosten für Wiederaufbau und Reparaturen.

Handwerkerinnen und Handwerker sind seit Langem die aktiven Klimaschützer in der Stadt, die Gebäudehüllen dämmen, Smart Home installieren und mit Photovoltaik und Wärmepumpen helfen, energieeffizient zu haushalten. Doch nicht nur für die anstehenden Transformationsprozesse bei Klimaschutz und Energiewende nimmt das Handwerk eine Schlüsselrolle ein. Auch wenn es um die Steigerung der Widerstandsfähigkeit unserer Stadt gegen häufiger und intensiver auftretende Wetterereignisse geht, müssen die Handwerkerinnen und Handwerker große Zukunftsaufgaben meistern. Konkret heißt es beispielsweise, Sonnenschutz am Bau zu verbessern, Starkregenbarrieren für Kellergeschosse mitzudenken oder Häuserdächer sturmsicher zu machen, damit wir vorbereitet sind, wenn morgen ein anderer Wind weht.

Die Kolumne „In der Lobby“ erscheint immer montags.

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