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© Getty Images/franckreporter

Berlinpreis für Wirtschaft 2023: Ehrung für die innovativsten Unternehmen der Hauptstadt

Am Montagabend wird der Berlinpreis für Wirtschaft 2023 in den Kategorien „Unternehmerischer Erfolg“ und „Newcomer des Jahres“ vergeben. Nominiert sind diese neun Unternehmen.

Von Claudia Kleist

Vier etablierte Unternehmen und fünf Start-ups aus der Hauptstadt sind nominiert für den diesjährigen Berlinpreis für Wirtschaft. Der Preis wird vom Verein „Made in Berlin“ vergeben. Das Preisgeld beträgt insgesamt 5000 Euro. Bei der Preisverleihung am Montagabend im Tagesspiegel-Haus am Askanischen Platz werden etwa 100 Gäste aus der Berliner Wirtschaft, Gesellschaft und Politik erwartet. Die Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) sendet ein Grußwort.

Der Berlinpreis für Wirtschaft wird vom Verein „Made in Berlin“ verliehen.
Der Berlinpreis für Wirtschaft wird vom Verein „Made in Berlin“ verliehen.

© Berlinpreis für Wirtschaft

Partner der Veranstaltung sind die Berliner Volksbank, Bito, Gasag, der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI), Berlin Partner und der Tagesspiegel. Als Moderator führt der Tagesspiegel-Herausgeber Stephan-Andreas Casdorff durch das Programm. Hier stellen wir die Finalisten vor.

Vier etablierte Firmen sind in der Kategorie „Unternehmerischer Erfolg“ nominiert:

GIG Unternehmensgruppe  

Die GIG Unternehmensgruppe hat sich auf technisches Facility Management und Energiedienstleistungen spezialisiert. Die familiengeführte Unternehmensgruppe mit Sitz in Berlin feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum.

Für die Gründerfamilie ist es wichtig, die Werte der sozialen Verantwortung in dem Unternehmen weiterzutragen. Seit Jahresanfang ist Lisa Hannusch, die Tochter des Gründers Torsten Hannusch, Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe. Für sie hat das Thema Nachhaltigkeit höchste Priorität: „Unsere Branche durchlebt einen enormen Wandel. Für unsere Kunden sind wir eine Lösung für komplexe Technik, Nachhaltigkeit und regenerative Energiesysteme und wir setzen dabei auf eigene Handwerker und Ingenieure.“

GIG ist spezialisiert auf Facility Management und Energiedienstleistungen.
GIG ist spezialisiert auf Facility Management und Energiedienstleistungen.

© GIG

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, zum Beispiel bei der Routenplanung für die Einsätze der Mitarbeitenden oder der präziseren Berechnung von Angeboten soll einen Beitrag zur Klimawende leisten. 

Harbauer GmbH 

Über eine Milliarde Menschen weltweit haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Der Klimawandel und die wachsende Weltbevölkerung werden den Bedarf in Zukunft noch dramatisch steigern. Der Umwelttechnik-Spezialist Harbauer stellt seit über 30 Jahren Technologien für sauberes Trinkwasser zur Verfügung.

Das Berliner Unternehmen betreibt bundesweit mehr als 50 umwelttechnische Anlagen, die Luft, Wasser und Erdreich von Schadstoffen befreien und wieder aufbereiten. Auch in Indien, Brasilien und Kenia engagiert sich die Harbauer GmbH für sauberes Trinkwasser. Dank eines speziellen Verfahrens können giftige Schadstoffe wie Arsen und Fluorid aus dem Grundwasser gefiltert werden.

Harbauer bietet Technologien für sauberes Trinkwasser an.
Harbauer bietet Technologien für sauberes Trinkwasser an.

© Harbauer

Axel Bernstorff, Geschäftsführer der Harbauer GmbH, arbeitet mit seinem Expertenteam ständig an neuen Ideen für eine saubere Umwelt: „Häufig setzen wir als einer der ersten Anbieter am Markt neue Technologien ein, da wir regelmäßig Forschungsprojekte betreiben.“  

EvoLogics GmbH 

Die Weltmeere sind in großen Teilen immer noch unerforscht und die Kommunikation unter Wasser ist und bleibt eine Herausforderung. Das Technologieunternehmen EvoLogics forscht seit der Jahrtausendwende erfolgreich auf diesem Gebiet und gilt heute weltweit als führend.

Die Mitarbeitenden entwickeln und produzieren in Berlin-Adlershof Technologien für Unterwasserkommunikation, Positionierung, Navigation und Überwachung. „Die zunehmend intelligentere Digitalisierung unserer Ozeane ist ein wichtiger Wissenschafts- und Wirtschaftsfaktor“, sagt Fabian Bannasch, einer der beiden Geschäftsführer der EvoLogics GmbH.

Die Unterwasserkommunikationssysteme basieren auf bionischen Konzepten und kombinieren modernste Technik mit Ideen aus der Natur, wie zum Beispiel der Schwarmintelligenz der Delfine oder Pinguine. Die Tauglichkeit der neu entwickelten Unterwassertechnik prüft das Unternehmen auf einem eigenen Testgelände mit Freiwasser in Brandenburg.

Anschutz Entertainment Group  

Die Mercedes-Benz-Arena Berlin zählt neben der Barclays Arena Hamburg zu den erfolgreichsten Multifunktionsarenen weltweit. Beide Veranstaltungsorte gehören der Betreibergesellschaft Anschutz Entertainment Group (AEG). Das 2007 gegründete Unternehmen besitzt Kernkompetenzen in den verschiedensten Bereichen des Live-Entertainments und des Sports.

Nationale und internationale Stars aus Musik, Sport und Politik traten bereits in der Mercedes-Benz-Arena auf: Barack Obama, Harry Styles, Rihanna, Adele, die Basketballer von ALBA Berlin und die Eishockey-Spieler der Eisbären Berlin. Etwa 1,4 Millionen Besucher und Fans finden jedes Jahr ihren Weg in die Arena in Berlin-Friedrichshain.

In der Mercedes-Benz-Arena treten internationale Stars auf.
In der Mercedes-Benz-Arena treten internationale Stars auf.

© Anschutz

Ole Hertel, Geschäftsführer der Mercedes Benz Arena Berlin, sagt: „Der Wunsch, Menschen zu verbinden und zu unterhalten, treibt uns an. Also schaffen und betreiben wir Orte an denen die Begeisterung zu Hause ist.“  

In der Kategorie „Newcomer des Jahres“ können sich fünf Start-ups Hoffnungen auf den Preis machen:

ConBotics GmbH  

Das Handwerk kämpft mit dem Fachkräftemangel. Immer weniger Menschen wollen die oft körperlich anstrengenden Arbeiten ausführen, und zum Beispiel den Beruf des Malers ausüben. Das 2020 gegründete Berliner Start-up ConBotics hat eine Lösung parat: den Maler-Roboter.

Der mechanische Geselle ist insbesondere für Großprojekte konzipiert, auf deren Baustellen viel monotone Arbeiten an Wand- und Deckenflächen erledigt werden müssen. Das Robotersystem besteht aus einem mechanischen Arm, dessen Arbeitsweise der menschlichen Bewegung nachempfunden ist, und einer mobilen Plattform, die in der Lage ist, sich weitestgehend selbständig in der Umgebung zu bewegen.

ConBotics entwickelt einen Roboter, der Malerarbeiten auf Baustellen erledigen kann.
ConBotics entwickelt einen Roboter, der Malerarbeiten auf Baustellen erledigen kann.

© ConBotics

Die Maschine arbeitet doppelt so schnell wie ein Mensch, ist präziser und verbraucht weniger Material. Das schont die Umwelt. Der Maler-Roboter nimmt den Menschen Tätigkeiten ab, die gesundheitsschädlich, gefährlich oder schlicht langweilig sind, so die Erklärung der drei Ingenieure, die die Gründungsidee hatten. Der Markteintritt ist für 2024 geplant, aktuell werden bereits zwei Roboter in Pilotprojekten eingesetzt. 

Quintic Digital GmbH  

Entspanntes Kitapersonal, fröhliche Kinder, zufriedene Eltern – die Realität sieht leider in der Regel anders aus. Den Erziehenden fehlt heute vor allem eines: Zeit für die Kinder. Der Kitaalltag kann mit Entwicklungsdokumentation, Kommunikation der Eltern, Organisation, Zusammenarbeit, Terminabsprachen und vielen weiteren Aufgaben sehr zeitaufwendig sein.

Hier setzt die Berliner Quintic Digital GmbH an. Mit der Kita-Plattform Kidling bietet das Start-up eine Digitalisierungs-Komplettlösung für Kindergärten an. Der Mitgründer Adam M. Skafi sagt: „Die Zukunft ist digital. Indem wir Kita-Prozesse digitalisieren, möchten wir die Menschen hinter dem System entlasten, damit sie mehr Zeit für das haben, worauf es ankommt: die pädagogische Arbeit mit den Kindern.“ 

Spark-e-Fuels GmbH 

Fliegen ist sehr belastend für die Umwelt. Der Luftverkehr steht unter großem Druck, die Nachfrage nach nachhaltigen Flugkraftstoffen (den sogenannten Sustainable Aviation Fuels, SAF) ist enorm. Die drei Gründer von Spark-e-Fuels haben einen nachhaltigen und bezahlbaren Treibstoff für die Luftfahrt entwickelt. Dabei verfolgten sie einen neuartigen Ansatz für dier wirtschaftliche Produktion erneuerbarer Energien.

Das Start-up entwickelt Technologien zur kostengünstigen Produktion von SAF auf Basis des Power-to-Liquid Verfahrens. Die Anlagen können dem Unternehmen zufolge fluktuierenden Strom aus günstigen erneuerbaren Energien nutzen, um damit günstiges SAF zu produzieren.

Der E-Kraftstoff ist bereits zertifiziert und mit entsprechender Nachrüstung der Turbinenhersteller können bestehende Flugzeugflotten in Zukunft damit betankt werden. 2024 geht eine Produktionsanlage in Berlin in den Testbetrieb. 

DigiRift GmbH 

Jeder hat schon einmal von ihr gehört, sie ist längst Teil unseres Alltags: Die Künstliche Intelligenz, kurz KI. Für das 2021 gegründete Start-up DigiRift bedeutet KI nicht weniger als den nächsten großen Schritt in der voranschreitenden Digitalisierung. Die Gründer haben sich darauf spezialisiert, für Unternehmen individuelle KI-gestützte Plattformen zu entwickeln und zu implementieren.

Sie verfolgen dabei den Grundsatz „Work made easy“ (Arbeit, leicht gemacht.) für eine besondere Nutzfreundlichkeit und versprechen, mit ihren Lösungen die Produktivität und Effizienz ihrer Kunden zu steigern.  „Wir kennen die gesellschaftlichen Vorbehalte und haben Lösungen, um Themen wie Datenschutz und -sicherheit im Sinne unserer Kunden in den Griff zu bekommen. Qualität und Transparenz sind unsere obersten Gebote“, sagt der Mitgründer Kian Ansari. 

Nutrition Hub GmbH 

Nie wurde mehr über gesunde und nachhaltige Ernährung diskutiert als heute. Die Informationsflut in den Medien ist überwältigend, aber oftmals fehlt die wissenschaftliche Grundlage. Das kann schnell gefährlich werden. Das Berliner Unternehmen und Experten-Netzwerk Nutrition Hub möchte diesem Trend entgegenwirken.

Mitbegründerin ist die Ökotrophologin, also Ernährungswissenschaftlerin, Simone Frey. „25 Prozent aller klimawirksamen Emissionen entstehen durch die Ernährungsbranche“, sagt sie. „Wir vernetzen Ernährungsexperten und- expertinnen mit Unternehmen, Start-ups, Verbänden und Investoren, um innovative Lösungen voranzutreiben.“ 

Mit ihrer Denkfabrik Nutrition Hub untersucht Frey außerdem die Ernährungsgewohnheiten der Deutschen und berät Unternehmen zu den Themen Gesundheit, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Inzwischen gehören dem Netzwerk etwa 14.000 Experten an.

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