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Kurt, Rehm-Zimmer und Doerwald (von links) verteilen Obst an Schüler.

© Miriam Rüdesheim

Äpfel und Bananen statt Chipstüte: Händler verteilen Obst an Berliner Grundschule

Der Fruchthof Berlin und der Berliner Großmarkt bringen gesundes Essen an Schulen und Kitas. Lieber wäre es den Händler, wenn diese Aktion gar nicht nötig wäre.

Die Schulglocke klingelt, die Türen öffnen sich und die Grundschüler schauen durch einen Spalt in den Flur. In Metallwägen vor den Klassenzimmern liegen Bananen und Äpfel bereit. Nach einem kurzen Moment der Skepsis greifen die Kinder zu. Schon zehn Minuten später sind alle Bananen weg. Zum ersten Mal beliefert der Fruchthof Berlin gemeinsam mit dem Berliner Großmarkt die Carl-Bolle-Grundschule in Berlin-Moabit mit Obst.

Die Schule ist bereits die 15. Einrichtung, die das Schulobstprogramm der Fruchthof Berlin und der landeseigenen Berliner Großmarkt GmbH aufgenommen hat. Jede Woche soll die Schule fortan 200 Portionen für knapp 340 Schüler erhalten. Insgesamt sind es 4.000 Portionen Obst, die die Händler wöchentlich an Schulen und Kindertagesstätten ausliefern. Im Jahr kostet das die Händler mehr als 45.000 Euro.

Schüler lernen gesunde Ernährung kennen

Die Aktion sei für die Schule wichtig, weil viele Kinder ohne Essen in die Schule kämen oder im Elternhaus keine gesunde Ernährung kennenlernen würden, sagt die Schulleiterin Sonja Rehm-Zimmer. Das Schulobstprogramm werde im Unterricht besprochen, was zum Nachdenken über das Thema anrege.

Taylan Kurt (Grüne), Abgeordneter für Moabit und den Brüsseler Kiez stellte den Kontakt zwischen der Schule und den Händlern her. „Die Kinder kommen nach Hause und erzählen ‚Mama, ich habe heute Obst gegessen’ und greifen das nächste Mal beim Einkauf vielleicht statt nach der Chipstüte zum Apfel“, sagt er.

„Wir haben für die Aktion nur begrenzte Möglichkeiten. Eigentlich gibt es ein EU-Schulprogramm, durch das die Aktion viel größer werden könnte“, sagt Nils Doerwald aus dem Vorstand der Fruchthof Berlin Verwaltungsgenossenschaft. Er frage sich allerdings, warum sich das Land Berlin nicht stärker engagiere. „Wir machen unser Schulobstprojekt sehr gerne, am schönsten wäre es aber, wenn wir es gar nicht erst machen müssten“, meint der Unternehmer.

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