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© dpa/Monika Skolimowska

Anschlag in Berlin-Kreuzberg: Propalästinensische Aktivisten bekennen sich zu Schmiererei am Axel-Springer-Haus

Am Mittwoch beschmierten Unbekannte ein Denkmal am Springer-Haus in Kreuzberg. Ein Bekennervideo zeigt die Tat und stellt eine Verbindung zum Nahostkonflikt her.

In der Nacht zu Mittwoch haben propalästinensische Aktivisten nach eigenen Angaben am Axel-Springer-Hochhaus in Berlin-Kreuzberg einen Anschlag mit Farbe und Plakaten verübt. Das bestätigte die Polizei dem Tagesspiegel am Freitag.

Ein Bekennervideo des Accounts „Redstreamnet“ auf der Plattform Instagram zeigt mehrere vermummte Personen, die den sogenannten Mauerläufer, eine Skulptur vor dem Axel-Springer-Gebäude, mit einer Kufiya, einem palästinensischen Gewand, umhüllen. Außerdem ist zu erkennen, dass die Parole „Springer schiesst mit“ in roter Farbe an den Sockel des Kunstwerks gemalt und ein großes Plakat geklebt wurde. In einem Text zum Video werfen die Aktivisten dem Verlag vor, gegen Palästinenser zu hetzen und den Krieg in Israel und Gaza – den sie als „Israels Vernichtungskrieg gegen Gaza“ bezeichnen – schönzufärben.

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Auch der Account „Pa_allies“ teilte das Video. Dort wird regelmäßig zu propalästinensischen Protesten in der Hauptstadt aufgerufen. Die Betreiber bezeichnen sich als eine Gruppe von sogenannten Freiwilligen aus Berlin. Sie solidarisieren sich mit Palästina.

Polizei stellt Plakate und Sprühdosen sicher

Nach Auskunft des Polizeisprechers wurden gegen drei Uhr insgesamt sechs unbekannte Personen während der Aktion am Sockel des Kunstwerks von einem Wachmann entdeckt. Die Täter konnten wenig später fliehen. Die Polizei stellte sowohl Plakate als auch Sprühdosen und Kleber sicher. Auf einem der Plakate war nach Polizeiangaben der Slogan „Free Palestine from german fascism“ vermerkt. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt nun wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung mit politischem Inhalt.

Mit dem Spruch „Springer schiesst mit“ verweisen die Aktivisten auf die westdeutsche Studierendenbewegung der 60er-Jahre. Diese hatte den Slogan aufgrund der antikommunistischen Berichterstattung des Medienhauses verwendet. Nach dem Attentat auf Rudi Dutschke gewann er in der linken Bewegung zunehmend an Popularität.

Veranstaltung mit israelischer Zeitung im Springer-Haus

Im Ethikkodex des Springer-Konzerns ist die Anerkennung des Existenzrechts Israels festgehalten. Jeder Angestellte muss sich zu diesem Leitbild bekennen.

In der vergangenen Woche hatte in einem Gebäude des Axel-Springer-Konzerns die „Welt Conference with Jerusalem Post“ stattgefunden. Der Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hatte die Veranstaltung eröffnet. Nach RBB-Angaben waren unter den Teilnehmern zahlreiche deutsche sowie israelische Politiker und Organisationen. Vor Ort kam es zu einem propalästinensischen Protest.

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