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Thema

Serbien

Nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo ringt die internationale Gemeinschaft um den Umgang mit dem neuen Balkan-Staat. Russland scheiterte mit einem Versuch, die Unabhängigkeit durch den UN-Sicherheitsrat für ungültig erklären zu lassen. In Belgrad kam es derweil zu Krawallen.

Am Sonntag wird das Kosovo voraussichtlich seine Unabhängigkeit erklären. Serbien bezeichnet den Schritt schon vorab als nichtig, Russland warnt die westlichen Staaten davor, das Kosovo zu unterstützen und die UN sind gespalten.

Die serbische Regierung hat das tageslange Ringen um ihr Vorgehen im Falle einer Unabhängigkeiterklärung des Kosovo beendet. Präsident Tadic und Regierungschef Kostunica einigten sich darauf, das Kosovo nicht anzuerkennen und eine "einheitliche nationale" Politik zu verfolgen.

Mit hauchdünner Mehrheit haben die Serben Präsident Boris Tadic im Amt bestätigt und sich damit für einen pro-europäischen Kurs in der Außenpolitik entschieden. Sein ultranationalistischer Herausforderer gestand seine Niederlage ein.

Heute wird gewählt in Serbien. Die Abstimmung gilt als Entscheidung über den künftigen Kurs des Balkanstaates. Ob sich das Land künftig Richtung EU oder Richtung Russland wendet, könnte an wenigen zehntausend Stimmen hängen.

Tomislav Nikolic

Kurz vor der serbischen Präsidentschaftswahl am Sonntag sehen die jüngsten Umfragen den proeuropäischen Amtsinhaber Boris Tadic hauchdünn vor seinem ultranationalistischen und russlandorientierten Gegenkandidaten Tomislav Nikolic. Premierminister Vojislav Kostunica verweigert seinem Koalitionspartner Tadic jedoch die Unterstützung.

Am nächsten Sonntag entscheiden die Serben, ob sie einen pro-europäischen oder einen ultranationalen Präsidenten wählen. Eigentlich wollte die EU dem Balkanstaat deshalb vor der Wahl ein Signal der Verbundenheit geben - doch das Abkommen scheiterte heute an den Niederländern. Nun gibt es offenbar einen Kompromiss.

Kostunica

Serbiens Premier Kostunica setzt den Präsidentschaftsbewerber Tadic unter Druck: Dieser müsse seinen Pro-Europa-Kurs aufgeben, sonst werde er seinen Koalitionspartner nicht unterstützen. Will Kostunica mit den Ultranationalisten zusammengehen?

Tomislav Nikolic

In der ersten Runde der Präsidentenwahl in Serbien hat sich der Extrem-Nationalist Tomislav Nikolic deutlich gegen seine Widersacher durchgesetzt. Als finaler Gewinner kann er sich jedoch noch nicht sehen.

Serbien hat seinen Anspruch auf die abtrünnige, seit 1999 von den Vereinten Nationen verwaltete Provinz Kosovo durch ein Resolution bekräftigt. Das Land droht mit dem Abbruch aller Beziehungen zu Staaten, die das Kosovo anerkennen wollen.

In Mitrovica im Norden des Kosovo teilen die Fluten des Flusses Ibar nicht nur die Stadt, sondern seit 1999 zwei Völker und Welten - kritisch beäugen sich Serben und Albaner. Die Gefahr eines Gewaltausbruchs gilt noch als gering.

Die Wahl war nur das Vorspiel. Dass sie ohne Zwischenfälle ablief, hat weder in Washington oder Berlin noch im Kosovo jemanden aufatmen lassen. Eine Hoffnung auf eine Einigung der Kosovo-Troika gibt es kaum noch.

Von Ulrike Scheffer

Die Verhandlungen um die Zukunft des Kosovo sind ohne Ergebnis vertagt worden. Zahlreiche Interessenskonflikte stehen einer Einigung im Wege und kaum jemand glaubt noch an ein Ergebnis bis zum anvisierten Termin am 10. Dezember.

Serbische Archäologen haben die möglicherweise älteste Kupferwerkstatt Europas entdeckt. Sie ist der Beweis, dass bereits vor 7500 Jahren Waffen und Werkzeuge aus dem Material angefertigt wurden.

Vojislav Kostunica, der bisherige serbische Ministerpräsident, ist im Belgrader Parlament erneut zum Regierungschef gewählt worden. Die Abstimmung erfolgte wenige Minuten vor Ablauf der Frist um Mitternacht.

Die vermeintliche Übermacht der osteuropäischen Länder im Finale des Eurovision Song Contest in Finnland lässt sich rechnerisch widerlegen. In ihrer Heimat wurde die serbische Siegerin mit politischen Ehren empfangen.

Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hat die Verurteilung des bosnischen Serben Vidoje Blagojevic wegen Völkermords aufgehoben. Das Urteil wurde von 18 Jahren auf 15 Jahre Haft reduziert.

Timo Boll galt schon im Vorfeld als Mitfavorit. Vor den beiden Schlusstagen der Europameisterschaft hat der Deutsche Tischtennis-Bund in Belgrad aber sogar drei Eisen im Einzel-Feuer.

Die WM-Zweiten Timo Boll/Christian Süß stehen bei der Tischtennis-Europameisterschaft in Belgrad im Viertelfinale. Das an Nummer eins gesetzte Duo setzte sich gegen die Spanier He Zhi/Carlos Machado durch.

Timo Boll und seine Mitstreiter sind am Ziel ihrer Träume angekommen. Nach einer langen Durststrecke von 49 Jahren und fünf vergeblichen Anläufen bestiegen die Herren des Deutschen Tischtennis-Bundes erstmals Europas Thron.

Zwei Team-Medaillen am ersten EM-Tag sind für den Deutschen Tischtennis-Bund keine Garantie für einen Aufschwung. Timo Boll, in China ein Super-Star, soll den Sport wieder populär machen.

Der Internationale Gerichtshof hat das Massaker von Srebrenica von 1995 als Völkermord eingestuft. Eine materielle Entschädigung muss Rechtsnachfolger Serbien aber nicht leisten.

In Wien hat die vorerst letzte Runde der Verhandlungen über den künftigen Status der serbischen Provinz Kosovo begonnen. Doch eine Annäherung in letzter Minute ist unwahrscheinlich.

Das Parlament Serbiens hat den Entwurf des UN-Vermittlers zum künftigen Status der Provinz Kosovo mit großer Mehrheit abgelehnt. Ministerpräsidenten Kostunica kritisierte den Plan als "Zerstückelung Serbiens".