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Thema

Serbien

Karadzic

Kurz vor der geplanten Auslieferung des Serbenführers Karadzic gingen in Belgrad extreme Nationalisten auf die Straße - allerdings viel weniger, als von den Organisatoren angekündigt. Trotzdem kam es zu schweren Ausschreitungen und Verletzten.

Karadzic

Die Polizei löst in Belgrad eine Kundgebung von rund 100 Ultranationalisten auf. Die Demonstranten hatten gegen die Festnahme des früheren bosnischen Serbenführers Radovan Karadzic protestiert - und Steine auf die Polizisten geworfen.

Cvetkovic

Die Sozialisten des einstigen Präsidenten Milosevic sind in Serbien wieder an der Macht. Es bleibt zweifelhaft, ob damit die Aufarbeitung der Geschichte erfolgen wird.

Bei der Parlamentswahl in Serbien haben die Pro-Europäer zwar die Wahl gewonnen, die Regierungsbildung wird jedoch schwierig werden. Doch auch den Gegenspielern aus der Radikalen und Demokratischen Partei reicht es nicht zur Mehrheit. Zünglein an der Waage sind nun die Sozialisten des verstorbenen Präsidenten Slobodan Milosevic.

Tadic

Nach der Wahl in Serbien haben sich europäische Politiker und Beobachter optimistisch über die weitere Entwicklung des Landes geäußert. Ob die prowestlichen Kräfte regieren werden, ist jedoch unklar.

Von
  • Ulrike Scheffer
  • Sarah Kramer

Die vorgezogenen Parlamentswahlen in Serbien haben nach ersten Hochrechnungen mit einer Sensation geendet: Das Europa-Lager unter Führung des serbischen Staatsoberhauptes Boris Tadic hat offenbar einen klaren Sieg errungen. Ob es allerdings für eine stabile Koalition reicht, ist unklar.

Die Außenminmister der EU haben sich auf die Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit Serbien geeinigt. Noch am Dienstag soll das Dokument, das als Vorstufe für mögliche Beitrittsverhandlungen gilt, unterzeichnet werden. Die Europäische Union will den pro-europäischen Kräften in Belgrad den Rücken stärken.

Sechs Wochen vor den Parlamentswahlen will die Europäische Union mit neuen Zugeständnissen die pro-europäischen Kräfte in Serbien stärken. Junge Serben sollen in der EU studieren dürfen und der Visumzwang gelockert werden. Doch radikale Gruppen gewinnen zusehends an Boden.

Oppositionspolitiker und Menschenrechtler fordern die Anerkennung der früheren Provinz Kosovo und eine Entschuldigung Serbiens.

Ausgebranntes Auto Mitrovica

Die Lage in der geteilten Stadt Mitrovica im Norden des Kosovo hat sich wieder beruhigt - Nato-Soldaten haben die Kontrolle übernommen. Ein niederländischer Fotograf, der sich derzeit im Kosovo aufhält, bezeichnet die Situation aber als gespannt. Eine Antwort scheint derzeit niemand zu haben – auch die internationalen Truppen nicht.

Anstatt der UN-Flagge weht seit Freitag die serbische Flagge über dem Kreisgericht in Mitrovica. Rund 300 Serben besetzten das Gebäude und schlugen die Polizisten in die Flucht. Kosovo -Verwalter Joachim Rücker forderte die Uno auf, im Norden der ehemaligen Serben-Provinz wieder Ordnung herzustellen.

Nach nicht einmal einem Jahr ist die Regierung Serbiens am Ende. Das Parlament wird aufgelöst und am 11. Mai könnten Neuwahlen stattfinden. Die EU wertet diese als Richtungsentscheidung: Annäherung an die EU oder Selbstisolation?

Der serbische Ministerpräsident Vojislav Kostunica ist wegen tiefer Differenzen in der Regierungskoalition über das Kosovo zurückgetreten. Was bedeutet das für den künftigen politischen Kurs Serbiens?

Von Caroline Fetscher
Kostunica

Der serbische Ministerpräsident Vojislav Kostunica hat seinen Rücktritt angekündigt. Zugleich rief er wegen der Regierungskrise in Belgrad nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo zu vorgezogenen Neuwahlen auf.

Kostunica

Der Streit um das Kosovo bringt die Regierung in Belgrad zu Fall. Ministerpräsident Kostunica, der einen Anti-EU-Kurs fährt, könnte nun mit den Ultranationlisten zusammen gehen, die Europa ebenfalls feindlich gegenüberstehen. Auch Neuwahlen stehen zur Debatte.

Belgrad_Botschaft

Serbische Nationalisten haben die US-Botschaft in Belgrad in Brand gesteckt. Das Erdgeschoss der Botschaft und ein Nebengebäude standen zeitweise in Flammen. Tausende von Randalierern zogen durch die Innenstadt. Auch an der deutschen Botschaft gibt es Schäden. Bisher ist mindestens ein Todesopfer bekannt.

Nach den serbischen Übergriffen auf kosovarische Grenzanlagen ruft der Präsident des neuen Staates die Nachbarn zur Ruhe auf. Das Bundeskabinett sieht die Abspaltung des Kosovo von Serbien als Ende des jugoslawischen Zerfalls - und erkennt die ehemalige Provinz als Staat an.

Kosovo

Dem serbischen Außenminister Slobodan Samardzic nach ist die Verwüstung von kosovarischen Grenzanlagen "im Einklang" mit der Politik Belgrads. Die KFOR hat die betroffenen Übergänge inzwischen geschlossen, albanische Polizeibeamte haben sich aus dem Norden des Kosovo zurückgezogen.

Kaum hat das Kosovo seine Unabhängigkeit erklärt, da greifen Serben im Norden der Provinz Kontrollposten an. Nun liegt es an Politikern wie Boris Tadic, ob es bei den gegenwärtigen Scharmützeln bleibt oder ob daraus ein Flächenbrand entsteht.

Von Albrecht Meier

Ein Mob hunderter aufgebrachter Serben zündete die Grenzanlagen zwischen Kosovo und Serbien an und zerstörte Teile von ihnen mit Sprengstoff. Mehrere UN-Fahrzeuge brannten. Die Lage ist sehr ernst, sagt die Nato.