José Manuel Barroso macht Serbien Hoffnung: Schon im kommenden Jahr könnte der Balkanstaat den Status eines EU-Beitrittskandidaten erhalten, so der EU-Kommissionspräsident. Bis es soweit ist, bleibe für Serbien allerdings noch einiges zu tun.
Serbien
Am Mittwoch wurde der ehemalige bosnische Serbenführer Radovan Karadzic an das UN-Tribunal in Den Haag überstellt.
Kurz vor der geplanten Auslieferung des Serbenführers Karadzic gingen in Belgrad extreme Nationalisten auf die Straße - allerdings viel weniger, als von den Organisatoren angekündigt. Trotzdem kam es zu schweren Ausschreitungen und Verletzten.
Über die Hälfte der Serben lehnt einer Umfrage zufolge eine Auslieferung des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Radovan Karadzic an das UN-Tribunal ab. Ein Drittel der Befragten bezeichnen den früheren bosnischen Serbenführer als "Helden".
Der mutmaßliche serbische Kriegsverbrecher Radovan Karadzic hat seit 1998 Originaldokumente eines fünf Jahre zuvor gestorbenen Serben genutzt. Seine Flucht finanzierte er offenbar mit Geld der Nationalbank.
Die Polizei löst in Belgrad eine Kundgebung von rund 100 Ultranationalisten auf. Die Demonstranten hatten gegen die Festnahme des früheren bosnischen Serbenführers Radovan Karadzic protestiert - und Steine auf die Polizisten geworfen.
Ex-Militärchef Ratko Mladic hat sich mit Informationen über Karadzic möglicherweise einen Aufschub der eigenen Festnahme erkauft. Entgeht er der Auslieferung nach Den Haag?
Malte Lehming über den serbischen Kriegsverbrecher Radovan Karadzic
Der serbische Kriegsverbrecher Radovan Karadzic hat sich jahrelang versteckt. Wie gewieft er dabei vorging, zeigt ein Foto: Mit weißem Haar, einem Vollbart und einer Brille verkleidete er sich und konnte so sogar in einer Arztpraxis arbeiten.
Die internationale Geberkonferenz berät über Finanzhilfen für den Kosovo. Die Regierung in Pristina erhofft sich insgesamt Hilfen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro. Doch die Summe kommt derzeit nicht zusammen.
Serge Brammertz ist der neue Chefankläger des UN-Kriegsverbrechertribunals. Er will die Auslieferung der zwei meistgesuchten Kriegsverbrecher vom Balkan, Radovan Karadzic und Ratko Mladic im Dialog mit Belgrad erreichen. Sein politisches Gewicht bleibt bisher aber unklar.
Die Sozialisten des einstigen Präsidenten Milosevic sind in Serbien wieder an der Macht. Es bleibt zweifelhaft, ob damit die Aufarbeitung der Geschichte erfolgen wird.
Serbien hat eine neue Präsidentin: Slavica Djukic Dejanovic aus dem sozialistischen Lager wird in Zukunft die Volksvertretung übernehmen.
Die traditionell verfeindeten Parteien der Sozialisten und der Pro-Europäer in Serbien versuchen einen Neuanfang: In einer neuen Regierungskoalition wollen sie in Zukunft gemeinsam das Land regieren.
Bei der Parlamentswahl in Serbien haben die Pro-Europäer zwar die Wahl gewonnen, die Regierungsbildung wird jedoch schwierig werden. Doch auch den Gegenspielern aus der Radikalen und Demokratischen Partei reicht es nicht zur Mehrheit. Zünglein an der Waage sind nun die Sozialisten des verstorbenen Präsidenten Slobodan Milosevic.
Nach der Wahl in Serbien haben sich europäische Politiker und Beobachter optimistisch über die weitere Entwicklung des Landes geäußert. Ob die prowestlichen Kräfte regieren werden, ist jedoch unklar.
Die vorgezogenen Parlamentswahlen in Serbien haben nach ersten Hochrechnungen mit einer Sensation geendet: Das Europa-Lager unter Führung des serbischen Staatsoberhauptes Boris Tadic hat offenbar einen klaren Sieg errungen. Ob es allerdings für eine stabile Koalition reicht, ist unklar.
Niemals zuvor sind zu einem so frühen Zeitpunkt bereits soviele Menschen in den Wahllokalen erschienen. Serbien entscheidet bei der Parlamentswahl vor allem über den weiteren Europakurs.
Die Annäherung an die EU ist ein zentrales Thema vor der Wahl am Sonntag. Die nationalistischen Gegner haben Aufwind.
Die EU will die Reformkräfte in Serbien unterstützen – und macht dafür Zugeständnisse im Fall Mladic.
Die Außenminmister der EU haben sich auf die Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit Serbien geeinigt. Noch am Dienstag soll das Dokument, das als Vorstufe für mögliche Beitrittsverhandlungen gilt, unterzeichnet werden. Die Europäische Union will den pro-europäischen Kräften in Belgrad den Rücken stärken.
Die Belgrader Regierung will auch die Serben in der neuerdings unabhängigen Provinz Kosovo bei den Wahlen im Mai an die Urnen bitten - gegen den Willen der Vereinten Nationen.
Sechs Wochen vor den Parlamentswahlen will die Europäische Union mit neuen Zugeständnissen die pro-europäischen Kräfte in Serbien stärken. Junge Serben sollen in der EU studieren dürfen und der Visumzwang gelockert werden. Doch radikale Gruppen gewinnen zusehends an Boden.
Oppositionspolitiker und Menschenrechtler fordern die Anerkennung der früheren Provinz Kosovo und eine Entschuldigung Serbiens.
Die Lage in der geteilten Stadt Mitrovica im Norden des Kosovo hat sich wieder beruhigt - Nato-Soldaten haben die Kontrolle übernommen. Ein niederländischer Fotograf, der sich derzeit im Kosovo aufhält, bezeichnet die Situation aber als gespannt. Eine Antwort scheint derzeit niemand zu haben – auch die internationalen Truppen nicht.
Anstatt der UN-Flagge weht seit Freitag die serbische Flagge über dem Kreisgericht in Mitrovica. Rund 300 Serben besetzten das Gebäude und schlugen die Polizisten in die Flucht. Kosovo -Verwalter Joachim Rücker forderte die Uno auf, im Norden der ehemaligen Serben-Provinz wieder Ordnung herzustellen.
Nach nicht einmal einem Jahr ist die Regierung Serbiens am Ende. Das Parlament wird aufgelöst und am 11. Mai könnten Neuwahlen stattfinden. Die EU wertet diese als Richtungsentscheidung: Annäherung an die EU oder Selbstisolation?
Der serbische Ministerpräsident Vojislav Kostunica ist wegen tiefer Differenzen in der Regierungskoalition über das Kosovo zurückgetreten. Was bedeutet das für den künftigen politischen Kurs Serbiens?
Der serbische Ministerpräsident Vojislav Kostunica hat seinen Rücktritt angekündigt. Zugleich rief er wegen der Regierungskrise in Belgrad nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo zu vorgezogenen Neuwahlen auf.
Der zurückgetretene serbische Ministerpräsident Vojislav Kostunica war seit vier Jahren als Regierungschef im Amt.
Der Streit um das Kosovo bringt die Regierung in Belgrad zu Fall. Ministerpräsident Kostunica, der einen Anti-EU-Kurs fährt, könnte nun mit den Ultranationlisten zusammen gehen, die Europa ebenfalls feindlich gegenüberstehen. Auch Neuwahlen stehen zur Debatte.
Die Bundeswehr schickt ein weiteres Bataillon in den Kosovo. Auch Österreich will Soldaten entsenden.
Die serbischen Behörden reagieren auf die weltweite Kritik – und geben Washington gleichzeitig eine Mitschuld an den Ausschreitungen. Die Unabhängigkeit des Kosovo bringt Gewalt und Völkerrecht.
Nach den Attacken serbischer Kosovo-Gegner gegen ausländische Botschaften hat die Bundesregierung gegen die Vorfälle protestiert. Auch der serbische Präsident Tadic verurteilte die "Verwüstungen" und berief einen nationalen Sicherheitsrat ein.
Serbische Nationalisten haben die US-Botschaft in Belgrad in Brand gesteckt. Das Erdgeschoss der Botschaft und ein Nebengebäude standen zeitweise in Flammen. Tausende von Randalierern zogen durch die Innenstadt. Auch an der deutschen Botschaft gibt es Schäden. Bisher ist mindestens ein Todesopfer bekannt.
Es ist mit der härteste diplomatische Schritt, den ein Staat gehen kann: Nach der völkerrechtlichen Anerkennung des Kosovo durch die Bundesrepublik ruft Serbien seinen Botschafter aus Deutschland zurück. Doch das Auswärtige Amt reagiert betont gelassen.
Nach den serbischen Übergriffen auf kosovarische Grenzanlagen ruft der Präsident des neuen Staates die Nachbarn zur Ruhe auf. Das Bundeskabinett sieht die Abspaltung des Kosovo von Serbien als Ende des jugoslawischen Zerfalls - und erkennt die ehemalige Provinz als Staat an.
Dem serbischen Außenminister Slobodan Samardzic nach ist die Verwüstung von kosovarischen Grenzanlagen "im Einklang" mit der Politik Belgrads. Die KFOR hat die betroffenen Übergänge inzwischen geschlossen, albanische Polizeibeamte haben sich aus dem Norden des Kosovo zurückgezogen.
Kaum hat das Kosovo seine Unabhängigkeit erklärt, da greifen Serben im Norden der Provinz Kontrollposten an. Nun liegt es an Politikern wie Boris Tadic, ob es bei den gegenwärtigen Scharmützeln bleibt oder ob daraus ein Flächenbrand entsteht.
Ein Mob hunderter aufgebrachter Serben zündete die Grenzanlagen zwischen Kosovo und Serbien an und zerstörte Teile von ihnen mit Sprengstoff. Mehrere UN-Fahrzeuge brannten. Die Lage ist sehr ernst, sagt die Nato.