zum Hauptinhalt
Nach Wasserschäden kann das Mathegebäude der TU Berlin vorerst nicht mehr genutzt werden.

© IMAGO/Schöning

Senatsmittel für Berliner Unis bis 2025: 467 Millionen Euro mehr für Sanierung und Neubau

8 Milliarden Euro fallen den Unis zufolge für ihre Sanierung an, auch für mehr Lehrkräfte in Berlin braucht es mehr Geld. Jetzt liegen erste Zahlen vor, wie hoch der Senat die wichtigen Extraposten bis 2025 bezuschusst.

Wasserschäden, Einsturzgefahr, marode Bauten: Forschung und Lehre stehen in Berlin zunehmend auf wackligem Boden. Um die Infrastrukturen für Spitzenforschung zu sichern, die sich die Stadt seit ihrem Erfolg in der Exzellenzstrategie des Bundes auf die Fahnen schreibt, bedarf es großer Investitionen: zum einen für Neubauten, zum anderen, um den Bestand zu sanieren. Den Universitäten zufolge liegt allein der Sanierungsbedarf bei 8,4 Milliarden Euro.

Dass der Senat zusätzliche Mittel bereitstellen wird, um diese Probleme anzugehen, hat der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) seit seinem Amtsantritt wiederholt betont. Wie hoch diese in den kommenden Jahren tatsächlich angesetzt werden, war bis zum Beschluss des Haushaltsentwurfs unklar. Aus einer Antwort der Wissenschaftsverwaltung auf eine Anfrage des Tagesspiegels geht nun hervor: Für Sanierung, Neubau sowie „weitere Infrastrukturprojekte“ stellt das Land den elf staatlichen Berliner Hochschulen für die kommenden zwei Jahre insgesamt rund 467 Millionen Euro bereit.

Die Summe für den sogenannten Baukorridor, die sich aus 224,6 Millionen Euro für 2024 und 242,3 Millionen Euro für 2025 zusammensetzt, bekommen die Unis „zuzüglich“ zu kleineren Investitionsposten, die sie im Zuge der Hochschulverträge noch mit dem Land aushandeln. Die Verträge, die festlegen, welche Zuschüsse das Land für laufende Kosten und neue, „investive“ Projekte gibt, werden nach der Sommerpause zu Ende verhandelt.

Was zuerst erneuert wird

Als Projekte, die nach Verabschiedung des Haushalts mit ersten Bauraten angegangen werden, nennt die Senatsverwaltung im Schreiben: an der FU Berlin die Sanierung des Mittelmeerhauses des Botanischen Gartens sowie der Geowissenschaften, an der Humboldt-Uni die Sanierung und Umbau der Invalidenstraße 110 für die Philologischen Institute sowie das Forschungsgebäude Optobiologie, an der Charité die Sanierung des Aschheim-Zondek-Hauses und den Neubau des Deutschen Herzzentrums, zudem eine Sanierung an der Universität der Künste.

Dass die TU Berlin nicht in der Aufstellung genannt wird, verwundert angesichts der jüngsten Schäden ihrer Gebäude. In einem offenen Brief ans Land sprach die Leitung von „einem verzweifelten Zustand“ und forderte Sofortmaßnahmen, um unter anderem die Gebäude Mathematik und Technische Chemie wieder in Betrieb nehmen zu können.

36,4 Millionen Euro mehr für Lehrerausbildung

Mehr Geld wird auch benötigt, um die Lehrkräfteausbildung in Berlin aufzustocken. Im Jahr 2024 können die Unis dem Verwaltungsschreiben zufolge mit 17, 1 Million Euro, 2025 mit 19,3 Millionen Euro rechnen, um mehr Lehramtsstudienplätze anzubieten. Die braucht es, um die Absolventenzahl – wie von der Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) versprochen – möglichst bald auf 2500 im Jahr zu erhöhen und die Studiengänge zu modernisieren. 300 Lehramts-Absolventen mehr in einem Jahr auszubilden, dürfte zwischen zehn und 20 Millionen Euro mehr im Jahr kosten, schätzen die Berliner Unis.

Die Mittel für den Baukorridor wie für die Lehrkräfte bekommen die Unis zusätzlich zu ihrem jährlichen Landeszuschuss. Dieser liegt nach dem vereinbarten Aufwuchs von fünf Prozent pro Jahr 2024 bei rund 1,52 Milliarden Euro (2023: 1,45 Milliarden), 2025 dann bei rund 1,6 Milliarden Euro.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false