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Ziemlich präsent. Die Hochschulen wollen kein digitales Semester.

© Volker Lannert/obs

Präsenz trotz verschärfter Pandemie: Hochschulrektoren gegen Schließungen von Unis

Die Universitäten sollen möglichst lange offen bleiben. Es gebe kaum Corona-Ausbrüche und eine hohe Impfquote unter den Studierenden, betonen die Hochschulrektoren.

Die Hochschulen wollen trotz der sich zuspitzenden Pandemie möglichst beim Präsenzunterricht bleiben. „Wir wollen nicht pauschal zurück in die virtuelle Lehre“, sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Peter-André Alt am Mittwoch. Die Mehrheit der Hochschulen wolle auch die 3G-Regeln statt 2G beibehalten. Dabei würden aber die lokalen Inzidenz-Verhältnisse beachtet, es werde keinen einheitlichen Weg geben.

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An Standorten mit besonders starkem Infektionsgeschehen könnte der Präsenzbetrieb herunterfahren werden. Aber grundsätzlich soll Lehre auf dem Campus nicht in Frage gestellt werden. Alt verwies in diesem Zusammenhang auch auf die hohe Impfquoten an den Hochschulen, die unter Studierenden bei rund 80 Prozent liege. Mit wenigen Ausnahmen habe es auch keine großen Ausbrüche an Hochschulen gegeben.

Kritik an Ampel-Plänen

Zuvor war von der HRK Kritik an Ampel-Plänen zu möglichen Hochschulschließungen in der Pandemie gekommen. Das sei nach neuestem Stand aber nicht mehr zu befürchten, sagte Alt am Mittwoch. Automatismen bis hin zu Hochschulschließungen in das Infektionsschutzgesetz einzubauen, sei kontraproduktiv und überflüssig, so die HRK.

Es gebe keinerlei Hinweise, dass es in Hochschulen bislang zu einem größeren Infektionsgeschehen gekommen sei. „Die Hochschulen haben einen für die Zukunft unseres Landes zentralen Bildungs- und Ausbildungsauftrag. Sie kommen diesem Auftrag seit nunmehr fast zwei Jahren unter den schwierigen Pandemiebedingungen mit großer Umsicht und hohem Verantwortungsbewusstsein nach“, erklärte Alt.

Studierenden keine weiteren Digitalsemester zumuten

Zustimmung kam vom Deutschen Studentenwerk (DSW). Uni-Lockdowns dürften, wenn überhaupt, nur als Ultima Ratio bei erheblichem Infektionsgeschehen in Frage kommen, sagte DSW-Generalsekretär Matthias Anbuhl. „Den Studierenden, die sich in drei reinen Online-Semestern mit älteren Menschen und vulnerablen Gruppen unserer Gesellschaft absolut solidarisch gezeigt haben, können weitere digitale Semester nicht umstandslos zugemutet werden.“

Kritik äußerten Studierendenvertreter. Die Landes-Asten-Konferenz Berlin erklärte, für die Überprüfung der 3G-Regel reichten stichprobenartige Kontrollen nicht aus. „Wir befürchten, dass weitere Untätigkeit im Hinblick auf die Inzidenzen dazu führen wird, dass der Hochschulbetrieb in naher Zukunft wieder komplett online stattfindet.“ (mit dpa)

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