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Hauptgebäude der Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin) Unter den Linden Main building the Humboldt University to Berlin HU Berlin under the Linden

© IMAGO/MARTIN MÜLLER

Nach Vorwürfen gegen den HU-Dozenten: Institut startet Aufarbeitung und Prävention

Das Institut des Dozenten der Humboldt-Universität, dem die Uni nach Vorwürfen verbaler sexualisierter Belästigung gekündigt hatte, reagiert. Seit Januar gebe es regelmäßige Treffen zum Thema.

Das Institut des Dozenten der Humboldt-Universität, dem nach Vorwürfen verbaler sexualisierter Belästigung im August 2023 fristlos gekündigt wurde, hat erstmals öffentlich Stellung zum Thema genommen. Der Dozent hatte gegen die Kündigung geklagt, am Dienstag wurde der Rechtsstreit durch einen Vergleich beendet: Das Arbeitsverhältnis wird zum 30. Juni enden, der Dozent bleibt bis dahin freigestellt. Auf seiner Website verurteilte das betreffende Institut nun Machtmissbrauch und sexualisierte Übergriffe und erklärte, „gegen derartiges Fehlverhalten konsequent“ vorzugehen.

In Absprache mit der HU-Leitung seien in den vergangenen Monaten Maßnahmen ergriffen worden, heißt es weiter. Zu Beginn des Wintersemesters 2023/2024 habe es zum Thema eine Vollversammlung mit allen Statusgruppen gegeben, um sich darüber zu verständigen „wie zukünftige Übergriffe zu verhindern sind“. Seit Januar 2024 würde sich ein entsprechender Gesprächskreis in regelmäßigen Abständen treffen, um die „Geschehnisse aufzuarbeiten sowie Präventions- und Interventionsmaßnahmen zu diskutieren“. Auch sei eine Fakultätskommission gegründet worden, die sich neben Prävention auch mit Vorschlägen zur Meldung und Sanktionierung von Machtmissbrauch, Diskriminierung, Mobbing, sexualisierter Belästigung und Gewalt befassen soll.

Der RefRat, also die Studierendenvertretung der HU, begrüßte in einem Statement, dass der Dozent nicht mehr an die Uni zurückkehrt, und bedankte sich bei Betroffenen, die sich beim RefRat gemeldet hätten. Das Thema Machtmissbrauch beschäftige den RefRat aber weiter: Man wisse von vielen Betroffenen auch über das Institut hinaus, „die Dunkelziffer bleibt hoch“.

Die Studierenden bedauerten auch das „Fehlen eines gerichtlich festgehaltenen Kündigungsgrundes“, also das wegen des Vergleichs ausbleibende Urteil, und kritisierten, dass der Dozent bis Ende Juni noch seine Bezüge erhält.

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