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Wegen des Schulausfalls in der Corona-Krise hatten  Bund und Länder ein umfangreiches Programm für Schüler, um entstandene Lernrückstände aufzuholen.

© dpa / Patrick Pleul

Lernrückstände nach der Pandemie: Schüler sehen weiterhin Lücken

Umfrage: Sorge wegen Lernlücken lässt bei Schülern langsam nach. Der Einsatz digitaler Medien an Schulen ist allerdings immer noch nicht alltäglich.

Viele Kinder und Jugendliche sehen sich nach eigener Einschätzung durch die Schulausfälle in der Corona-Pandemie weiterhin im Lernrückstand – allerdings weniger als noch vor einem Jahr.

In einer repräsentativen Befragung von rund 1000 Schülerinnen und Schülern durch das Allensbach-Institut im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung in diesem Herbst sagten 12 Prozent (Vorjahr 27 Prozent), sie glaubten, deutlich im Rückstand zu sein.

47 Prozent gaben an, etwas im Rückstand zu sein (Vorjahr 52 Prozent). Nur noch 17 Prozent (Vorjahr 38 Prozent) gaben allerdings an, sich wegen der Lernrückstände Sorgen zu machen.

Unterstützungsangebote an Schulen

Die meisten Schulen haben der Umfrage zufolge Unterstützungsangebote gemacht, um versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen. Nur 11 Prozent der Kinder und Jugendlichen wussten von keinen Maßnahmen zu berichten. Bund und Länder hatten über ein „Aufholprogramm Corona“ Mittel für zusätzliche Lernangebote bereitgestellt.

Leicht verbessert hat sich die Einschätzung der eigenen schulischen Leistungen. 50 Prozent der Befragten sind der Ansicht, in der Schule alles in allem „gut“ zu sein (2020: 45, 2021: 46). Die Bewertung der digitalen Ausstattung der Schulen ist deutlich positiver als noch vor einem Jahr: 65 Prozent der Schülerinnen und Schüler vergaben hier die Note „sehr gut“ oder „gut“ (2021: 57).

Der Einsatz digitaler Medien an deutschen Schulen auch nach der Coronakrise noch immer nicht alltäglich. 

© picture alliance/dpa / Mohssen Assanimoghaddam

Der Studie zufolge ist der Einsatz digitaler Medien an deutschen Schulen auch nach der Coronakrise noch immer nicht alltäglich. Demnach gab ein Drittel der befragten Kinder und Jugendlichen in einer zugehörigen Befragung an, dass ihr Schulunterricht wieder genau so stattfinde wie vor der Pandemie.

Digitale Technik noch kein Alltag

44 Prozent berichteten, dass es derzeit nur noch „einige digitale Angebote“ an ihren Schulen gebe. Die Stiftung erklärte, die Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik habe sich in der Zwischenzeit zwar „spürbar verbessert“, allerdings sei deren Einsatz „längst noch nicht Alltag“.

Der Vorsitzende der Stiftung, Thomas de Maizière, kritisierte dies bei der Vorstellung der Studienergebnisse. Es sei „bedauerlich, dass die positiven Impulse aus der Coronakrise das Lernen offenbar nicht dauerhaft beeinflusst haben“, teilte er mit.

Ein positives Bild zeichnete die Untersuchung von den Bemühungen zur Schließung von Lernlücken nach der Coronakrise an Schulen. Inzwischen berichten demnach nur noch zwölf Prozent der befragten Schülerinnen und Schülern von deutlichen Lernrückständen. Bei einer Vorläuferbefragung im vergangenen Jahr waren es noch 27 Prozent.

Sorgen wegen Lernlücken machen sich aktuell nur noch 17 Prozent von ihnen - statt 38 Prozent im Vorjahr. Zudem berichteten 63 Prozent der befragten Eltern von Aufholangeboten an der Schule ihres Kinds. Lediglich 16 Prozent gaben an, es habe diese dort nicht gegeben.

Nach Angaben der Kinder und Jugendlichen erstreckte sich die Bandbreite dabei von Zusatzaufgaben zum häuslichen Selbstlernen über Vorbereitungsangebote für Prüfungen bis hin zu Förderunterricht und Arbeitsgruppen. (dpa/AFP)

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