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Wann die Zielzahl der 2500 Lehrkräfte mit Master-Abschluss pro Jahr in Berlin erreicht sein wird, ist noch offen.

© dpa/Peter Kneffel

Lehramt an der Humboldt-Universität: Vorgaben für Praxiserfahrung sollen flexibler werden

Damit die Zielmarke der 2500 Lehramtsabsolventen für Berlin erreicht wird, müssen die Unis nachbessern. Die Humboldt-Uni plant unter anderem, die Anrechnung von Berufserfahrung in Schulen zu erleichtern.

Mindestens 2500 Absolventen im Lehramtsstudium pro Jahr: Das ist den neuen Hochschulverträgen zufolge die nächste Zielmarke für die Universitäten. Was die Umsetzung für die Humboldt-Universität bedeutet, wurde am Dienstag in ihrem Akademischen Senat (AS) diskutiert, in dem die Verträge auch formell beschlossen wurden.

Für die Humboldt-Uni ergebe das Ziel, pro Jahr auf 1030 Lehramtsabsolventen zu kommen, stellte Niels Pinkwart, Vizepräsident für Lehre, vor. Als Absolvent zählt, wer einen Master-Abschluss mit Lehramtsstudiengang im Erstfach hatte.

Von den drei Unis hat die HU den größten Ausbildungsanteil, gefolgt von der Freien Universität, die künftig auf 980 kommen soll. Starten sollen die „Aufwuchsprogramme“, die gerade noch ausgearbeitet werden, schrittweise ab dem Wintersemester 2024/25, sagte Pinkwart dem Tagesspiegel. Ergebnisse, also deutlich höhere Absolventenzahlen, seien „nach Regelstudienzeit circa fünf Jahre später“ zu erwarten, sagte Pinkwart dem Tagesspiegel. Ab 2023 dürften sich aber auch die Bemühungen der letzten Jahre schon in der Absolventenzahl niederschlagen.

Um die Studienbedingungen zu verbessern, wolle die HU unter anderem die Regelungen für die Praxiserfahrung im Lehramt ändern, ergänzte Präsidentin Julia von Blumenthal im AS. Das Praxissemester für ein Schulpraktikum ist derzeit Pflicht. Das stelle für alle, die parallel zum Studium bereits Teilzeit an Schulen arbeiteten, ein Problem dar, sagte Blumenthal: Viele müssten ihren Job, der oft zur Studienfinanzierung diene, kündigen, um das unbezahlte Praktikum zu machen. Es brauche daher mehr Flexibilität, damit Studierende sich künftig auch „den Nebenjob als Lehrerin anrechnen lassen können“.

Geplant sind für Berlin auch duale Lehramtsstudiengänge. Zudem soll es in den MINT-Fächern einen Quereinstieg geben, bei dem nur ein Fach fürs Lehramtsstudium ausreicht. Bislang muss man in der Regel zwei auf Lehramt studieren.

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