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Die Playstation 1 kam 1995 auf den europäischen Markt und wurde über 102 Millionen mal verkauft.

© imago images/ZUMA Press/Damian Klamka via www.imago-images.de

Heute vor 28 Jahren : Die erste PlayStation in Europa

Fremde Welten und andere Herausforderungen – Spielkonsolen bieten eine Abwechslung zum Alltag. Ein nie endender Spaß, der schnell gefährlich werden kann.

Eine Kolumne von Lili Wolf

Sie ist grau und nicht besonders groß, aber sie kann diejenigen, die sie einmal aktiviert haben, viele Stunden in ihren Bann ziehen. Bis heute dominiert sie den Markt der Gaming-Konsolen: Am 29. September 1995, heute vor 28 Jahren, brachte Sony die Playstation in Europa auf den Markt.

Mit Erfolg: Mehr als 102 Millionen Exemplare der PS 1 wurden verkauft, heute steht sie auf Platz sechs der weltweit meistverkauften Spielkonsolen. Den ersten Platz belegt ihre Nachfolgerin aus dem Jahr 2000, die PS 2, mit einem Gesamtabsatz von 158 Millionen Stück.

Über 7000 Spiele wurden für die Playstation entwickelt. Die Möglichkeiten scheinen endlos. Von Autorennen in „Gran Turismo“ bis zu einer Karriere als Hexe wie Hermine Granger in „Hogwarts Legacy“ können die Spieler:innen schier allen Träumen und Wünschen nachgehen. Man könnte Ewigkeiten in den unzähligen Levels und Welten verbringen. Genau darin liegt der Spaß – und das große Risiko.

Die Spiele sind darauf ausgelegt, über Stunden hinweg gespielt zu werden. Das kann zur Gefahr werden, wenn man die Kontrolle über die Dauer und Häufigkeit des Spielens verliert und das Videospiel gegenüber anderen Lebensinhalten priorisiert. Riskant wird es, wenn Freundschaften, Familie und Schule darunter leiden und die Spielzeit trotzdem nicht reduziert wird. Wenn sich dieses Verhalten über zwölf Monate hinweg zeigt, kann nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Gaming Disorder (GD), also einem krankhaften Videospielverhalten gesprochen werden. GD wurde 2022 in den Krankheitskatalog der WHO aufgenommen.

In Deutschland sind nach den WHO-Kriterien 6,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen, also rund 330.000, computerspielsüchtig. Vor der Corona-Pandemie, also im September 2019, lag dieser Wert noch bei 2,7 Prozent. Die vielen Stunden, die im Lockdown zu Hause verbracht wurden, haben vielleicht dazu eingeladen, in andere Welten einzutauchen.

Sony selbst empfiehlt nach jeder Stunde Spielzeit eine Pause von 15 Minuten einzulegen, zugleich gehört Grenzenlosigkeit der Spiele zum Erfolgsrezept. Die für die Playstation gegründete Tochterfirma Sony Interactive Entertainment schreibt auf ihrer Internetseite selbst: „We believe that the power of play is borderless.“

Lesen Sie alle bisher erschienenen Folgen der „Tagesrückspiegel“-Kolumne hier.

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