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Der grüne Komet passiert die Erde am Mittwoch in einem Abstand von 42 Millionen Kilometern.

© REUTERS / DAN BARTLETT

Grüner Komet nun sichtbar: So haben Sie den besten Blick auf den Himmelskörper

Er passiert unseren Planeten nur alle 50.000 Jahre. Das letzte Mal konnten ihn die Neandertaler sehen. Wir verraten, wo und wie der Komet nun am besten zu finden ist.

Nun ist es soweit: Der grüne Komet kommt unserer Erde an diesem Mittwoch so nahe, dass er mit einem Fernglas gut zu sehen sein sollte. Mit einem Abstand von 42 Millionen Kilometern – knapp einem Drittel der Entfernung Erde-Sonne – wird der Komet C/2022 E3 (ZTF) am 1. Februar auf seiner Bahn durch unser Sonnensystem seinen der Erde nächsten Punkt erreichen.

Wer bei wolkenlosem Himmel den Blick etwa gegen Mitternacht nach Norden richtet, kann den Kometen hoch oben am Himmel zwischen den Sternbildern Kleiner und Großer Wagen oberhalb des Polarsterns (der bildet den „Griff“ des Kleinen Wagens) entdecken. Zum Auffinden der Sternbilder kann man eine Handy-App wie beispielsweise „Stellarium“ zur Hilfe nehmen. Oder man nutzt Positionskarten, wie etwa die des Hauses der Astronomie.

Mit bloßem Auge wird man allerdings kaum eine Chance haben, den Kometen zu finden, da der zunehmende Mond mittlerweile schon wieder sehr hell ist. Da er in den kommenden Tagen weiter an Helligkeit zunehmen und auch immer länger bis in die Morgenstunden am Himmel zu sehen sein wird, werde die Beobachtung Anfang Februar zunehmend schwieriger, erklärt der Astrophysiker Axel Schwope vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP).

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Und wenn das Licht des Monds nach dem Vollmond am 5. Februar wieder abnimmt, wird auch der Komet selbst lichtschwächer, da er sich dann immer weiter von der Sonne wegbewegt. Er wird dann auch nicht mehr in der ganzen Nacht sichtbar sein. Schwopes Fazit: Jetzt schauen und nicht ohne Fernglas!

Und sein Tipp: Der Mond geht am, 2. Februar um 6.28 Uhr unter: also könnten Frühaufsteher kurz vor Monduntergang und vor Sonnenaufgang (7.47 Uhr) bei klarem Himmel Glück haben. Der Mond geht aber jeden Tag etwa eine Stunde später unter: „Das ,windoew of opportunity’ wird also sehr schnell kleiner und verschwinden.“

Der Komet ist rund einen Kilometer groß und hat eine grünlich schimmernde, rund 50.000 Kilometer umfassende „Koma“. So wird seine Sonnenlicht reflektierende und streuende Teilchenhülle genannt. Die grüne Farbe ist bedingt durch ein Gas, das durch die Erwärmung nahe der Sonne frei wird.

Jetzt schauen und nicht ohne Fernglas!

Axel Schwope, Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam 

Wer C/2022 E3 (ZTF) sehen will, sollte jetzt nach ihm Ausschau halten. Erst in 50.000 Jahren könnte er wieder an der Erde vorbeifliegen. Ob er aber überhaupt zurückkommt, steht noch in den Sternen.

Die Astronomen sind sich nicht sicher, ob der Komet nach seinem derzeitigen Besuch unser Sonnensystem vielleicht nicht für immer verlassen wird.

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Kometen kommen vom äußersten und kalten Rand des Sonnensystems. Es sind Himmelskörper, die bei der Planetenentstehung nicht „verbraucht“ wurden. Sie bestehen aus Staubkörnern, organischen Molekülen und gefrorenen Substanzen, die in Sonnenähe gasförmig werden können, was dann den typischen Schweif erzeugt.

Der hohe Anteil flüchtiger Materie unterscheidet sie von Asteroiden. Durch Gravitationswirkung anderer Himmelskörper oder Kollisionen werden sie manchmal aus ihrem ursprünglichen Orbit gestoßen und gelangen dann auch in Sonnen- oder Erdnähe.

Welches Risiko besteht

Entdeckt wurde C/2022 E3 (ZTF) im März vergangenen Jahres von der Zwicky Transient Facility (ZTF), einer astronomischen Weitfeld-Himmelsdurchmusterung am Samuel-Oschin-Teleskop am Palomar-Observatorium in Kalifornien, als er am Jupiter vorbeizog.

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Der Komet stammt vermutlich aus der Oortschen Wolke, die das Sonnensystem umgibt und reichlich unbekannte eisige Objekte beherbergt. Er ist mit seinem einem Kilometer Durchmesser deutlich kleiner als der Fünf-Kilometer-Komet „Neowise“, der im März 2020 gut sichtbar die Erde passierte. Viel größer noch war der 60-Kilometer-Riese Hale-Bopp, der 1997 zu sehen war. Bei einer Kollision mit der Erde hätte er die nötige Wucht gehabt, um das Leben auf der Erde auszulöschen.

Immerhin aber wird C/2022 E3 (ZTF) der Erde näher kommen als seine beiden Vorläufer. Gefährlich nahe wird der Eiskomet diesmal der Erde aber nicht kommen, wie Schwope erklärte. Die 42 Millionen Kilometer Abstand Anfang Februar sind nicht wirklich dicht.

So schoss etwa der kleine Asteroid 2011 ES4 vor zweieinhalb Jahren in einer Entfernung von nur 122.000 Kilometern an unserem Planeten vorbei, was gerade mal einem Drittel der Distanz zwischen Erde und Mond entspricht. Ein noch kleinerer Asteroid brachte es erst vor wenigen Tagen auf gerade mal auf 3600 Kilometer Entfernung. 

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