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Foto links, Simulation rechts: Anfang Oktober 2022 konnte das Klimasystem auf der Skala von einem Kilometer über ein paar Tage hinweg simuliert werden.

© MPI-M, DKRZ, NVIDIA

Erd-Zwilling: Ein Klima-Modell, frei und hochauflösend

Ein Forscherkollektiv will ein neues Informationssystem für Klimaprognosen entwickeln. Es soll interaktiv und leicht zugänglich sein und damit Gemeinschaften auf der ganzen Welt helfen.

Weltweit arbeiten Forschende an Klimaprognosen, allerdings häufig parallel und ohne dass die Erkenntnisse in andere Modelle einfließen. So wird wertvolle Arbeitskraft vergeudet – obwohl die Zeit drängt, um der Klimakrise etwas entgegenzusetzen. So argumentiert das Forscherkollektiv Earth Virtualization Engines (EVE), das mit vereinten Kräften einen „digitalen Zwilling“ des globalen Klimas entwickeln will.

Dieser soll über einen hochaufgelösten Maßstab von nur einem Kilometer verfügen, zuverlässige Prognosen liefern und diese Informationen leicht zugänglich der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.

Neben physikalischen auch gesellschaftliche Daten

So könnten zum Beispiel Frühwarnsysteme vor Extremwetter-Ereignissen entwickelt werden oder Gemeinschaften besser verstehen, wie sie sich an das veränderte Klima anpassen müssen. Das System soll neben modellierten physikalischen Prozessen auch gesellschaftliche Daten umfassen. 

Anders als bei bisherigen Modellen sollen die Daten von EVE frei verfügbar sein. Besonderes Augenmerk gilt dem globalen Süden, weil sich dort viele Gemeinschaften befinden, die besonders anfällig für den Klimawandel sind.

Um an dem Konzept für EVE zu arbeiten, treffen sich vom 3. bis 7. Juli in Berlin-Dahlem mehr als 180 internationale Expert:innen unter anderem aus den Fachbereichen Klimawissenschaft, Hochleistungs-Rechnen und künstliche Intelligenz zu einer Tagung. Ihr Projekt wollen sie im Oktober in Kigali auf der Open-Science-Konferenz des Weltklimaforschungsprogramms (WCRP) und im Dezember in Dubai auf der Weltklimakonferenz COP28 vorstellen.

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