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René Benko, Chef des österreichischen Konzerns Signa

© dpa/Frank Rumpenhorst

„Zeichen für eine Insolvenzverschleppung“: Signa-Geldgeber erwägen offenbar Strafanzeigen gegen Benko

Nach dem Insolvenzantrag der Signa-Holding drohen auch Gründer René Benko juristische Schritte. Die desolate wirtschaftliche Lage soll bereits im Sommer erkennbar gewesen sein.

Nach dem Insolvenzantrag der Holding könnte die Krise der Immobiliengesellschaft Signa auch für Gründer René Benko juristische Schritte nach sich ziehen. Wie der „Spiegel“ berichtet, erwägen erste Geldgeber Signas Strafanzeigen gegen Benko.

Es sei „nicht verständlich, was passiert ist“, sagte ein Investor demnach dem „Spiegel“. Die desolate wirtschaftliche Lage sei bereits im Sommer erkennbar gewesen, erklärten mehrere Geldgeber, die „Zeichen für eine Insolvenzverschleppung“ monieren. Nach internen Zahlen soll die Signa-Holding bereits 2022 rund eine halbe Milliarde Euro Verlust gemacht haben, bei hohen Schulden.

Aus Benkos Umfeld berichtet der „Spiegel“, dass Verkäufe der Signa-Töchter, sollten sie ebenfalls Insolvenz anmelden, rückabgewickelt werden könnten. „Dann sind die Käufer ihr Geld los, aber die Immobilien müssen sie wieder hergeben“, heißt es. Demnach müssten sie sich dann wie andere Gläubiger ihr Geld aus der Insolvenzmasse wiederholen. 

Die Holding des österreichischen Multimillionärs Benko hatte am Mittwoch ein Insolvenzverfahren angekündigt. Signa werde beim Handelsgericht Wien die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung beantragen, teilte die Gruppe mit.

Die Immobilien- und Handelsgruppe Signa war in Zeiten historisch niedriger Zinsen stark gewachsen. Doch seit Beginn des Ukraine-Krieges kämpft die Immobilienbranche mit gestiegenen Bau- und Energiekosten sowie höheren Zinsen – auch die Signa-Gruppe blieb davon nicht verschont.

In den vergangenen Wochen hatten die Sporthandelssparte und die deutsche Immobilienverwaltungs-Gesellschaft von Signa Insolvenz angemeldet. Viele weitere Signa-Töchter bereiten offenbar ebenfalls Insolvenzanträge vor. Benko kündigte Anfang November unter dem Druck seiner Mitgesellschafter an, sich als Vorsitzender des Signa-Beirates zurückzuziehen. Der deutsche Sanierungsexperte Arndt Geiwitz wurde damals mit der Restrukturierung beauftragt. (Tsp, dpa)

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