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Passagiere warten auf die Abfertigung ihrer Flüge während eines landesweiten Streiks auf dem internationalen Flughafen Rom Fiumicino.

© dpa/AP/Gregorio Borgia

Tausend Starts gestrichen: Streiks an italienischen Flughäfen – auch Flüge von und nach Deutschland betroffen

Ein Streik des Bodenpersonals führte zu rund tausend Flugausfällen. Die Flughäfen in Rom, Mailand, Turin und Palermo waren stark betroffen, aber auch Fluggäste aus Deutschland.

Wegen eines Streiks des Bodenpersonals sind am Samstag in Italien rund tausend Flüge ausgefallen. Betroffen waren etwa 250.000 Reisende, wie die Behörden mitteilten. Der Streik begann um 10 Uhr und soll bis 18 Uhr dauern. Auch Flüge von und nach Deutschland wurden gestrichen.

Am Flughafen in Rom wurden am Samstag 200 Flüge gestrichen. Besonders betroffen war die Fluglinie Malta Air, die Flugverbindungen von Ryanair, Vueling und Ita Airways übernimmt. Insgesamt fast 150 Flüge entfielen an den beiden Flughäfen in Mailand und je etwa 30 in Turin und Palermo.

Der italienische Verkehrsminister Matteo Salvini rief die Streikenden dazu auf, „gesunden Menschenverstand“ walten zu lassen, um nicht „Millionen anderer Arbeiter und Touristen“ zu schaden.

Auch in Belgien gab es einen Streik im Flugverkehr. Dort wurden wegen einer Arbeitsniederlegung der Piloten von Ryanair 250 Flüge am Flughafen Charleroi in Brüssel abgesagt. Die Arbeitsniederlegung hatte aber keine direkten Auswirkungen auf den deutschen Flugverkehr.

Fluggäste stehen am Check-in-Schalter von Ryanair zu Beginn eines Streiks der Piloten der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair am Flughafen Charleroi.

© dpa/Belga/Mathieu Colinet

Insgesamt seien in Belgien 20.000 Reisende betroffen, die am Flughafen Charleroi abfliegen oder landen hätten sollen, sagte die Flughafenleitung der Nachrichtenagentur AFP.

Kein Chaos an deutschen Airports

Mit Ausnahme der gestrichenen Italien-Flüge läuft der Ferienverkehr in Deutschland weitgehend reibungslos. In Berlin, Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern war vor dem Wochenende der letzte Schultag. In einigen Bundesländern haben die Ferien bereits zuvor begonnen, in anderen steht der Ferienanfang noch aus.

„Wir hatten am Freitag einen sehr gut geplanten und entspannten Start in die Sommerferien“, sagte ein Sprecher der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) am Samstag auf Anfrage. „Alle Passagiere waren gut vorbereitet und unsere Dienstleister am Flughafen gut aufgestellt.“

Rund 80.000 Fluggäste seien am reisestärksten Tag des Ferienbeginns über den Flughafen in Schönefeld gereist. Über 3,5 Millionen Reisende erwarten die Betreiber über die nächsten sechs Wochen – rund eine halbe Million Menschen mehr als vor einem Jahr.

Die Sommerferien für Reisende am Flughafen BER starteten laut Betreibergesellschaft „entspannt“.

© dpa/Soeren Stache

Auch am Hamburger Flughafen läuft der Betrieb nach jüngsten Klimaprotesten wieder ohne Probleme. „Der eigentliche Ferienstart am Samstag in Hamburg und Schleswig-Holstein lief bisher reibungslos“, sagte eine Sprecherin. In den ersten Tagen waren täglich rund 340 Starts und Landungen mit rund 50.000 Passagieren geplant.

„Dieses Niveau wird auch in den kommenden Tagen so bleiben.“ Am Donnerstagmorgen hatten Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation den Hamburger Flughafen für Stunden lahmgelegt. Am Freitag habe es daher noch einzelne Flugstreichungen oder Verspätungen gegeben, sagte die Flughafen-Sprecherin.

NRW ist bereits seit Wochen in den Ferien

In Nordrhein-Westfalen laufen die Ferien bereits seit einigen Wochen. Auch an den beiden großen Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn geht es planmäßig zu. Die NRW-Flughäfen meldeten am 22. Juni Hochbetrieb, aber keine langen Warteschlangen.

Der Düsseldorfer Flughafen rechnete vor dem Ferienstart für die über sechs Wochen mit mehr als drei Millionen Passagieren. In Köln/Bonn werden über die gesamten Ferien 1,7 Millionen Reisende erwartet. Im Vorjahr war es wegen Personalengpässen bei den Sicherheitsfirmen zu Problemen und stundenlangen Wartezeiten zu den Stoßzeiten gekommen.

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Der Flughafen Hannover hatte zum Ferienstart in Niedersachsen am vergangenen Wochenende mit insgesamt 52.000 Passagieren an drei Tagen ein hohes Fluggastaufkommen. Probleme in der Sicherheitsabfertigung oder Verspätungen gab es nach Angaben eines Sprechers aber nicht.

Für die Fluggesellschaften bleibt die Sommerreisezeit indes eine angespannte Zeit. „Es bleibt eine Herausforderung, und man kann ein abermaliges Chaos an den Flughäfen nicht ausschließen“, sagte der Chef des britischen Billigfliegers Easyjet, Johan Lundgren, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Samstag. „Es gibt 10 bis 15 Prozent mehr Europa-Flüge als 2022 und gleichzeitig weiter Kapazitätsbeschränkungen an einigen Flughäfen, unter anderem wegen Personalmangels. Das ist eine brisante Mischung.“

Easyjet kämpfe derzeit trotz ausreichend Personal über alle Standorte hinweg mit Verspätungen. „Wir können mit der aktuellen Lage nicht zufrieden sein“, sagte Lundgren. Easyjet ist einer der größten Anbieter am BER. (AFP/dpa)

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