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Zahlreiche Flüge werden auf einer Tafel als „annulliert“ angezeigt.

© picture alliance/dpa/Marcel Kusch

„Streiks nicht vom Tisch“: Keine Einigung der Tarifpartner für Sicherheitspersonal an Flughäfen

In den Tarifverhandlungen konnten sich Verdi und der Branchenverband BDLS bisher nicht einigen. Streiks sind daher weiter möglich, kommende Woche wird wieder verhandelt.

An deutschen Flughäfen könnte es im Sommer weitere Streiks beim Luftsicherheitspersonal geben. Verdi und der Branchenverband BDLS konnten auch am Dienstag bei den Tarifverhandlungen trotz eines verbesserten Arbeitgeber-Angebots keinen Durchbruch erzielen, wie beide Seiten am Mittwoch erklärten. Nächste Woche soll weiterverhandelt werden.

„Streiks sind damit nicht vom Tisch“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper der Nachrichtenagentur Reuters. Die Arbeitgeber hätten sich zu wenig auf die Beschäftigten zu bewegt. Der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) erklärte hingegen: „Wir sind mit diesem Angebot über unseren Schatten gesprungen und an die Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren gegangen.“

Der Leiter der BDLS-Tarifkommission, Rainer Friebertshäuser, erklärte, dass ein Ergebnis daran gescheitert sei, dass die angebotenen Verbesserungen aus Gewerkschaftssicht zu spät in Kraft treten sollten. So bieten die Arbeitgeber etwa eine Erhöhung des Nachtzuschlags von 15 auf 20 Prozent ab Januar 2024 an und eine weitere Erhöhung auf 25 Prozent ab Januar 2025.

Einen großen Konfliktpunkt haben beide Seiten derweil ausgeklammert und wollen erst 2024 darüber reden: Zuschläge für Überstunden. Dass man hier auf der Stelle trete, sei sehr bedauerlich, sagte Verdi-Experte Pieper. „Eine Einigung hier wäre für den Sommer ein gutes Signal für die Beschäftigten gewesen.“

Denn in der Haupturlaubszeit müsste das Personal wieder Mehrarbeit leisten. Im vergangenen Sommer war es vor allem wegen Personalmangels an europäischen Airports zu langen Wartezeiten, Verspätungen und Tausenden Flugstreichungen gekommen. Fachleute gehen davon aus, dass es auch im Sommer 2023 trotz aller Bemühungen der Branche und Verbesserungen noch ruckeln dürfte. (Reuters)

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