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Ein Elektroauto von VW mit dem Aufdruck der Sparte „Cariad“.

© dpa/Sven Hoppe

Software-Probleme: VW tauscht Führung seiner Software-Sparte Cariad aus

Der Volkswagenkonzern hat angekündigt, die Führung seiner Software-Sparte Cariad auszutauschen. Ihr Chef wird abgelöst.

Volkswagen wechselt nach Startschwierigkeiten und Verzögerungen in der Entwicklung eigener Auto-Software das Führungspersonal der zuständigen Sparte Cariad aus.

Unter anderem solle der Bentley-Manager Peter Bosch den bisherigen Chef Dirk Hilgenberg ablösen, teilten die Wolfsburger am Montag mit.

Um die Entwicklung zu beschleunigen, wolle der Konzern stärker mit Partnern zusammenarbeiten, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Montag.

Der neue Chef ist erfahrener Sanierer

Während unter Herbert Diess die Marschrichtung gewesen sei, eine einheitliche Software für den Konzern alleine zu entwickeln, setzte Oliver Blume als Konzernchef auch auf die Zusammenarbeit mit anderen Anbietern.

„Es ist eher so, dass sich Blume fragt, was ist der intelligenteste und schnellste Weg, zum Erfolg zu kommen?“ Neuer Cariad-Chef solle Peter Bosch werden, bisher Produktionsvorstand der Konzerntochter Bentley, sagten zwei Eingeweihte.

Bosch solle noch am Montag benannt werden und zusätzlich das Finanzressort übernehmen. Darunter sollten zwei Technikvorstände installiert werden: Thomas Günther, der bereits bei Cariad tätig ist, und ein externer Softwareexperte. Darüber hatte als erstes das „Manager-Magazin“ berichtet.

Mit Bosch beruft Blume einen erfahrenen Sanierer, der Bentley in den vergangenen Jahren in die Spur gebracht hat. Für den bisherigen Cariad-Chef Dirk Hilgenberg, Technologiechefin Lynn Longo und Finanzvorstand Thomas Sedran würden neue Tätigkeitsfeldern im Konzern gesucht.

Personalvorstand Rainer Zugehör behalte seinen Posten. Über die bevorstehende Neubesetzung fast des gesamten Vorstands hatte Reuters am Samstag berichtet.

Mit der Neuordnung zieht Blume Konsequenzen aus Verzögerungen in der Softwareentwicklung, die Diess im vergangenen Jahr den Job gekostet hatten.

Nach seinem Antritt an der Konzernspitze hatte Blume zunächst die Softwareanläufe entzerrt und so dafür gesorgt, dass wieder Ruhe beim Wolfsburger Autobauer einkehrte. Konzernkenner betonten, dass es sich bei den nun eingeleiteten Änderungen nicht um eine Kurswende bei Cariad handele. „Wir werden sicherlich einiges ändern, aber eine 180-Grad-Wende ist das nicht“, sagte einer der Insider. (Reuters/dpa)

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