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Mitarbeiter der hannoverschen Verkehrsbetriebe Üstra nehmen an einer Verdi-Demonstration teil. Die Gewerkschaft Verdi will mit Warnstreiks den öffentlichen Nahverkehr in zahlreichen Städten in mehreren Bundesländern lahmlegen.

© dpa/Moritz Frankenberg

Update

Auch Proteste von Fridays for Future: Warnstreiks legen Nahverkehr in sechs Bundesländern lahm

Busse und Bahnen fallen am Freitag in vielen Bundesländern aus. Auch an anderer Stelle wird gestreikt.

| Update:

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes haben Warnstreiks den öffentlichen Nahverkehr am Freitag in mehreren Bundesländern weitgehend lahmgelegt.

Um Druck auf die kommunalen Arbeitgeber aufzubauen, folgten Tausende Beschäftigte dem Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi und legten ihre Arbeit nieder. Der Fokus lag dabei auf dem öffentlichen Nahverkehr.

In Baden-Württembergs größeren Städten blieben nahezu alle Bahnen und Busse in den Depots. Die Gewerkschaft Verdi ging von mindestens 5000 Beschäftigten im Südwesten aus.

„Wir haben eine größere Beteiligung als in den vergangenen Jahren“, sagte Jan Bleckert vom Verdi-Landesbezirk Baden-Württemberg.

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In der Landeshauptstadt Stuttgart fuhren S-Bahnen dagegen trotz der Ausstände. Sie werden von der Deutschen Bahn bedient.

Auch in Sachsens größten Städten kam der Verkehr weitgehend zum Erliegen. Lediglich einige Busse, die von Subunternehmen betrieben würden, seien unterwegs.

In Nordrhein-Westfalen lief der eintägige Warnstreik mit dem Betriebsbeginn der Verkehrsunternehmen ab circa 2.30 Uhr an, wie ein Verdi-Sprecher mitteilte. Schwerpunkt sind demnach das Ruhrgebiet und das Rheinland.

Vor allem Bewohner der größeren Städte mussten sich auf erhebliche Einschränkungen gefasst machen, etwa in Köln, Dortmund und Düsseldorf. S-Bahnen und Regionalzüge waren nicht von den Warnstreiks betroffen.

Gemeinsame Aktionen von Fridays for Future und Gewerkschaften

Auch in mehreren bayrischen Städten standen wegen der Warnstreiks viele Busse und - wo vorhanden Bahnen - Straßen- und U-Bahnen still. Die Münchner Verkehrsbetriebe meldeten schon den zweiten Tag in Folge massive Einschränkungen bei Bussen. U-Bahn und Tram waren außer Betrieb.

Der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund meldete, der Nahverkehr in der Stadt sei fast vollständig zum Erliegen gekommen.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Warnstreiks in Kassel.

© IMAGO/Peter Hartenfelser

Weitere Schwerpunkte der Warnstreiks waren Hessen, Niedersachsen, Bremen und Rheinland-Pfalz. Die Aktion fand gemeinsam mit den Aktivisten von Fridays for Future statt, die am Freitag in etlichen Städten für mehr Klimaschutz demonstrierten.

Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, kritisierte das gemeinsame Vorgehen als „gefährliche Grenzüberschreitung“.

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Einkommen

Seiner Ansicht nach sind Streiks zulässig, um Tarifverträge zu erreichen und dürfen sich nicht mit allgemeinpolitischen Zielen vermischen.

Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle nannte diese Kritik einen „Riesenfehler“. Die Ziele der Aktivisten seien mit denen der Gewerkschaften gut vereinbar.

Die Verhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen hatten sich seit dem Start im Januar zäh gestaltet. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es vergangene Woche noch keine Annäherung gegeben.

Am kommenden Mittwoch will Verdi die Warnstreiks bundesweit auf Kitas und soziale Einrichtungen ausweiten. Wie die Gewerkschaft am Freitag mitteilte, handelt es sich um eine Reaktion „auf das völlig unzureichende Angebot der Arbeitgeber aus der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst“.

Es könne zu Einschränkungen des Betriebes sowie zu Schließungen kommen.

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