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ARCHIV - 16.03.2015, Niedersachsen, Hannover: Ein Messebesucher geht an einem Leuchtdisplay auf der CeBIT vorbei.

© dpa/Peter Steffen

IW-Studie: Deutschland fehlen für Digitalisierung 128.000 Fachkräfte

Für Digitalisierung braucht es Fachkräfte: Informatiker, Elektroniker, Elektro-Ingenieure oder technische Systemplaner. Deutschland hat davon erschreckend wenig.

Auf dem Weg zur digitalen Zukunft fehlt Deutschland einer IW-Studie zufolge das passende Personal. Bis 2027 steige die Zahl der Beschäftigten in Digitalisierungsberufen um knapp 14 Prozent auf mehr als drei Millionen, teilte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Montag in einer Analyse mit. In drei Jahren würden aber 128.000 Fachkräfte fehlen und damit 5000 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2022, wenn sich die Trends der vergangenen sieben Jahre fortsetzten.

Der Kampf um die klugen Köpfe wird zunehmend zum Nullsummenspiel: Die Fachkraft des einen ist die Lücke des anderen.

IW-Studienautor Alexander Burstedde

Gefragt seien etwa Informatiker, Elektroniker, Elektro-Ingenieure oder technische Systemplaner. „Die Unternehmen in Deutschland fragen deutlich mehr Fachkräfte mit Digitalexpertise nach als der Arbeitsmarkt hergibt“, erklärte IW-Studienautor Alexander Burstedde. „Der Kampf um die klugen Köpfe wird zunehmend zum Nullsummenspiel: Die Fachkraft des einen ist die Lücke des anderen.“

Einerseits könnten Berufsbildung bei jungen Menschen und Umschulungen bei Älteren die Zahl der Fachkräfte erhöhen. Wichtig und unumgänglich sei aber auch mehr qualifizierte Zuwanderung, hieß es beim IW. „Fachkräfte in Digitalisierungsberufen sind weltweit begehrt, weshalb wir es ihnen so einfach wie möglich machen sollten, sich für Deutschland zu entscheiden“, sagte Burstedde. „Dafür braucht es eine stärkere Serviceorientierung, vor allem bei Bürokratie, Wohnungssuche und Integration.“ Hier seien alle gefragt: Staat, Arbeitgeber und Gesellschaft.

2027 dürfte es laut Studie vor allem zu wenig Informatik-Fachleute wie etwa Data Scientists geben. Hier fehlten rund 19.000 Fachkräfte deutschlandweit, gefolgt von Bauelektrikern mit 15.000 unbesetzten Stellen. Die drittgrößte Fachkräftelücke mit gut 13.000 gibt es demnach künftig bei Elektrotechnikern mit einem Master- oder Diplomabschluss. „Auffällig ist, dass insbesondere in digitalen Elektroberufen viele neue Kolleginnen und Kollegen gesucht werden, die Stellen aber zunehmend nicht besetzt werden können.“ (pbl/Reuters)

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