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Menschen gegen an einem Apple Store in einem Kaufhaus in Manhatten, New York City, vorbei.

© Getty Images via AFP/SPENCER PLATT

Aktien fallen an der Börse: Schwacher China-Absatz überschattet Umsätze bei Apple

In der Bilanz sind die Apple-Umsätze trotz des Abwärtstrends um 119 Milliarden Dollar gestiegen, sagt das Unternehmen. In China verkaufe sich das iPhone wegen lokaler Konkurrenten weniger gut.

Der Erfolg der aktuellen iPhone-Generation hat den Abwärtstrend der Apple-Umsätze vorerst gestoppt. Allerdings überschattete das erneut enttäuschende Geschäft auf dem wichtigen chinesischen Markt die insgesamt positiven Geschäftszahlen des US-Konzerns.

„Diese Entwicklung ist besorgniserregend, da sie den Beginn eines länger anhaltenden Abwärtstrend bedeuten kann“, sagte Analyst Bob O'Donnell vom Research-Haus TECHnalysis. Apple-Aktien fielen im nachbörslichen US-Handel am Donnerstag um drei Prozent.

Nach vier Quartalen mit Umsatzrückgängen seien die Erlöse um überraschend deutliche zwei Prozent 119,58 Milliarden Dollar gestiegen, teilte der Elektronik-Anbieter mit. Davon entfielen 69,7 Milliarden Dollar auf Smartphone-Verkäufe. Der Gewinn übertreffe mit 2,18 Dollar je Aktie die Markterwartungen ebenfalls.

Das iPhone verkaufe sich gut, sagte Firmenchef Tim Cook am Donnerstag in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir hatten ein besonders starkes zweistelliges Wachstum in Schwellenländern außerhalb Chinas. Das iPhone macht sich gut in diesen Märkten.“

Lokale Konkurrenten im asiatischen Raum

In der Volksrepublik seien die Erlöse dagegen „im mittleren einstelligen Prozentbereich“ gefallen, wenn man Wechselkurseffekte herausrechne, fügte Cook hinzu. „China ist der am härtesten umkämpfte Smartphone-Markt der Welt.“ Die dortigen Umsätze erreichten statt der erhofften 23,53 nur 20,82 Milliarden Dollar.

Neben den politischen Spannungen zwischen der Volksrepublik und den USA machen Apple leistungsstarke Produkte lokaler Konkurrenten zu schaffen. Das Unternehmen reagierte darauf mit einer seiner raren Rabattaktionen.

Aber auch in anderen Regionen weht Apple scharfer Wind entgegen. Samsung rüstet sein Smartphone-Topmodell „Galaxy S24“ mit Funktionen auf Basis Künstliche Intelligenz (KI) aus und will damit die Krone als weltgrößter Smartphone-Hersteller zurückerobern. Der koreanische Konzern hatte sich einer Erhebung des Marktforschers International Data Corp dem US-Rivalen 2023 erstmals seit zwölf Jahren geschlagen geben müssen.

Prognosen und tatsächliche Umsätze

Analyst Ming Chi-Kuo vom Finanzdienstleister TF International warnte daher vor drohenden Einbußen für Apple. Die Bestellungen bei Zulieferern deuteten darauf hin, dass 2024 lediglich rund 200 Millionen iPhones gebaut würden - 15 Prozent weniger als im Vorjahr. Apple-Finanzchef Luca Maestri prognostizierte für das aktuelle Quartal einen Konzernumsatz unter dem Vorjahreswert. Die iPhone-Einnahmen würden voraussichtlich stabil bleiben.

Ein weiterer Wermutstropfen der Bilanz für das abgelaufene Quartal war das mit elf Prozent enttäuschende Umsatzplus der Dienstleistungssparte, zu der der Streamingdienst Apple+ gehört. „Das dürfte Anleger am meisten beunruhigen, da dieses Geschäftsfeld der wichtigste Wachstumstreiber ist“, sagte Analyst Gil Luria vom Research-Haus D.A. Davidson. Hier drohen zudem weitere Einnahmeausfälle.

In der EU darf der Konzern Drittanbieter von Apps nicht mehr dazu zwingen, für die Abrechnung von Abonnements den Bezahldienst von Apple zu nutzen, für den eine 30-prozentige Provision fällig wird. Außerdem sollen Apple-Nutzer künftig auch Apps aus anderen Quellen als dem App Store installieren dürfen. (Reuters)

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