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Luka Doncic (links) und Kyrie Irving sollten das neue Traumduo der Mavericks sein, doch diese Hoffnungen haben sich bisher alles andere als erfüllt.

© REUTERS/Kevin Jairaj

Zittern um die NBA-Play-offs: Die Dallas Mavericks sind ein großes Mysterium

An guten Tagen sind die Mavericks mit Luka Doncic und Kyrie Irving eines der unterhaltsamsten Teams der NBA. Doch die gab es zuletzt kaum. Dallas taumelt dem vorzeitigen Aus entgegen.

Am Freitag saß Luka Doncic zusammengesunken vor den Kameras und sprach nach der nächsten Niederlage seiner Dallas Mavericks gegen eines der schwächsten Teams der NBA mit leiser Stimme über seine Enttäuschung. „Ich hatte immer so viel Spaß, habe auf dem Feld gelächelt, aber es ist gerade aus vielen Gründen sehr frustrierend“, sagte der slowenische Superstar. „Es geht nicht nur um Basketball.“ Auch persönlich scheint bei Doncic nicht alles wie gewünscht zu laufen.

Drei Tage später brachte der 24 Jahre alte Spielmacher zumindest bei seinen Mitspielern und den Zuschauern das Lächeln zurück. Beim 127:104 gegen die Indiana Pacers, dem ersten Mavericks-Sieg nach vier Niederlagen in Serie, zeigte Doncic sein ganzes Repertoire. Einen absurd schwierigen Dreier aus der Drehung, insgesamt 25 Punkte – und einen Assist, den wahrscheinlich nur er spielen kann.

In der Ecke wurde Doncic von zwei Gegenspielern bedrängt, war kurz davor ins Aus zu fallen, sprang in die Luft und schleuderte den Ball mit einer Hand und enorm viel Geschwindigkeit unter dem Brett hindurch präzise in die andere Ecke. Jaden Hardy versenkte den freien Dreier und LeBron James huldigte Doncic‘ Zauberpass auf Twitter. „Mann, das ist einfach geisteskrank!“, schrieb der Superstar der Los Angeles Lakers.

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Damit fassten die vergangenen Tage das Mysterium Dallas Mavericks ziemlich treffend zusammen. Die Texaner sind an einem guten Tag eines der unterhaltsamsten Teams der nordamerikanischen Profiliga. Meist ist die große Diskrepanz zwischen Talent und Ertrag aber rätselhaft frustrierend.

Ich hatte immer so viel Spaß, habe auf dem Feld gelächelt, aber es ist gerade aus vielen Gründen sehr frustrierend. Es geht nicht nur um Basketball.

Luka Doncic über seine sportlich und privat schwierige Phase

Mit 37 Siegen und 39 Niederlagen liegt Dallas im Westen sechs Spiele vor Ende der Hauptrunde auf Platz elf. Damit ist die direkte Play-off-Teilnahme nahezu ausgeschlossen und selbst der Umweg über das sogenannte „Play-in“ der Teams zwischen Platz sieben und zehn ist akut in Gefahr.

Es ist eigentlich absurd, dass eine Mannschaft, die in Doncic und Kyrie Irving zwei der besten Guards der Welt in ihren Reihen hat, so inkonstant und erfolglos spielt. Seit Irving Anfang Februar durch einen Trade von den Brooklyn Nets verpflichtet wurde, hat Dallas nur acht von 21 Spielen gewonnen. Vorher befand sich das Team als Vierter klar auf Play-off-Kurs.

Der Plan von Klubeigner Mark Cuban sah eigentlich vor, dass die Mavericks durch einen zweiten Star als Unterstützung für Doncic endlich wieder um den Titel mitspielen würden. In der vergangenen Saison führte der Slowene das Team mit herausragenden Leistungen zum ersten Mal seit der Meisterschaft mit Dirk Nowitzki 2011 ins Finale der Western Conference. Doch momentan scheint sich diese Hoffnung ins Gegenteil umzukehren. Dallas hat viel geopfert, um Irving zu bekommen. Vielleicht zu viel.

Mit Dorian Finney-Smith haben sie einen ihrer besten Verteidiger nach Brooklyn geschickt, dazu in Spencer Dinwiddie einen guten Rollenspieler. Defensiv waren die Mavericks schon vorher nicht gut, jetzt sind sie meist desolat. Zudem steht die berechtigte Frage im Raum, ob zwei derart balldominante Stars wie Doncic und Irving offensiv überhaupt zusammenpassen. Die Ballbewegung ist jedenfalls erschreckend schwach, die Angriffe bestehen zu oft aus einfallslosen Einzelaktionen.

Auch charakterlich macht Dallas momentan einen fragwürdigen Eindruck und natürlich wird das von manchen Experten auch auf die Verpflichtung des umstrittenen Irving zurückgeführt. Das wäre allerdings zu einfach, denn die Körpersprache ist fast bei allen Spielern schlecht und auch Coach Jason Kidd wirkt oft ratlos. Echte Führungsspieler fehlen und Doncic hat offenbar zu viel mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen.

Sechs Chancen haben die Mavericks noch, um sich zumindest auf Platz zehn zu retten, das Restprogramm ist aber schwer. Im schlimmsten Fall verpasst Dallas zum ersten Mal seit Doncic‘ Rookie-Saison die Play-offs – und Irving ist im Sommer ohne Gegenwert weg.

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