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Kylian Mbappé will mit Frankreich den WM-Titel verteidigen.

© AFP/Franck Fife

WM-Finale gegen Argentinien: Warum Frankreich nicht erneut Weltmeister wird

Im Halbfinale gegen Marokko bestechen die Franzosen durch Effizienz. Im Endspiel gegen Argentinien wird dies jedoch anders sein. Das liegt nicht nur an Lionel Messi.

Ein Kommentar von Christopher Stolz

Erfolge geben Mannschaften recht egal, wie diese zustande kamen. Das gilt auch für die französische Fußball-Nationalmannschaft, die am Mittwochabend ins WM-Finale eingezogen ist. Dass der Titelverteidiger zuvor von den Marokkanern mehrmals ernsthaft in Bedrängnis gebracht wurde, spielt spätestens am Sonntag im Endspiel gegen Argentinien keine Rolle mehr.

Letztlich muss man vor Frankreich den Hut ziehen. Erstmals seit 2006 ist der amtierende Weltmeister nicht in der Gruppenphase ausgeschieden. Erstmals seit 1998 ist er beim folgenden WM-Turnier zudem erneut ins Finale eingezogen. Und erstmals seit 1962 könnte es dem amtierenden Weltmeister sogar wieder gelingen, seinen Titel zu verteidigen. Zuletzt gelang all dies Brasilien. Frankreich wird es nicht gelingen.

Die Franzosen wirkten nur zu Beginn des Halbfinals richtig fokussiert. Wenn Innenverteidiger Ibrahima Konaté nicht ein ums andere Mal im richtigen Moment seine langen Haxen in die Flugbahn des Balles gebracht hätte wir würden vermutlich von einer erneuten Sensation Marokkos sprechen. Oder zumindest davon, dass die Marokkaner dieser noch deutlich näher gekommen sind.

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Das 2:0 war ein Ergebnis von beeindruckender Effizienz. Beeindruckend, könnte man sagen, klingt doch positiv. Dass es aber überhaupt so weit kommen musste, dürfte den französischen Fans und auch Trainer Didier Deschamps einige Sorgenfalten ins Gesicht treiben. Denn gegen zuletzt unglaublich spielstarke Argentinier wird das sicherlich nicht genügen.

Hoffnung auf Messis Quarterback-Qualitäten

Sollte Lionel Messi seine Form der K.o.-Phase fürs Finale konservieren können, kann sich die nicht immer sattelfeste französische Defensive auf Einiges gefasst machen. Er setzte seine Mitspieler um den Doppeltorschützen Julian Alvarez beim 3:0 gegen Kroatien so akkurat in Szene, dass der Vize-Weltmeister von 2018 nicht den Hauch einer Chance hatte.

Zudem, bei allem Respekt, besteht die argentinische Abwehr um Oldie-Abwehrchef Nicolas Otamendi nicht aus purer Weltklasse doch ist sie, was die reinen Defensivqualitäten betrifft, sicherlich besser als die marokkanische Hintermannschaft einzuschätzen. Wenn die, wie gegen Kroatien, auch gegen Frankreich steht und Messi seine Quarterback-Qualitäten ausspielen kann, wird es den Franzosen nicht reichen, sich nur auf Kylian Mbappé zu verlassen.

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Der leitete den Treffer zum entscheidenden 2:0 gegen Marokko überragend ein und war auch so Unruheherd, wenn es mal nach vorne ging für den Weltmeister. Doch führten seine Umschaltaktionen auch erst dann zum Erfolg, als sich die Räume zum Schluss boten. Mittelstürmer Olivier Giroud war, abgesehen von einer Chance, praktisch abgemeldet. Gegen Kanten wie Otamendi droht ihm ein ähnliches Schicksal.

Während Argentinien also ins Finale gegen den Vize-Weltmeister stürmte und sich von Spiel zu Spiel steigerte, mühte sich Frankreich nach dem knappen Sieg gegen England nun überraschend gegen Marokko. Die Tendenz spricht eine klare Sprache.

Und auch der Fakt, dass die hungrigen Argentinier diesen Titel nach der verpassten Chance 2014 nun unbedingt für ihren Anführer Messi holen wollen, spricht für die Südamerikaner. Das französische Team hingegen wirkt ein wenig satt weshalb es am Sonntag das Nachsehen haben wird.

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