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Urs Fischer verlangt von seinem Team Konzentration von Anfang an.

© imago images / Matthias Koch

Von der ersten Minute an: Der 1. FC Union will Werder mit seinen eigenen Waffen schlagen

Union Berlin fährt nach dem Sieg über Hoffenheim mit Selbstvertrauen nach Bremen. Urs Fischer warnt aber vor Werder, das Ähnlichkeiten mit dem Spiel der Unioner habe.

Als der 1. FC Union am Montagabend noch einen Transfer verkündete, war man eigentlich darauf eingestellt gewesen, neben Josep Juranovic einen weiteren Ersatz für den zu Borussia Dortmund abgewanderten Julian Ryerson vorgestellt zu bekommen. Tatsächlich handelte es sich aber um Tim Skarke, der zu Schalke 04 ausgeliehen wurde. Unions Trainer Urs Fischer wird also in der Rückrunde auf seinen Kapitän Christopher Trimmel, die beiden Neuzugänge Juranovic und Jérôme Roussillon sowie Niko Gießelmann auf den Außenpositionen vertrauen.

Im Fußball-Bundesligaspiel gegen Werder Bremen am Mittwoch im Weserstadion (20.30 Uhr, Sky) könnten die beiden Neuzugänge zum ersten Mal im Kader stehen. Neben Morten Thorsby, der noch einen Trainingsrückstand aufweist, seien alle anderen eine Option, auch András Schäfer. Bei Juranovic sei der Eindruck positiv, laut Fischer: „Er will sich zeigen, ist aktiv. Aber nach zwei, drei Einheiten einen Spieler schon zu beschreiben, dafür ist das nicht ausreichend. Das was ich gesehen habe, ist gut.“

Wie die Vergangenheit gezeigt hat, ist Fischer kein Freund davon, neue Spieler völlig unvorbereitet einzusetzen. Daher ist davon auszugehen, dass wieder Trimmel und Gießelmann in der Startelf stehen. Einen Spieler wie Juranovic noch in der Hinterhand zu haben, ist aus Union-Sicht aber ein großer Vorteil. „Er hat auch letzten Mittwoch noch mit Celtic 90 Minuten gespielt, da brauchst du keine Vorbereitung mehr, der ist in Schuss.“

Gegen Hoffenheim hatten wir unseren Aha-Effekt nach der ersten Hälfte. Das Spiel beginnt aber mit der ersten Minute, nicht mit der 46. Minute.

Urs Fischer über die Aufholjagd Unions gegen Hoffenheim

Das Festhalten am 3-5-2-System gegen Werder, das zuletzt mit der gleichen taktischen Ausrichtung spielte, wäre ebenfalls logisch. Denn Fischer ist bekannt dafür, Wert auf die Basics zu legen und die sind im gewohnten System nun mal gefestigter und waren auch beim Heimsieg über Hoffenheim ein Indikator für den Erfolg. Neben dem System weisen Werder und Union einige andere Gemeinsamkeiten auf in der Spielanlage.

„Es ist eine kompakte Mannschaft, die sich sehr aggressiv zeigt und sehr schnell auf die Kette spielt, da über den zweiten Ball geht und sie haben mit Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch zwei absolute Zielspieler, die das wirklich sehr gut machen“, sagt Fischer, der sein Team aber vorbereitet sieht auf die Kopfballstärke Füllkrugs. „Es gilt, Flanken zu verhindern und sich dann entsprechend auf dieses Duell einzustellen. Das wird schon eine Aufgabe der gesamten Verteidigung.“

Beide Teams haben ihre Stärken im Umschaltspiel

Die 1:7-Niederlage der Bremer in Köln möchte der Schweizer dabei außen vor lassen und verwies auf die herbe Pleite Unions gegen Leverkusen kurz vor der Winterpause. „Das Gute ist ja eigentlich, dass du zwei, drei Tage später wieder ein Spiel hast und den Fokus sehr schnell auf die nächste Aufgabe legen kannst. Allzu lange haben sie sich nicht damit aufgehalten, da ist vieles zusammengekommen und dann gibt es mal solche Nachmittage auch bei uns“, sagt Fischer. Werders Trainer Ole Werner wollte das Spiel ebenso wenig überbewerten: „Du darfst nicht den Fehler machen, dass du jetzt alles hinterfragst. Sondern es kommt darauf an, dass man sich auf die Dinge besinnt, die einen bislang ausgezeichnet haben.“

Genauso wie Union haben die Werderaner ihre Stärke im Umschaltspiel, vor allem weisen sie aber Comeback-Qualitäten auf. Und die kann Union spätestens seit dem späten Sieg über Hoffenheim auch auf der Habenseite verbuchen. Ein Faktor, der gegen Werder zusätzlich wichtig werden dürfte, ist das Spiel über die Außenbahnen und auch die Standardstärke ist bei Union scheinbar zurückgekehrt.

Was bei den Köpenickern allerdings nicht ganz so gut läuft in dieser Saison, ist die Statistik in Auswärtsspielen. Dort hat Union nur zehn Punkte in acht Spielen geholt, was die Aufgabe im Weserstadion nicht einfacher machen dürfte. Daneben herrscht in der defensiven Umschaltbewegung Aufholbedarf, welche gegen Hoffenheim erst in der zweiten Halbzeit besser wurde, wie Fischer kritisierte. „Gegen Hoffenheim hatten wir unseren Aha-Effekt nach der ersten Hälfte. Das Spiel beginnt aber mit der ersten Minute, nicht mit der 46. Das war schon ein Thema“, meint Fischer, sein Team aber dennoch lobte. „Das spricht für die Moral und Mentalität der Mannschaft. Aber das klappt nicht jedes Mal, darum müssen wir die Basics von Beginn abrufen.“

Die Basics werden auch in Bremen gefragt sein, das ihren sicherlich hohen Erwartungen nach der guten Hinrunde nachkommen will gegen Union. Die mentale Stärke hatte Werder in dieser Saison ausgezeichnet, sodass sie die Niederlage in Köln nicht aus der Bahn werfen dürfte.

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