zum Hauptinhalt
Ganz bitter: Turbine-Stürmerin Selina Cerci zog sich im Spiel gegen Essen einen Kreuzbandriss im linken Knie zu.

© Kappes/imago images

Nach Kreuzbandriss von Stürmerin Selina Cerci: Turbine will an gute Leistungen anknüpfen – und trotzdem auf dem Boden bleiben

Turbine Potsdam muss den Ausfall von Topstürmerin Selina Cerci kompensieren. Trainer Sofian Chahed hat dafür einen klaren Plan gegen den SC Sand.

Es war ein schwerer Schock für alle Beteiligten, am meisten aber wohl für Selina Cerci selbst: Diagnose Kreuzbandriss. Bereits im Spiel gegen die SGS Essen vor zwei Wochen verletzte sich die Stürmerin von Turbine Potsdam schwer am linken Knie und wird nun einige Monate ausfallen. Das ist besonders bitter angesichts ihrer starken Leistungen in der laufenden Saison, die ihr vor Kurzem erstmalig die Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft einbrachten.

Im Januar sagte die 21-Jährige noch, angesprochen auf ihre persönlichen Ziele in dieser Saison, dass sie einfach nur verletzungsfrei bleiben wolle. Denn Verletzungen hatten sie in den vergangenen Spielzeiten und auch in ihrer Premierensaison bei Turbine immer wieder zurückgeworfen. Seit Sommer ist sie aber so richtig durchgestartet, weshalb der Ausfall umso schwerer wiegt.

Auf Instagram zeigte sich Cerci dennoch kämpferisch und schrieb: „Es war ein Schlag ins Gesicht und ein tiefer Schmerz in meinem Herzen! Ich werde euch zeigen und beweisen, dass jeder es schaffen kann, sich zurückzukämpfen.“

Die Stürmerin führt aktuell mit 13 Treffern die Torjägerinnenliste der Bundesliga an und ist der Dreh- und Angelpunkt in der Offensive der Potsdamerinnen. Da stellt sich zwangsläufig die Frage, wie Turbine ihr Fehlen in den nächsten Wochen kompensieren will. Im letzten Spiel gegen Werder Bremen bewies das Team von Trainer Sofian Chahed mit einem 5:0-Auswärtssieg eindrucksvoll, dass es Cercis Ausfall kompensieren kann.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

„Man muss allerdings auch dazu sagen, dass die Bremer relativ krankheitsgeschwächt waren, nur zwei Feldspielerinnen auf der Bank hatten und Stützen im Team gefehlt haben“, wollte Chahed das Ergebnis nicht zu hoch hängen. Er zeigte sich dennoch zufrieden: „Die Mannschaft hat es aber gut gemacht und wir haben sicherlich verdient dort gewonnen, auch ohne Selina Cerci.“

Trainer Chahed hält an seinem Spielsystem fest

Dabei agierten die Potsdamerinnen im gewohnten 4-4-2, Sophie Weidauer spielte für Cerci im Sturm. „Sophie hat sie nicht ersetzt, aber hat so ein bisschen eine neue Position eingenommen als hängende Spitze“, erklärte Chahed. Groß umstellen möchte er sein Team trotz des Ausfalls von Cerci nicht: „Wir haben eine klare Basis und die Basis steht, da werden die Positionen dann einfach komplett neu besetzt.“

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Dabei sieht er Weidauer etwas weniger offensiv als Cerci und ihre Stärken auch auf der Achterposition. „Wenn wir Melissa Kössler immer noch in der Spitze haben, dann kann sich Sophie immer wieder ein bisschen fallen lassen ins Mittelfeld, was für den Gegner eklig zu verteidigen ist“, so der Matchplan von Chahed für die anstehenden Aufgaben in der Bundesliga.

Sophie Weidauer (li.) jubelte mit ihren Teamkolleginnen beim Sieg über Werder Bremen. Dabei sendeten sie Grüße an die verletzte Selina Cerci.
Sophie Weidauer (li.) jubelte mit ihren Teamkolleginnen beim Sieg über Werder Bremen. Dabei sendeten sie Grüße an die verletzte Selina Cerci.

© Baumgart/imago images

Mit dem Sieg gegen Bremen ist Turbine in der Tabelle an der TSG Hoffenheim vorbeigezogen und hat nur noch einen Punkt Rückstand auf Eintracht Frankfurt auf Platz drei, der die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation bedeuten würde.

Chahed gibt sich trotzdem bescheiden: „Ich glaube, wenn wir uns das als Ziel nehmen und dann am Ende nicht erreichen, dann sind wir einfach nur enttäuscht. Wir haben uns als klares Ziel gesetzt, dass wir mehr Punkte haben wollen als in der letzten Saison, dass wir mehr Tore schießen wollen und dass wir weniger Tore bekommen. Und da sind wir auf einem sehr guten Weg. Wenn am Ende dann der dritte Platz dabei rausspringt, sagen wir natürlich auch nicht nein.“

„Die sind gerade sehr sehr gut drauf“

Am Sonntag gastiert mit dem SC Sand ein Team im Karl-Liebknecht-Stadion (13 Uhr, Magenta Sport), das Chahed im Vergleich zu den letzten beiden Partien gegen Essen und Bremen als den schwersten Gegner sieht. Vergangenen Mittwoch musste sich das Team von Neu-Trainer Alexander Fischinger nur ganz knapp dem Rekordmeister aus Wolfsburg geschlagen geben, nachdem es zunächst sogar geführt hatte. „Die sind gerade sehr sehr gut drauf. Da ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen, ein neuer Trainer ist gekommen“, sagt Chahed, der sich zur Vorbereitung für Sonntag das Spiel angeschaut hatte.

[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Aus Turbine-Sicht bleibt im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf zu hoffen, dass ihnen der Atem nicht ausgeht und sie tatsächlich einen Weg finden, ihre Topstürmerin Selina Cerci auch langfristig zu ersetzen, damit es am Ende dann vielleicht doch mit der Teilnahme an der Qualifikation für die Champions League klappt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false