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Kevin Behrens (rechts) steht mit Union vor großen Herausforderungen.

© IMAGO/Contrast

Spitzenspiel bei Rasenballsport Leipzig: Für den 1. FC Union beginnen die Wochen der Wahrheit

Die Berliner haben alle fünf Spiele in diesem Jahr gewonnen. Doch nun warten innerhalb von zwei Wochen richtungsweisende Partien gegen Leipzig, Bayern und Ajax Amsterdam.

Die vergangenen drei Wochen waren für den 1. FC Union Berlin ungemein erfolgreich. Vier Siege in vier Bundesligaspielen, eine Nacht an der Tabellenspitze, dazu der Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Allerdings waren die Ergebnisse auch mit einem kleinen „Ja, aber“ versehen. Die Gegner in der Bundesliga stehen allesamt in der unteren Tabellenhälfte und waren teilweise stark verunsichert. Die starke Serie des VfL Wolfsburg endete pünktlich vor dem Pokalduell mit Union.

„Die Tabelle lügt nicht“, sagt Trainer Urs Fischer richtigerweise und doch wartet auf seine Mannschaft erst in den kommenden Wochen die große Reifeprüfung. Innerhalb von 15 Tagen stehen in der Bundesliga zwei Spitzenspiele an und dazwischen geht es gegen Ajax Amsterdam um den Einzug ins Achtelfinale der Europa League. Es warten große Namen und große Herausforderungen. Ende Februar lässt sich dann deutlich besser absehen, wohin die Reise für Union in dieser Saison noch gehen kann.

Den Auftakt dieser richtungsweisenden Wochen macht an diesem Samstag (18.30 Uhr, Sky) das Auswärtsspiel bei Rasenballsport Leipzig und im deutschen Profifußball gibt es momentan kaum eine schwierigere Aufgabe. Die Sachsen sind seit 18 Pflichtspielen ungeschlagen und haben sich in der Tabelle nach schwachem Saisonstart bereits bis auf Platz vier vorgearbeitet. Mit einem Sieg könnten sie Union überholen.

„Da hat Marco Rose einen tollen Job gemacht und die Jungs wieder in die Spur gebracht“, sagt Fischer anerkennend. Sein Leipziger Trainerkollege hatte das Amt Anfang September von Domenico Tedesco übernommen. Seitdem gab es in der Bundesliga nur noch eine Niederlage, Mitte September gegen Borussia Mönchengladbach.

Fischer hat viel Respekt vor dem Gegner, vor dem aggressiven Gegenpressing, dem schnellen Umschaltspiel, der taktischen Flexibilität und der individuellen Qualität. „Da brauchen wir einen außerordentlichen Tag und sie nicht ihren besten“, sagt Fischer und macht dann eine ganz wichtige Ergänzung. Dafür dass Leipzig nicht das gewohnte Niveau erreiche, müsse seine Mannschaft schon selbst sorgen.

Die Berliner fahren auf jeden Fall selbstbewusst ins frühere Zentralstadion. Als Tabellenzweiter liegt Union nur einen Punkt hinter Bayern München. Mindestens ebenso wichtig ist aber, dass nur noch ein Zähler zum Erreichen des offiziellen Saisonziels fehlt. Sollte Union die 40 Punkte bei einem direkten Konkurrenten voll machen, wäre das ein weiteres Zeichen der Stärke. „Wir fahren nicht nach Leipzig und denken, na schauen wir mal“, sagt Fischer. „Wir wollen was mitnehmen.“

Die vergangenen vier Bundesligaspiele gegen Leipzig hat Union alle mit 2:1 gewonnen, im Pokal verpasste die Mannschaft das Finale gegen Rasenballsport knapp. Durch ein spätes Tor von Emil Forsberg siegten die Sachsen – natürlich – 2:1. Die Gewissheit, dass sie auch ein Spitzenteam wie Leipzig bezwingen können, haben die Berliner. Sie wissen aber auch, wie schwer das wird.

Besonders das aggressive und hohe Gegenpressing von Roses Mannschaft sieht Fischer als Herausforderung. In der Vorbereitung hat Union intensiv daran gearbeitet, sich aus Drucksituationen zu befreien, und am Samstag wird diese Fähigkeit einem Härtetest unterzogen.

„Es wird Phasen geben, die wir überstehen müssen, aber wir müssen uns auch mit dem Ball etwas zutrauen“, sagt Fischer. Denn ohne diese Entlastung habe man gegen eine Mannschaft mit derart talentierten Spielern keine Chance.

Union muss in Leipzig ans Limit gehen und dass die Mannschaft dieses Limit in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren immer weiter nach oben verschoben hat, beeindruckt auch Fischer. „Wie lange das noch so weitergeht, werden wir sehen“, sagt Unions Trainer. „Aber wir dürfen keinen Zentimeter nachgeben.“

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