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Da jubelt auch der Vogel. Gegen Bonn gewann Alba das Spitzenspiel.

© Imago/Andreas Gora

Neuer Tabellenführer der BBL: Alba Berlin nähert sich weiter der Bestform

Während der Rivale aus München ein Spiel und die Nerven verliert, läuft es beim Deutschen Meister weiter blendend. Albas Mannschaft freut sich über einen seltenen freien Tag.

Eine Woche mit zwei Euroleague-Spielen ist physisch eine enorme Belastung. Dass dieser absurde Rhythmus eine Mannschaft auch mental an die Grenzen bringen kann, war am Sonntag in der Basketball-Bundesliga zu sehen. „Was macht ihr in der Verteidigung?!? Was macht ihr in der Verteidigung?!? Was macht ihr?!?“, brüllte Andrea Trinchieri seine Spieler in einer Auszeit in einem fragwürdigen Crescendo zusammen. Später folgten noch ein paar nicht jugendfreie Schimpfworte. Der FC Bayern ging gegen Ludwigsburg am Ende einer intensiven Phase mit sechs Spielen in 13 Tagen mit 68:96 unter.

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Dass es auch anders geht, war am Sonntagnachmittag in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle zu bewundern. Alba Berlins Kalender ist ebenso prall gefüllt wie jener der Münchner, doch nach dem Spitzenspiel gegen die Baskets Bonn war die Stimmung prächtig.

Mit 81:76 gewann Alba das umkämpfte Duell der zwei aktuell besten Mannschaften der BBL und von Abnutzungserscheinungen war nichts zu sehen. „Wir haben anstrengende Wochen hinter uns, aber die Energie war über 40 Minuten zu 100 Prozent da“, sagte Louis Olinde. „Den freien Montag haben wir uns verdient.“

Nach schweren Monaten ist Alba mittlerweile wieder auf dem besten Weg zur Bestform. Vergessen sind die vielen Verletzungen, die Erkältungswelle und die zwölf Niederlagen in Folge in der Euroleague. Seit Weihnachten haben die Berliner sieben ihrer acht Spiele gewonnen, durch den Erfolg gegen Bonn sind sie erstmals in dieser Saison alleiniger Tabellenführer. „Es ist ein schönes Gefühl, trotz der Doppelbelastung oben zu stehen, aber was wirklich zählt, ist im Mai und Juni“, sagte Olinde.

Dennoch kommt Albas Formanstieg zur richtigen Zeit. Schon in einem Monat spielen die Berliner beim Top Four in Oldenburg um die Titelverteidigung im Pokal. Mit viel Selbstvertrauen und Rhythmus lässt sich das erste Highlight der Saison definitiv leichter angehen. Zumal es schon im Halbfinale gegen München geht.

Doch auch in der Bundesliga befindet sich das Spitzentrio Berlin, Bonn und Bayern bereits in einer richtungsweisenden Phase. Auf die Münchner hat Alba nun bereits drei Siege Vorsprung und die Ausgangslage in den Play-offs sollte man nicht unterschätzen. „Wir haben in der vergangenen Saison gemerkt, wie wichtig es war, dass wir als Erster in die Play-offs gegangen sind“, sagte Nationalspieler Johannes Thiemann.

Während Alba seine Viertelfinal- und Halbfinalserien ungeschlagen gewann, duellierten sich München und Bonn im Halbfinale in fünf intensiven Spielen. Im Finale wirkte Alba anschließend deutlich frischer als der Rivale aus dem Süden. „Das sind Kleinigkeiten, die einen extra motivieren“, sagte Thiemann.

Bei Alba macht sich momentan vor allem die Breite im Kader bezahlt. Bis auf den Dauerpatienten Marcus Eriksson und den verletzten Gabriele Procida sind alle Spieler fit. Dadurch hat Trainer Israel Gonzalez nach Monaten im „Überlebensmodus“, wie er es ausdrückte, endlich die Möglichkeit, die Belastung durch Rotation besser zu verteilen.

So standen am Sonntag mit Luke Sikma und Maodo Lo zwei Leistungsträger weniger als 20 Minuten auf dem Feld, während Bonns Ausnahmespieler TJ Shorts fast 33 Minuten alles geben musste, um seinem Team eine Siegchance zu ermöglichen.

Bis zum nächsten Spiel bei Maccabi Tel Aviv hat Alba eine längere Pause, zumindest im Verhältnis zu den vergangenen Wochen. Erst am Donnerstag (20.05 Uhr, Magentasport) sind die Berliner in Israel gefordert, anschließend gastieren sie am Montag in Würzburg. Die Stimmung bei Albas Auswärtsfahrt wird vermutlich deutlich besser sein als beim Münchner Reisetross auf dem Weg nach Istanbul.

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