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Der zerstörte Mannschaftsbus von Olympique Lyon.

© AFP/CHRISTOPHE SIMON

Nach heftigen Attacken in Marseille: Politiker entsetzt über Gewalt im Fußball

Am Sonntag wurde das Fußballspiel zwischen Lyon und Marseille wegen Ausschreitungen mit Verletzten abgesagt. Nach der Verhaftung der ersten Verdächtigen äußert sich nun die Politik.

Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra hat die skandalösen Vorfälle vor dem letztlich abgesagten Fußballspiel zwischen Olympique Marseille und Olympique Lyon mit deutlichen Worten verurteilt.

Unter anderem war der Mannschaftsbus der Gäste aus Lyon mit Steinen angegriffen worden, Olympique-Lyon-Trainer Fabio Grosso wurde dabei am Kopf getroffen, sein Co-Trainer Raffaele Longo ebenfalls bei der Attacke verletzt.

„Diese inakzeptablen Taten verleugnen die Werte des Fußballs und des Sports, und ihre Täter müssen alle gefunden und streng bestraft werden“, schrieb Oudéa-Castéra bei X, vormals Twitter. Die Bilder seien empörend. Laut Innenminister Gérald Darmanin gab es bereits neun Festnahmen. Beim Sender BFM berichtete der 41 Jahre alte Politiker zudem von fünf verletzten Polizisten.

Was mit Fabio Grosso, dem Trainer von Olympique Lyon, passiert ist, muss verhindert werden, es ist völlig inakzeptabel. Das ist etwas, was jetzt im Fußball nicht mehr passieren darf.

Pablo Longoria, Marseilles Präsident

Oudéa-Castéra (45) schrieb von Aktionen, die von „Dummheit und Hass“ geprägt seien und nichts mit Sport zu tun hätten. Nach den Ausschreitungen des heiklen Aufeinandertreffens zwischen den südfranzösischen Rivalen war die Ligapartie in Marseille abgesagt worden.

Es hatte auch Attacken auf Busse mit Fans von Lyon gegeben, dabei sind nach Polizeiangaben Anhänger leicht verletzt worden.

Ausschreitungen sind bei Spielen der beiden Clubs keine Seltenheit. Vor knapp zwei Jahren war eine Partie in Lyon abgebrochen worden, nachdem der damals für Marseille aktive Ex-Nationalspieler Dimitri Payet von einer vollen Wasserflasche am Kopf getroffen worden war.

Diesmal traf es vor allem Grosso (45). „Er konnte kein Gespräch führen, er hatte Glasscherben im Gesicht“, berichtete OL-Clubchef John Textor. Auf der rechten Seite des Mannschaftsbusses klaffte ein riesiges Loch, als das Team das Stade Vélodrome erreichte.

„Was mit Fabio Grosso, dem Trainer von Olympique Lyon, passiert ist, muss verhindert werden, es ist völlig inakzeptabel. Das ist etwas, was jetzt im Fußball nicht mehr passieren darf“, erklärte Marseilles Präsident Pablo Longoria.

„Der Ekel und der Hass“, schrieb die französische Sportzeitung „L'Équipe“ am Montag auf der Titelseite, die zudem das blutüberströmte Gesicht von Ex-Weltmeister Grosso zeigte. „Wir können so nicht weitermachen“, sagte die Polizeichefin des Département Bouches-du-Rhône, Frédérique Camilleri. (dpa)

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