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„Nicht den Kopf hängen lassen!“ Trainer Joel Banks kann der Niederlage auch Positives abgewinnen.

© IMAGO/Nordphoto

Harter Kampf gegen Ankara: Die BR Volleys wollen sich den Braten nicht noch einmal wegschnappen lassen

Berlins Volleyballer kassieren in der „Hammergruppe“ der Champions League die erste Niederlage der Saison. Trotzdem gibt es laut Manager Niroomand Grund für Optimismus.

Wie ein Braten, der einem vor die Nase gehalten und dann weggezogen wird. So beschrieb Manager Kaweh Niroomand den Mittwochabend. Da unterlag sein Team, die BR Volleys, denkbar knapp 2:3 (25:19, 21:25, 25:19, 27:29, 10:15) gegen Ankara in der Gruppenphase der Champions League. Eigentlich hatte der Deutsche Meister sich keine allzu großen Chancen bei dem türkischen Spitzenteam ausgerechnet, wo Weltstars wie Nimir Abdel-Aziz, John Gordon Perrin und Earvin N’Gapeth unter Vertrag stehen.

Doch gleich im ersten Satz traten die Berliner selbstbewusst und konzentriert auf und stoppten ein ums andere Mal die Angriffe von Abdel-Aziz, sodass sie den ersten Satz holten. Auch im dritten Satz ließen die Gäste sich nicht davon verunsichern, dass ihr Libero Satoshi Tsuiki aufgrund eines Krampfes vom Spielfeld musste und von Adam Kowalski ersetzt wurde. Kapitän Ruben Schott verwandelte den zweiten Satzball und brachte sein Team mit 2:1 in Führung.

Im vierten Satz hatten die Volleys dann sogar zwei Matchbälle, allerdings gelang es ihnen nicht, diese auch zu verwandeln. Ankara kämpfte sich noch einmal zurück und hatte im entscheidenden Satz die Nase vorn. Die Berliner vergaben den Sieg und nahmen stattdessen nur einen Punkt mit nach Hause.

Im Pokalhalbfinale geht es gegen Lüneburg

„Wenn man erstmal Hunger hat, den Braten riecht und dieser einem kurz vor dem Mund weggezogen wird, dann ist man enttäuscht“, sagte Niroomand. „Ich bin etwas niedergeschlagen, aber gleichzeitig auch stolz. Je mehr Abstand wir zu dem Spiel erhalten, desto glücklicher werden wir über das Ergebnis sein.“ Auch Trainer Joel Banks sagte: „Diese Niederlage ist eine bittere Lehre, zeigt uns aber auch, dass wir in dieser Hammergruppe absolut konkurrenzfähig sind. Wir nehmen also trotzdem viel Positives und einen Punkt mit, der bei der Qualifikation für die nächste internationale Runde hoffentlich noch wichtig sein kann.“

Für die Volleys war es die erste Niederlage in dieser Saison. Im ersten Champions-League-Spiel gegen Benfica Lissabon hatten sie daheim souverän mit 3:0 gewonnen. Auch in der Bundesliga setzten sie sich bislang immer durch, dort geht es am Samstag als Nächstes gegen den Aufsteiger ASV Dachau. Im Pokal erreichten sie das Halbfinale, das am kommenden Mittwoch ebenfalls in der Max-Schmeling-Halle gegen Lüneburg ausgetragen wird.

Nehemiah Mote (r.) fehlte dem Team gegen Ankara.
Nehemiah Mote (r.) fehlte dem Team gegen Ankara.

© IMAGO/Fotostand

Das Rückspiel gegen Ankara findet am 20. Dezember statt. Doch trotz heimischer Kulisse will Niroomand nicht zu optimistisch an das Spiel gehen. „Ankara ist jetzt gewarnt. Das Team ist top besetzt, das habe ich bislang höchstens bei den italienischen Spitzenteams gesehen. Ankara wurde so zusammengekauft, dass es die Champions League gewinnen könnte.“

Nehemiah Mote fehlte in Ankara

Die Niederlage der Volleys am Mittwochabend führte er vor allem auf die Breite in der individuellen Qualität der türkischen Mannschaft zurück. „Es gibt dort viele Topspieler, die man gleichzeitig und über einen längeren Zeitraum ausschalten muss.“

Erschwerend kam für die Volleys hinzu, dass Mittelblocker Nehemiah Mote aus familiären Gründen ausfiel. „Er hat uns gefehlt. Mit seiner Hilfe hätten wir noch mehr Qualität und Flexibilität in die Mitte bringen können. Auch wenn Saso Stalekar ihn mit allen Kräften vertreten hat.“ Mote wird am Sonntag zurückreisen und dem Team beim Pokalhalbfinale wieder zur Verfügung stehen.

Auf diesem Spiel liegt nun auch der Fokus der Volleys, die in der vergangenen Saison im Halbfinale beinahe gegen Lüneburg ausgeschieden waren. „Wir sind gewarnt“, so Niroomand. „Das Spiel ist entscheidend, um die Chance auf alle nationalen Titel zu wahren. Immerhin hat uns dieses Mal das Los geholfen: Wir spielen zu Hause.“ Sowohl gegen Friedrichshafen als auch Gotha mussten die Volleys auswärts ran. Und vor heimischer Kulisse wollen sich die Volleys den duftenden Pokal-Braten nicht von der Nase wegschnappen lassen.

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