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Das Ende einer großen DFB-Karriere. Dzenifer Maroszan wird gegen Brasilien zum letzten Mal für Deutschland auflaufen.

© imago images/foto2press

Gebührender Abschied: Gegen Brasilien will Dzsenifer Marozsan ein letztes Mal mit dem DFB-Team glänzen

Am Dienstag dürfen sich die deutschen Fußballerinnen mit den Südamerika-Meisterinnen messen. Beim Abschied von Dzsenifer Marozsan sollte das sportliche Geschehen allerdings nicht vollends in den Hintergrund rücken.

Es könnte wohl kaum einen würdigeren Rahmen geben als den am Dienstagabend in Nürnberg. Wenn Dzsenifer Marozsan zum letzten Mal im DFB-Trikot auflaufen wird, werden über 30.000 Zuschauende im Max-Morlock-Stadion dabei sein. Gegen Brasilien wird die frühere Kapitänin Marozsan ihren Abschied von der Nationalmannschaft geben. „Ich bin überglücklich, dass so viele Leute ins Stadion kommen. Die Mannschaft hat das verdient, für mich ist das natürlich auch ein Geschenk“, sagt die 30 Jahre alte Spielmacherin von Olympique Lyon vor dem Länderspiel am Dienstag (18.00 Uhr/ARD) gegen die Südamerika-Meisterinnen.

Mit ihrem 112. Länderspiel, in dem sie zumindest einen Teileinsatz bekommen wird, beendet Marozsan eine Auswahlkarriere, die vom EM-Titel 2013 und dem Olympiasieg 2016, aber auch von vielen Verletzungen und einer Lungenembolie 2018 geprägt war. Die frühere Frankfurterin und dreimalige deutsche „Fußballerin des Jahres“ ahnt, dass die offizielle Verabschiedung sie mitnehmen wird: „Grundsätzlich bin ich ein sehr, sehr emotionaler Mensch und nah am Wasser gebaut.“

112
Länderspiele wird Marozsan nach dem Duell mit Brasilien absolviert haben.

Für Emotionen dürften neben der Kulisse auch die Gegnerinnen sorgen. Denn Brasilien gegen Deutschland war schon immer ein besonderes Duell. Zwar verlor das Team von Nationaltrainerin Pia Sundhage vergangene Woche das „Finalissima“ bei Europameister England, jedoch erst im Elfmeterschießen. Vor allem in der zweiten Hälfte drehten die Brasilianerinnen auf und dürften für das deutsche Team ein echter Härtetest werden – vor allem nach dem durchwachsenen Auftritt gegen die Niederlande am Freitag.

Während Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg mit Blick auf die WM also noch viel Arbeit vor sich hat, darf Marozsan die Kulisse und Wertschätzung ihrer Mitspielerinnen noch einmal genießen. „Sie ist ein Mensch mit einem goldenen Herzen. Sie reißt da natürlich eine Lücke“, sagt ihre langjährige Zimmerkollegin Svenja Huth vom VfL Wolfsburg.

Marozsan hat noch immer Probleme am Knie

Marozsan hatte sich vor einem Jahr beim 2:3 in der WM-Qualifikation in Serbien einen Kreuzbandriss zugezogen und damit die EM in England verpasst. „Mein Knie ist leider nicht mehr das, was es war. Auch wenn ich im Verein alle Einheiten absolviere, alle Spiele. Ich muss viel dafür machen, damit es auch so möglich ist“, sagt sie. „Es zwickt immer mal wieder. Das macht nur noch halb so viel Spaß, das muss ich zugeben.“

In Nürnberg wird die Saarländerin mit ungarischen Wurzeln daher umso mehr Spaß haben wollen zum Abschluss. Ob sie über die Saison hinaus noch im Verein spielt, ist indes unklar. Ihr Vertrag in Lyon, wo sie sechsmal die Champions League gewann, läuft aus. „Sie gehört zu den weltbesten Technikerinnen, sie hat fantastische menschliche Charaktereigenschaften. Wir werden auch weiter privat im Austausch bleiben“, sagt Voss-Tecklenburg.

Neben dem emotionalen Highlight, möchte das deutsche Team auch auf dem Spielfeld wieder für eine positivere Stimmung sorgen. Das 0:0 zum Jahresauftakt gegen Schweden und der knappe 1:0-Sieg gegen die Niederlande offenbarten Schwachstellen in der Offensive sowie der Defensive, die es angesichts der kurzen Zeit bis zur WM im Juli schnell zu beheben gilt. „Was wir brauchen in unserem Spiel, ist wieder mehr Passsicherheit, mehr Ballbesitzphasen – sonst tut's weh“, sagt Voss-Tecklenburg. (mit dpa)

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