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Männerfreude. Die Berliner Spieler James Sheppard (von links), Torhüter Petri Vehanen, Martin Buchwieser und Sean Backman nach dem Spiel in München. Foto: Tobias Hase/dpa

© dpa

Finale um die Eishockey-Meisterschaft: Eisbären wollen den zweiten Sieg

Am Sonntag geht es weiter: Die Eisbären wollen Meister München auch im zweiten Teil der Finalserie ihr Spiel aufzwingen.

Am Freitagabend war das erste Finalspiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gerade zu Ende gegangen, als sich die Münchner Fans im Olympia-Eissportzentrum auch schon auf den Weg nach Hause machten. Der Frust bei den Anhängern des Meisters hielt sich in Grenzen. So eine Niederlage zum Auftakt einer Serie nach dem Modus „Best of seven“ ist noch nicht wirklich beunruhigend. In München kennen sie das auch schon, im Viertelfinale gegen Bremerhaven in dieser Saison oder auch im Halbfinale der vergangenen Spielzeit gegen Berlin hatte sich das Team von Don Jackson von einem verpatzten Auftakt im ersten Duell vor eigenem Publikum nicht sonderlich beeindrucken lassen.

Und doch könnte es diesmal anders kommen. Was zuallererst am Gegner liegt. Die Eisbären spielten beim 4:3-Erfolg am Freitag stark auf, sie hatten sich den Sieg durch ihre eigene Leistung verdient und nicht gewonnen, weil er ihnen von den Münchnern geschenkt worden war. „Wir waren recht kompakt und haben einen guten Job gemacht, wenn wir die Scheibe hatten“, sagte Trainer Uwe Krupp. Tatsächlich wirkten die Berliner defensiv über weite Strecken stabiler als München, dazu strahlte Torwart Petri Vehanen den Tick mehr Souveränität aus als Gegenüber Danny aus den Birken. Und die Eisbären konnten ihre eigenen Offensivqualitäten besser zur Geltung bringen. Trotzdem stimmt natürlich, was Krupp sagte: „Das war jetzt ein Spiel. Nennenswert daran ist nur, dass uns München immer noch viermal schlagen muss, um Meister zu werden.“

Duell Nummer zwei am Sonntag (14.30 Uhr/Arena am Ostbahnhof) könnte nun ein Schlüsselspiel in der Serie werden. „Wir können 2:0 in Führung gehen. Und je länger wir die Münchner in Rückstand halten, desto unangenehmer wird es für sie. Das sind sie nicht gewohnt“, sagte Martin Buchwieser, der selbst früher fünf Jahre bei den Bayern spielte. Louis-Marc Aubry, dem mit seinem Treffer zum 4:2 am Freitag in der Schlussphase die Vorentscheidung gelang, blickte noch am Abend nach Spiel eins entschlossen voraus: „Wir müssen den Heimvorteil verteidigen, den wir uns jetzt erarbeitet haben. Wir dürfen nicht nachlassen, weil sie natürlich zurückkommen wollen.“

Uwe Krupp: „Wir müssen weiter unseren Spielplan durchziehen"

Am Sonntag stehen die Berliner zudem vor einer zusätzlichen Herausforderung: Steven Pinizzotto kehrt nach seinem üblen Check im Halbfinale gegen Mannheims Matthias Plachta und der anschließenden Fünf-Spiele-Sperre zurück ins Team der Münchner. „Wir wissen, dass er sehr körperlich spielt. Aber wir konzentrieren uns auf uns selbst. Da spielt es keine große Rolle, wer da auf der anderen Seite steht“, sagte Aubry. Die Berliner glauben an sich, das machen solche Aussagen deutlich. Und sie wollen den Münchnern im zweiten Spiel noch mehr Grund zum Nachdenken geben. Denn zwei Spiele in einer Best-of-seven-Serie hat München in den vergangenen beiden Meisterjahren nie abgegeben.

„Wir müssen weiter unseren Spielplan durchziehen. Da dürfen wir den Fokus nicht verlieren, das nutzt München sonst gleich aus“, sagte Uwe Krupp. Die Taktik der Berliner ist dabei keine abwartende. Sie beschäftigen den Finalgegner da, wo es ihm weh tut – im eigenen Drittel. Das bereitet Jacksons Mannschaft Probleme und dem Erfolgscoach Kopfzerbrechen. So selbstbewusst wie die Eisbären am Freitag spielen Teams nicht oft gegen den Meister – zumal in dessen Halle. Am Sonntag in Berlin dürfte die Zuschauer ein ähnliches Spektakel erwarten. Dass den Spielern angesichts des vorgelegten Tempos irgendwann die Puste ausgehen könnte, ist dabei eher nicht zu befürchten: „Im Finale marschiert man einfach, das ist Willenssache“, sagte Martin Buchwieser. Erst recht, wenn die Chance auf den Titel von Spiel zu Spiel größer werden sollte.

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