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Nach insgesamt vier Titeln mit Alba Berlin gewann Niels Giffey seine erste Trophäe mit Bayern München.

© Imago/Nordphoto

Erster Titel für Niels Giffey mit dem neuen Klub: Immerhin ein Berliner freut sich über Bayern Münchens Pokalsieg

Seit November spielt der Ex-Kapitän von Alba Berlin für den großen Rivalen. Von seinem ersten Titel mit Bayern München erhofft sich Giffey auch neuen Schwung für den Rest der Saison.

Einige Kollegen kamen schon mit alkoholischen Kaltgetränken aus den Katakomben, Trainer Andrea Trinchieri erhielt in der Kabine eine Bierdusche, doch Niels Giffey ließ es zunächst mal ruhig angehen. Erst setzte er sich am Spielfeldrand mit einer Flasche Wasser für einige Minuten zu Albas Teammanagerin Madlen Twiehaus, dann grüßte er Familie und Freunde im kleinen Münchner Fanblock. Nach großer Party sah es noch nicht aus beim einzigen Berliner, der am Pokalwochenende in Oldenburg etwas zu feiern hatte, doch Giffey genoss seinen ersten Titel für Bayern München auf seine Art. „Das hat gutgetan“, sagte der 31-Jährige trocken.

Mit dem souveränen 90:78-Sieg gegen Gastgeber Oldenburg krönten die Münchner ein dominantes Top Four mit dem vierten Pokalsieg der Vereinsgeschichte und dem ersten Titel seit zwei Jahren. In den vergangenen Tagen und Wochen war die Stimmung in München durchaus ungemütlich geworden.

In der Liga haben die Bayern bereits sechs Mal verloren, in der Euroleague braucht es für den dritten Play-off-Einzug in Folge ein kleines Basketballwunder und die Generalprobe war am vergangenen Dienstag mit einer deftigen Heimniederlage gegen Hamburg völlig danebengegangen. „Man hat auf jeden Fall den Druck gespürt“, sagte Giffey. „Wir hatten ein Loch, haben ein paar Spiele zu viel verloren und vom Gefühl her war das schon eklig.“

Mit dem Pokalsieg ist diese Unruhe erst mal vergessen. In Oldenburg zeigte die Mannschaft, dass sie national so stark sein kann wie lange nicht und über eine beneidenswerte Breite im Kader verfügen. Die Münchner waren defensiv konzentriert, trafen vorne ihre Würfe, hatten auf jeden Angriff der Gegner eine Antwort und gewannen beide Spiele souverän. „Ich hoffe, dass wir dadurch jetzt mehr Selbstbewusstsein bekommen. Das Gefühl, dass man solche Topspiele gewinnen kann, hilft dabei auf jeden Fall“, sagte Giffey.

Lucic kehrte nach langer Verletzungspause zurück

Weiteren Schwung erwarten sich die Münchner auch von der verbesserten personellen Situation. Mit Vladimir Lucic kehrte der absolute Schlüsselspieler der Münchner in beeindruckender Art und Weise zurück. Nach drei Monaten Verletzungspause hatte er gegen Alba ein unauffälliges Comeback gegeben, doch am Sonntag war er voll da und führte sein Team in der entscheidenden Phase an. „Lucha kommt rein und macht 18 Punkte. Das ist schon ein Killer, der Typ“, sagte Giffey über Bayerns Kapitän.

Auch Corey Walden zeigte nach kurzer Pause aufgrund eines Todesfalls in der Familie eine starke Leistung. Elias Harris dürfte demnächst wieder auf dem Feld stehen. Allerdings trübte der Ausfall von Augustine Rubit die Freude etwas.

Dem FC Bayern fehlt es vor allem an Konstanz

Der zuvor sehr formstarke Power Forward verletzte sich am Samstag gegen Alba schwer an der Achillessehne und wurde bereits operiert. „Die Saison ist für ihn beendet. Das hat uns noch einmal mehr zusammenrücken lassen“, sagte Bayerns Manager Marko Pesic.

Mit diesem Zusammenhalt wollen die Münchner das unbefriedigende Auf und Ab in dieser Saison endlich beenden. Bisher fehlte dem Team vor allen Dingen die Konstanz. Gerade in der Euroleague zeigten die Bayern teilweise Topleistungen gegen die ganz Großen, um dann in der Bundesliga unnötige Niederlagen zu kassieren.

Damit soll nun Schluss sein und mit dem Pokalsieg geben sich die Münchner noch lange nicht zufrieden. „Bei Bayern ist man immer unter Druck. Wir wollen Titel gewinnen. Das war jetzt der erste“, sagte Präsident Herbert Hainer. „Einer steht noch aus.“

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