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Beim ersten Aufeinandertreffen siegten die Eisbären mit 3:2 in Augsburg.

© Imago/Fotostand / Stiebert

Eisbären empfangen Augsburg: Ein Spiel mit großer Wirkung auf den Abstiegskampf

Während in Berlin der Blick nach wie vor nach oben geht, laufen bei den Panthern bereits die Planungen für die DEL 2. Das hat auch mit den jüngsten Resultaten zu tun.

| Update:

Um zwölf Uhr am Donnerstagnachmittag brachen die Augsburger Panther zu einem der wichtigsten Spiele in dieser DEL-Spielzeit auf. Wenn die Schwaben am Freitagabend in der Berliner Mercedes-Benz-Arena (19.30 Uhr, Magentasport) bei den Eisbären verlieren, beträgt der Rückstand zwölf Punkte. Trotz der beiden weniger bestrittenen Spiele wäre der Rückstand dann wohl etwas groß, um noch mal Druck auf die Mannschaft von Serge Aubin auszuüben.

Augsburgs Verteidiger Henry Haase, der in Berlin zum Eishockeyprofi ausgebildet wurde und zwischen 2011 und 2016 für die Eisbären in der Deutschen Eishockey Liga spielte, sagte am Telefon im Bus: „Man spürt schon eine gewisse Nervosität. Ich freue mich, in dieser Halle zu spielen, auch weil meine Eltern da sein werden. Aber es ist auch klar, dass von diesem Spiel sehr viel abhängt. Im Falle eines Abstiegs geht es auch um Existenzen.“

Dennoch gehört es natürlich zum Wesen eines Profis, an jede Chance zu glauben. „Für viele ist es unrealistisch, dass ein großes Team wie die Eisbären absteigen kann, es liegt an uns, dass diese Option realistisch bleibt“, ergänzt Haase. Dass die Berliner aktuell nur auf Platz 13 der Tabelle liegen, habe schließlich auch seine Gründe. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie auf Knopfdruck die Wende schaffen.“

Die Eisbären zeigten sich konzentriert in Nürnberg

Im Wellblechpalast zu Hohenschönhausen hingegen wird der Eindruck übermittelt, dass das Gröbste überstanden ist. „In den letzten Spielen hat man gesehen, dass ein Aufwärtstrend erkennbar ist“, sagt Jonas Müller. „Wir spielen härter und versuchen, hinten schneller rauszukommen.“ Beim 2:0 in Nürnberg am vergangenen Sonntag wirkten die Eisbären in der Tat konzentriert wie lange nicht. Auch wenn diese Saison schon oft gezeigt hat, dass es sich dabei nicht um einen Trend handeln muss. Seit Anfang Oktober konnten die Eisbären keinmal zwei oder mehr Spiele hintereinander gewinnen.

Schon seit einigen Wochen ist von Spielern und Verantwortlichen zu hören, dass man jedes Spiel wie eine Play-off-Partie angehen müsse. Gegen Augsburg gilt das am Freitag noch ein bisschen mehr. Trainer Serge Aubin ist allerdings bemüht, den Druck nicht künstlich zu erhöhen. „Man muss nicht extra betonen, wie wichtig dieses Spiel wird. Jeder hier weiß, dass das ein bedeutsamer Abend ist.“

Dennoch ist ein grundlegender Unterschied an beiden Standorten im Umgang mit diesem Krisenszenario zu vernehmen. Marcel Noebels sagte nach dem Spiel in Nürnberg: „Gegen Augsburg wird es richtungweisend, wohin es für uns noch gehen kann. Wir müssen natürlich weiter nach unten schauen, aber ich glaube noch an die Top Ten.“

Natürlich sind unsere Leistungen auf Unverständnis bei den Fans gestoßen.

Henry Haase, Augsburgs Verteidiger über die Stimmung rund um den Verein

Auch Sportdirektor Stéphane Richer ließ beim Pauseninterview mit Magentasport erkennen, dass die Blickrichtung eher in Richtung Pre-Play-offs geht, obwohl der Rückstand dorthin vor diesem Spieltag zehn Punkte betrug.

In Augsburg hingegen sieht man die Lage nüchterner, was vermutlich auch daran liegt, dass die Panther zuletzt viele Punkte in den letzten Minuten verschenkt haben. „Wir befinden uns in einer schwierigen Situation“, sagt Haase, „natürlich sind die Leistungen auch auf Unverständnis bei den Fans gestoßen.“

Aufgrund der finanziellen Möglichkeiten gehört Augsburg ohnehin zu den Teams in der Liga, das sich eher dem Abstiegskampf als dem Angriff auf die K.-o.-Runde stellen muss. Sportmanager Duane Moeser sagte jüngst dem Bayerischen Rundfunk: „Es sieht nicht gut aus, dass wir oben bleiben.“ Die Planungen für die DEL 2 laufen entsprechend: „Es ist sehr schwer an sowas zu denken, aber nach jedem Spiel sieht das realistischer aus.“

Dennoch reist das Team mit dem Gefühl an, drei Punkte aus Berlin holen zu können. Haase sagt: „Es liegt allein an uns, wir müssen uns einfach den Hintern aufreißen.“ In dieser Saison begegnen sich beide Teams ja immerhin noch dreimal.

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