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Das lief gut: Zuletzt konnten die BVB-Profis oft jubeln.

© imago/Kirchner-Media/IMAGO/Kirchner/Noah Wedel

„Es wird abgehen“: Dortmund steht in Newcastle unter Druck

In der Bundesliga geht es beim BVB seit Wochen aufwärts. Das schürt den Glauben an eine Trendwende auch in der Champions League.

Von Heinz Büse, dpa

In der Fußball-Bundesliga zurück auf Kurs, in Europa noch immer in der Bringschuld. Nach bisher nur einem Punkt aus zwei Champions-League-Spielen ist Borussia Dortmund zum Siegen verdammt. Eine Niederlage am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) bei Newcastle United könnte den Weg in das avisierte Achtelfinale schon früh versperren.

Doch der Aufwärtstrend mit zuletzt fünf Ligaerfolgen macht Mut für die schwere Aufgabe. „Wir haben uns ein bisschen Futter angefressen“, sagte Sebastian Kehl. Der Sportdirektor ist voller Hoffnung auf eine Trendwende zugunsten des BVB in der Gruppe F. Kehl erwartet ein leidenschaftliches Duell mit reichlich Lärm von den Tribünen und viel Leidenschaft auf dem Platz: „Es wird richtig abgehen.“

Bei allem Respekt vor dem aufstrebenden und von Saudi-Arabien alimentierten „Magpies“ überwiegt beim Bundesliga-Vierten die Vorfreude auf den brodelnden St. James' Park. „Die Stimmung da ist der Wahnsinn“, sagte Torhüter Gregor Kobel, „das ist eine eklige Mannschaft, die immer Vollgas gibt.“

Der ehemalige Liverpool-Profi (2014 bis 2018) und heutige BVB-Kapitän Emre Can weiß aus eigener Erfahrung, was die Borussia in Newcastle erwartet: „Es wird nicht einfach, dort Fußball zu spielen. Aber wir sind Dortmund, wir müssen mit breiter Brust dahin und versuchen, das Spiel zu gewinnen.“

Nach dem 0:2 in Paris und dem 0:0 gegen den AC Mailand sollten die Sinne der Borussen geschärft sein. „Das ist der nächste Wettbewerb, in dem wir etwas gut machen wollen“, sagte Edin Terzic. Noch beträgt der Abstand des Gruppenletzten BVB auf den Tabellenführer aus England lediglich drei Zähler.

Die neue, vom Fußball-Lehrer nach dem Spiel gegen Bremen (1:0) ausgerufene Philosophie („weniger sexy, mehr Erfolg“) soll auch in Newcastle helfen, die Lücke in der Tabelle zu schließen. Der kurzfristige Ausfall des erkrankten und als kampfstark bekannten Außenverteidigers Julian Ryerson dürfte die Aufgabe jedoch erschweren.

Die Formkurve vieler Dortmunder Profis zeigt deutlich nach oben

„Zu was Newcastle in der Lage ist, hat man gegen Paris gesehen“, warnte Terzic mit Verweis auf den deutlichen 4:1-Erfolg der Engländer im vergangenen Heimspiel, als die Mannschaft von Trainer Eddie Howe das als Gruppenfavorit gehandelte Starensemble aus Frankreich um Kylian Mbappé phasenweise vorführte.

Nur gut, dass die Formkurve vieler Dortmunder Profis derzeit deutlich nach oben zeigt. Das könnte dazu beitragen, einen Knockout in der Königsklasse schon nach der Gruppenphase wie in der Saison 2021/22 abzuwenden. Auch Sorgenkinder wie Neuzugang Felix Nmecha und Rekonvaleszent Giovanni Reyna deuteten beim Arbeitssieg am vergangenen Freitag gegen Bremen deutliche Fortschritte an.

Wir sind in einer guten Verfassung, haben kaum Verletzte und an Stabilität gewonnen.

Sebastian Kehl, BVB-Sportdirektor 

„Wir sind in einer guten Verfassung, haben kaum Verletzte und an Stabilität gewonnen. Deshalb sind wir in der Lage, dort etwas zu holen“, befand Kehl. Die bisherige Bilanz bei Duellen in England macht jedoch wenig Mut. Elf von 16 Gastspielen gingen verloren.

Zudem gilt der Tabellen-6. der Premier League auch auf internationaler Ebene als heimstark. Die letzte Niederlage im St. James-Park musste Newcastle 2006 gegen Deportivo La Coruna hinnehmen. Seitdem gelangen zehn Siege und fünf Unentschieden. Dennoch gab BVB-Torhüter Kobel die Richtung vor: „Gar keine Frage, wir müssen etwas mitnehmen.“

In Leipzig ist die Stimmung derweil auch angespannt, aber nicht allein aus sportlichen Gründen: Zum Champions-League-Spiel gegen Roter Stern Belgrad werden die Sicherheitsvorkehrungen in Leipzig erweitert. Die Maßnahmen seien „grundsätzlich erhöht“, bestätigte eine Polizeisprecherin Dienstag. Kräfte aus Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern werden die Leipziger Polizei und die sächsische Bereitschaftspolizei unterstützen.

Neben der Reiterstaffel werde auch ein Hubschrauber im Einsatz sein. An großen Zufahrtsstraßen soll es Kontrollstellen geben. Dem 13-maligen serbischen Fußball-Meister stehen für das Spiel am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) gegen RB Leipzig etwas mehr als 2000 Tickets zur Verfügung.

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