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Angelique Kerber hat 2016 zwei Grand Slams gewonnen und ist die Nummer eins im Tennis.

© dpa

Tennis-Bundestrainerin Barbara Rittner: Angelique Kerber willensstärker und selbstkritischer als andere

Tennis-Bundestrainerin Barbara Rittner lobt das Auftreten und die Willensstärke von Angelique Kerber und fordert mehr Tennis bei ARD und ZDF.

Barbara Rittner sieht in der Willensstärke von Angelique Kerber den Hauptgrund für den Aufstieg der Deutschen zur Nummer eins der Tenniswelt. „Angie ist am härtesten mit sich selbst ins Gericht gegangen. Sie hat sich wirklich hingesetzt und sich gefragt, warum es nicht läuft und was sie da noch machen kann. Sie hat sich immer weiter verbessert und nie den Glauben daran verloren, es nach ganz oben schaffen zu können“, sagte die Tennis-Bundestrainer im Interview mit dem TAGESSPIEGEL (Mittwoch-Ausgabe). Im Vergleich zu Sabine Lisicki oder Andrea Petkovic lasse sich Kerber nicht so leicht ablenken und sei über die Jahre einfach ausgeglichener gewesen.

Nach ihren Titeln in Melbourne und New York sei Deutschlands Sportlerin des Jahres inzwischen viel selbstbewusster. „Durch ihre vielen öffentlichen Auftritte strahlt Angie eine ganz andere Selbstsicherheit aus. Sie ist schlagfertiger in ihren Antworten, gibt auch mehr von sich preis.“ Trotzdem sei Kerber immer noch sehr bodenständig und ausgeglichen. Auch deshalb würden ihr die Kolleginnen im deutschen Fed-Cup-Team die Erfolge gönnen, denn „Angelique Kerber steht natürlich auch für diese Generation".

Barbara Rittner hofft, dass Kerbers Aufstieg dem Tennis auch langfristig in der öffentlichen Wahrnehmung hilft. Dafür fordert sie eine größere Fernsehpräsenz gerade auch bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. „ARD und ZDF sollten die guten Leistungen einfach mehr honorieren und wenn es nicht live geht, dann eben auch mal Zusammenfassungen zeigen. Denn wenn man nichts sendet, kann auch nichts wachsen.“ Entsprechende Gespräche habe sie in den vergangenen Monaten bereits geführt, beispielsweise mit ARD-Sportchef Axel Balkausky.

Für 2017 wünscht sich Barbara Rittner den Sieg im Fed Cup, auch wenn die Auftaktaufgabe auf Hawaii gegen die USA sehr schwer sei. Sollte es irgendwann mit dem Titelgewinn klappen, sieht sich die Bundestrainerin am Ziel ihrer Tätigkeit angekommen. „Ich mache den Job als Teamchefin jetzt 13 Jahre und irgendwann nutzt sich alles auch etwas ab. Da darf man den richtigen Zeitpunkt für den Absprung nicht verpassen.“ Konkret habe sie aber noch nicht über einen Rücktritt nachgedacht.

Das vollständige Interview mit Barbara Rittner lesen Sie am Mittwoch in der gedruckten Ausgabe des TAGESSPIEGEL. (Tsp)

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