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Christopher Nkunku brachte Leipzig in Führung und gab dem Spiel die entscheidende Wendung.

© imago/Kirchner-Media/Guido Kirchner

Update

2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt: RB Leipzig gewinnt wie schon im letzten Jahr den DFB-Pokal

Dank einer starken Schlussphase können die Leipziger ihren Titel nach den Treffern von Christopher Nkunku und Dominik Szoboszlai verteidigen. Oliver Glasner nimmt Abschied aus Frankfurt.

Um die besondere Beziehung der jeweiligen Vereine zum DFB-Pokal-Finale herauszustellen, hatten die Fans von RB Leipzig und Eintracht Frankfurt schon lange vor dem Aufeinandertreffen im Berliner Olympiastadion Choreografien einstudiert. In diesem Teil des Duells vor dem Anpfiff hatten die Hessen einen klaren Vorteil.

Der DFB hatte die Leipziger Aufführung stark eingeschränkt, weil diese nicht den Vorgaben des Deutschen Fußball-Verbandes entsprach. Bis auf ein Banner, auf dem der bisher einzige Pokal zu finden war, dominierte auf der Leipziger Seite die Vereinsfarbe Rot.

In der Ostkurve, wo an diesem Abend der Eintracht-Anhang untergebracht war, wurde erst ein Banner ausgerollt, auf dem ein Adler die Frankfurter Titel im Schnabel hielt. Danach bekamen die 74.322 Zuschauer die größten Triumphe des Klubs auch noch mal szenisch präsentiert.

An diesem Abend hingegen sollte kein weiterer Triumph hinzukommen. Obwohl die Eintracht auf den Rängen optisch und stimmlich überlegen war, jubelten am Ende – wie schon im vergangenen Jahr – die Leipziger, die zum vierten Mal in Serie im Endspiel um den DFB-Pokal standen. Die Treffer des Abends erzielten Christopher Nkunku in der 71. und Dominik Szoboszlai in der 85. Minute.

„Es ist einfach geil. Wir freuen uns riesig. Jetzt gilt es, das zu genießen“, sagte Konrad Laimer, der den Klub nach der Saison verlässt. Trainer Marco Rose sagte später auf der Pressekonferenz: „Wir haben eine gute Bundesliga-Saison gespielt. Heute war die Kirsche obendrauf.“ Sekunden später stürmten die Spieler in den Saal und sorgten für die typische Bierdusche.

Äußerst bedrückend hatte dieses Spiel allerdings begonnen. Bevor der Berliner Schiedsrichter Daniel Siebert die Partie anpfiff, gedachte das Stadion in einer Schweigeminute an Paul, dessen Tod mit nur 15 Jahren bei einem Jugend-Fußballturnier in Frankfurt jede und jeden fassungslos zurücklassen muss.

RB Leipzig hat das Spiel am Ende voll im Griff

Als der Ball rollte, gelang es beiden Mannschaften ziemlich gut, ihren Gegner an einem fruchtbaren Spielaufbau zu hindern. Die erste Chance hatten die Gäste, nachdem Szoboszlai Timo Werner geschickt hatte, der aus halblinker Position aber wenig Druck auf das Frankfurter Tor brachte.

Nach einer Viertelstunde sorgte Randal Kolo Muani für die gefährlichste Frankfurter Chance in der ersten Halbzeit, dessen Schuss aus etwa 13 Metern knapp neben dem Pfosten am Außennetz landete.

Weil beide Teams sich vor allem darauf spezialisiert hatten, defensiv stabil zu stehen, wurde es kurz vor der Pause noch einmal gefährlich. Nkunku kam aus 13 Metern halbrechts zum Abschluss, doch Tuta fälschte ab. Sodass Siebert, der als Berliner sonst ja nie im Olympiastadion zum Einsatz kommt, zum 0:0-Pausenstand pfiff.

Beide Fanlager zünden Raketen vor der zweiten Halbzeit

Die zweite Halbzeit startete schließlich nebulös. Nachdem zuvor insbesondere der Frankfurter Anhang für knallende Leuchtzeichen zuständig gewesen war, zündeten nun auch die Leipziger ihr Feuerwerk ab. Was allerdings nicht dafür sorgte, dass das Geschehen auf dem Rasen an Fahrt aufnahm. Keines der beiden Teams ließ sich entscheidend aus der Grundordnung locken.

In der 64. Minute hatten zunächst die Frankfurter die beste Gelegenheit des bisherigen Abends. Mario Götze hatte eine Hackenvorlage von Kolo Muani per Volley abgeschlossen, doch der Ball kam zu zentral aufs Leipziger Tor, sodass Keeper Janis Blaswich klären konnte.

Das erste Tor des Abends fiel dann aber nur wenige Minuten später auf der Gegenseite. Nkunku, der zusammen mit dem Bremer Niclas Füllkrug die Torjägerkanone der vergangenen Bundesliga-Saison gewonnen hatte, zog erst in die Mitte und dann flach ab. Der Schuss wurde abgefälscht und lag im Frankfurter Tor.

Den Frankfurtern war dieser Wirkungstreffer deutlich anzumerken. „Für uns war es ein Schock, für Leipzig ein Boost“, sagte Frankfurts Trainer Oliver Glasner, der das Team zum letzten Mal vor seinem Abschied betreute. „Es war heute ein Spiel, bei dem man immer das Gefühl hatte, dass derjenige gewinnt, der das erste Tor schießt.“

Und so konnten die Leipziger ganz anders als im Vorjahr, wo die Entscheidung erst im Elfmeterschießen gegen den SC Freiburg fiel, dieses Spiel mit ihrer defensiven Stabilität recht ungefährdet zu Ende bringen. Zumal Szoboszlai in der 85. Minute jegliche Zweifel beendete.

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