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Schiedsrichter Florian Exner zeigt Herthas Marc Kempf nach Videobeweis die Rote Karte. Da stand es noch 1:1 aus Berliner Sicht.

© dpa/Heiko Becker

1:3-Niederlage beim 1. FC Nürnberg: Fast alles läuft gegen Hertha BSC

Elfmeter, Platzverweis und Eigentor: Hertha wird beim 1. FC Nürnberg nicht unbedingt vom Glück verfolgt. Am Ende ist die Niederlage fast zwangsläufig.

Von Thomas Flehmer, dpa

Vier Tore, zwei Rote Karten, ein verschossener Foulelfmeter – Hertha BSC befand sich beim vor dem zehnten Spieltag punktgleichen 1. FC Nürnberg auf dem Weg zu den oberen Tabellenregionen. Nach der 1:3-Niederlage hat der frühere Rekordmeister den Abstand zum Relegationsplatz auf drei Punkte verkürzt, Hertha verbleibt mit zwölf Zählern in der zweiten Tabellenhälfte. „Ich suche erst einmal den Fehler bei mir, wenn acht Spieler auf dem Platz schlechte Leistungen bringen“, sagte Hertha-Trainer Pal Dardai auf Sky.

Im 50. Pflichtspielvergleich beider Traditionsvereine drehten die Hausherren vor 37.200 Zuschauern im Nürnberger Max-Morlock-Stadion das Spiel und kamen zu einem verdienten Sieg über die Berliner, die nach zuletzt zwei Auswärtssiegen diesmal ohne Punkte die Heimfahrt antraten.

Die gastgebende Mannschaft, die in der Länderspielpause von einer Grippewelle erfasst worden war, übernahm von Beginn an die Initiative. Umso überraschender fiel Herthas Führung durch Smail Prevljak, der eine Hereingabe von Deyovaisio Zeefuik per Hacke über die Linie bugsierte. Es blieb der einzige Berliner Torschuss in der ersten Hälfte.

„Auch unsere 1:0-Führung war nicht verdient“, sagte Dardai, der die Spielweise seiner Mannschaft stark kritisierte, „sogar nach dem 1:0 waren wir gelähmt. Wir haben defensiv und offensiv nicht investiert.“ Zudem hatte Hertha Glück, dass Can Uzun mit seinem Strafstoß am glänzend reagierenden Tjark Ernst scheiterte (39.). Hertha-Kapitän Toni Leistner monierte die fehlende Intensität nach der Führung: „Wir verfallen in den Verwaltungsmodus und rennen hinterher. Ein 1:0 reicht nicht aus, um das Ergebnis zu verwalten. So eine Qualität haben wir nicht.“

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Gegentore hat Hertha in den sechs Zweitliga-Auswärtsspielen bereits kassiert

Wie beim 2:1-Sieg auf Schalke versäumte Hertha es, nach dem Seitenwechsel einen zweiten Treffer nachzulegen. Eine Konterchance durch Fabian Reese und Prevljak wurde überhastet vergeben, im Gegenzug fiel der verdiente Ausgleich für Nürnberg. Nach einer Ecke überwand Castrop Ernst aus rund 13 Metern und leitete eine schwarze Viertelstunde der Berliner ein.

Zehn Minuten nach dem Ausgleich konnte Marc Kempf einen schwachen Pass von Andreas Bouchalakis vor dem eigenen Strafraum nur per Notbremse klären und musste den Platz verlassen. Weitere fünf Minuten später ließ Hertha-Kapitän Toni Leistner seinem Torhüter Ernst keine Chance.

Zwar musste eine Viertelstunde vor dem Ende der regulären Spielzeit auch der Nürnberger Ivan Marquez vorzeitig den Platz verlassen, doch der eingewechselte Hayashi sorgte für die verdiente Entscheidung (84.) zugunsten der Nürnberger, auch wenn Hertha bis zum Schluss auf weitere Treffer drängte. Leistner sprach von „verschenkten Punkten. Einige sind nicht an ihr Leistungsniveau gekommen. Darüber müssen wir reden.“

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