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Uno-Generalsekretär Guterres fordert eine internationale Eingreiftruppe für Haiti.

© AFP/TRINIDAD EXPRESS NEWSPAPER

Selbstjustiz in Haiti: Hunderte mutmaßliche Bandenmitglieder getötet

Laut UN wurden Hunderte vermeintliche Kriminelle von selbst ernannten Bürgerwehren umgebracht. Generalsekretär Guterres fordert internationale Eingreiftruppe.

Im krisengebeutelten Haiti sind nach Angaben der Vereinten Nationen seit Anfang April Hunderte mutmaßliche Bandenmitglieder infolge von Selbstjustiz getötet worden. Die UN-Sondermission in Haiti (Binuh) habe die Tötung von „mindestens 264 mutmaßlichen Bandenmitgliedern“ erfasst, die von „selbst ernannten Bürgerwehrgruppen“ getötet worden seien, sagte die Sondergesandte in Haiti, María Isabel Salvador, am Donnerstag vor dem UN-Sicherheitsrat.

Die haitianische Bevölkerung erlebe, dass sie „in einem Albtraum gefangen“ sei, sagte UN-Generalsekretär António Guterres, der am vergangenen Wochenende die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince besucht hatte. Es könne in Haiti „keine dauerhafte und inklusive politische Lösung ohne eine radikale Verbesserung der Sicherheitslage geben“, sagte Guterres und bekräftigte seine Forderung nach einer internationalen Eingreiftruppe zur Auflösung der gewalttätigen Gangs im Land.

Das Auftauchen von selbst ernannten Bürgerwehren mache die Lage in Haiti „noch komplizierter“, sagte die UN-Sondergesandte Salvador. Haiti leidet seit Jahren unter einer humanitären Krise, zu der neben der Bandengewalt auch politische Instabilität und wirtschaftliche Stagnation beitragen. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der auf humanitäre Hilfe angewiesenen Menschen im Land der UNO zufolge verdoppelt. (AFP)

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