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Das Klinikum „Ernst von Bergmann“.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Vorwürfe gegen Potsdamer Klinikum: Verdi wettert gegen „gesundheitsschädigende Arbeitszeiten“

Die Dienstleistungsgewerkschaft kritisiert ein geplantes Arbeitszeitmodell am städtischen Krankenhaus. Das schweigt bisher zu den Vorwürfen.

Ein neues Arbeitszeitmodell am kommunalen Klinikum „Ernst von Bergmann“ sorgt für herbe Kritik der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Diese wirft der Klinikleitung vor, damit würden die Nachtdienste für die Beschäftigten verlängert, von „gesundheitsschädigenden Arbeitszeiten“ ist die Rede. Genau vor längeren Nachtdiensten würden Arbeitsmediziner warnen, wegen der hohen Belastung, teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. Dementsprechend habe sich fast die gesamte Belegschaft bei einer Umfrage des Betriebsrats auch gegen die Pläne ausgesprochen.

Hintergrund seien Planungen der Hausleitung zur Angleichung der Arbeitsbedingungen im Klinikum an den Tarifvertrag des öffentlichen Diensts auf zunächst 39 Stunden - und ab dem 1. Januar 2025 auf 38,5 Stunden. Verdi erklärte dazu: „Durch die Veränderung des Schichtmodells will die Geschäftsführung die Absenkung der Arbeitszeit ohne zusätzliches Personal und ohne Entlastung der Pflegekräfte umsetzen.“ Dabei habe die Geschäftsleitung von den Pflegekräften eine flexiblere Haltung gefordert, kritisierte die Gewerkschaft. Dabei würden schon vielfach Überstunden geleistet, auf Pausen oder sogar freie Tage verzichtet.

„Man hat den Eindruck, die Geschäftsführung will die Kolleg*innen aus dem Beruf treiben“, teilte Verdi-Sekretär Torsten Schulz in der Erklärung mit. Als Alternative forderte er, die besagte reduzierte Wochenarbeitszeit solle in Form von zusätzlichen freien Tagen umgesetzt werden - was so auch anderswo praktiziert werde, zum Beispiel in Brandenburg/Havel. Das Bergmann-Klinikum äußerte sich am Freitag auf PNN-Anfrage zunächst nicht zu den Vorwürfen.

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